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FIFA Klub-WM: Vor Wiedersehen mit seinem Ex-Klub FC Bayern München - Renato Sanches blickt auf frustrierende Jahre zurück
- Veröffentlicht: 24.06.2025
- 14:31 Uhr
- Tobias Wiltschek
Renato Sanches kam einst als "Golden Boy" zu den Bayern. Seitdem aber musste der Portugiese viele Rückschläge wegstecken. Bei der Klub-WM kommt es nun zu einem Wiedersehen.
Erst vor ein paar Tagen machte er mal wieder auf sich aufmerksam. Beim am Ende klaren 6:0-Sieg seines Klubs Benfica im Spiel der Klub-WM gegen Auckland City steuerte Renato Sanches das Tor zum zwischenzeitlichen 3:0 bei.
Für Aufregung sorgte das Tor aber weniger, weil es ihm nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung gelungen war. Nein, der Treffer selbst war nur ein Teil des Zoffs zwischen Benfica-Coach Bruno Lage und dem Spieler Orkun Kökcü.
Der hatte sich nämlich wahnsinnig darüber aufgeregt, dass er für Sanches Platz machen musste. Nachdem Sanches dann gleich getroffen hatte, konterte der Coach die Verbalattacken des Türken und redete eindringlich auf ihn ein. Die Szenen des Streits gingen viral.
Die Zeiten, in denen Sanches mit seinen Aktionen selbst für großes Aufsehen sorgte, sind indes lange vorbei. 2016 war es, als der damals 18-Jährige mit Portugal die EM gewann und später als bester Nachwuchsspieler der Welt mit dem "Golden Boy Award" ausgezeichnet wurde.
Auch der FC Bayern, der bei der Klub-WM am heutigen Abend auf Benfica trifft (ab 21 Uhr im Liveticker), war damals begeistert von den Fähigkeiten des zentralen Mittelfeldspielers. Für üppige 35 Millionen Euro holte der deutsche Rekordmeister Sanches von dessen Heimatklub Benfica aus Lissabon nach München.
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Mittlerweile aber spielt er längst nicht mehr bei den Bayern. Denn den Durchbruch schaffte er dort nie. Nach nur einer Saison wurde er zunächst an Swansea City ausgeliehen, 2019 folgte der Wechsel zu OSC Lille. Dass er auch danach bis heute nie wieder an seine Form als Teenager anknüpfen konnte, liegt zumindest nach Meinung des ehemaligen Swansea-Trainers Carlos Carvalhal auch an den Bayern.
Ex-Trainer richtet schwere Vorwürfe an die Bayern
"Er hat mit dem Lernen aufgehört, als er Benfica verließ und zu einem der größten Klubs der Welt ging", sagte Carvalhal und warf den Münchnern damit doch recht unverblümt vor, Sanches' Entwicklung als Profi gestört und ihm den Kopf verdreht zu haben.
Wenn überhaupt, ist diese Aussage aber nur ein Teil der Wahrheit. Ein anderer ist der, dass Sanches mittlerweile eine Krankenakte füllt, die dicker ist als so manche Medizin-Enzyklopädie. Nicht weniger als 30 unterschiedliche Ausfallphasen in Folge von kleineren und mittelschweren Verletzungen sowie von Krankheiten stehen bei "transfermarkt.de" in seiner Verletzungshistorie - allein 16 davon in den vergangenen zwei Jahren.
Das Wichtigste in Kürze
Insgesamt 915 Tage - das sind zusammengezählt mehr als zweieinhalb Jahre - fehlte Sanches seit seinem Wechsel zu den Bayern vor der Saison 2016/17 aufgrund von Krankheiten und Verletzungen. Auch in dieser Saison, vor der er von Paris Saint-Germain zu seinem Jugendklub Benfica ausgeliehen wurde, verpasste er 35 (!) Spiele.
Bei diesen Zahlen grenzt es fast an ein Wunder, dass er in den drei Spielzeiten für Lille zwischen 2019 und 2022 auf insgesamt 91 Einsätze kam. Mit 17 Torbeteiligungen (zehn Treffer, sieben Assists) war es auch seine mit Abstand erfolgreichste Zeit.
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Nach dem Wechsel zu PSG aber fiel Sanches wieder in alte Form- und Verletzungskrisen zurück. Nur zwei Tore gelangen ihm in 27 Einsätzen für den Hauptstadtklub, der ihn nach einem Jahr an die AS Roma und 2024 an Benfica auslieh.
Auch in seiner Heimat wird Sanches nicht glücklich
Doch auch in seiner Heimat ist er nicht glücklich geworden, was seine sportliche Bilanz angeht. Nur zehn Spiele in der Liga und vier in der Champions League stehen auf seinem Konto. Das Tor bei der Klub-WM gegen Auckland City war sein erstes seit September 2023 und das erste für die Profis von Benfica seit neuneinhalb Jahren.
Nach übereinstimmenden portugiesischen Medienberichten wird Benfica die Kaufoption, die im Leihvertrag verankert wurde, nicht ziehen. Das bedeutet, dass er erst einmal wieder zu PSG zurückkehrt, wo sein Vertrag noch bis 2027 läuft.
Wie es danach für den 27-Jährigen weitergeht, steht - einmal mehr - in den Sternen.