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Nach Finale der Europa League

Schiedsrichter vom EM-Viertelfinale 2024: Anthony Taylor spricht über schockierenden Fan-Angriff

  • Veröffentlicht: 11.10.2025
  • 11:08 Uhr
  • Christian Stüwe

Der Engländer leitete das EM-Viertelfinale zwischen Deutschland und Spanien und verweigerte dem DFB-Team einen Handelfmeter. Es war nicht die einzige Kontroverse in seiner Karriere. Nun hat er über eine unangenehme Begegnung am Flughafen gesprochen.

Anthony Taylor ist ein internationaler Top-Schiedsrichter. Der Engländer pfeift seit 15 Jahren in der Premier League, er kommt in der Champions League und der Europa League zum Einsatz, er leitete für die FIFA Spiele bei der Weltmeisterschaft in Katar und für die UEFA bei den letzten beiden Europameisterschaften.

In Deutschland ist der 46-Jährige vor allem für seinen Einsatz beim EM-Viertelfinale des DFB-Teams gegen Spanien (1:2 n.V.) im vergangenen Jahr bekannt, als er der deutschen Mannschaft nach einem vermeintlichen Handspiel des Spaniers Marc Cucurella einen Elfmeter verweigerte.

Es war nicht die einzige Kontroverse in Taylors Karriere. Im September 2024 erhielt der Unparteiische Todesdrohungen, nachdem er im Premier-League-Spiel zwischen dem FC Chelsea und AFC Bournemouth 16 Gelbe Karten verteilt hatte.

Sein schlimmstes Erlebnis hatte Taylor aber nach dem Finale der Europa League zwischen dem FC Sevilla und der AS Rom (4:1 n.E.) im Jahr 2023. Der damalige Roma-Coach José Mourinho warf dem Schiedsrichter vor, ein Handspiel nicht geahndet zu haben. Mourinho beschimpfte ihn in den Stadion-Katakomben als "verdammte Schande".

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Anthony Taylor wurde von Roma-Fans am Flughafen attackiert

Noch schlimmer wurde es für Taylor aber am nächsten Tag, als er am Flughafen im Finalort Budapest von aufgebrachten Fans der AS Rom attackiert wurde.

"Das war die schlimmste Situation, mit der ich in Bezug auf Beleidigungen je zu tun hatte", erklärte er nun im Gespräch mit der "BBC": "Nicht nur, weil ich zu diesem Zeitpunkt mit Familienmitgliedern unterwegs war. Sondern auch, weil es deutlich macht, wie sich das Verhalten von Menschen auf andere auswirken kann. Selbst in einem Spiel wie diesem, in dem es eigentlich keine größeren Fehlentscheidungen gab."

Er habe das Gefühl gehabt, dass versucht worden sei, den Fokus zu verschieben – um jemand anderem die Schuld für die Niederlage zu geben. "Das ist für mich eine große Quelle der Enttäuschung, Frustration und Wut", erklärte Taylor weiter.

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Taylors Familie war seitdem bei keinem Spiel mehr

Besonders schlimm war die Situation für Taylor, weil ihn seine Familie zu dem Finale nach Budapest begleitet hatte. "Warum ein solches Verhalten akzeptabel ist, weiß ich nicht. Denn ich bin mir sicher, dass es diese Personen nicht mögen würden, wenn sich jemand umdrehen und das zu ihnen oder ihren eigenen Kindern sagen würde", sagte der Schiedsrichter.

Eigentlich hätte es nur ein schöner Ausflug mit der Familie zum Finale werden sollen, führte Taylor, der zwei Töchter hat, weiter aus. "Aber so etwas lässt einen darüber nachdenken, ob es überhaupt eine gute Idee war, mit der Familie zu reisen. Seitdem waren sie bei keinem einzigen Spiel mehr dabei", sagte der Engländer.

Auf die Frage, ob Mourinho die Fans angestachelt habe, ihn zu attackieren, hatte Taylor eine klare Antwort: "Ja, wenn wir ehrlich sind, absolut."

Seinen Beruf als Schiedsrichter in der Premier League liebt er dennoch: "Alles in allem ist es einer der besten Jobs der Welt", sagte er: "Man ist mitten im Geschehen in der spannendsten Liga der Welt."

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