FC Liverpool: Florian Wirtz erhält Rückendeckung von Rudi Völler: "Wird es den Engländern zeigen"
Veröffentlicht: 02.10.2025
12:28 Uhr
ran.de
Florian Wirtz sucht beim FC Liverpool nach seiner Form. Nach der teilweise harschen Kritik auf der Insel stärkt nun Rudi Völler seinem Ex-Schützling den Rücken.
Was ist mit Florian Wirtz los? Der 22-Jährige hat seit seiner Ankunft beim FC Liverpool massive Ladehemmungen.
Wirtz gelang lediglich in seinem ersten Pflichtspiel für die Reds ein Assists. Seitdem wartet der offensive Mittelfeldspieler auf weitere Torbeteiligungen.
Zwar rechneten viele damit, dass Wirtz in der Premier League ein wenig Eingewöhnungszeit benötigt, jedoch mehren sich kritische Berichte von Experten und englischen Medien praktisch mit jedem Spiel. Damit einhergehend steigt der Druck immer weiter.
Nun stärkt mit Rudi Völler ein langjähriger Weggefährte Wirtz den Rücken. "Florian soll sich nicht verrückt machen lassen. Da habe ich keine Bedenken: Er wird es den Engländern noch zeigen", machte er dem Ex-Leverkusener im Gespräch mit der "Bild" Mut.
Der frühere DFB-Teamchef sieht bei Wirtz keineswegs eine außergewöhnliche Problematik. "Das sind normale Anpassungsprobleme. Die hat fast jeder Profi. Ich habe nicht den Hauch eines Zweifels, dass er mit seiner läuferischen und spielerischen Klasse den Durchbruch schafft", machte er deutlich.
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Bundesliga-Star-Abgänge im Check: So läuft es bei Florian Wirtz, Leroy Sané und Co.
Bundesliga-Star-Abgänge: So läuft es für Wirtz und Co. Im Sommer 2025 haben zahlreiche Bundesliga-Stars Deutschland in Richtung Ausland verlassen. Zu nennen wären deutsche Nationalspieler wie Florian Wirtz, Nick Woltemade oder Leroy Sané und internationale Top-Spieler wie Xavi Simons, Hugo Ekitike oder Granit Xhaka. ran verrät, wie sich die Bundesliga-Star-Abgänge bei ihren neuen Klubs schlagen.
Florian Wirtz (FC Liverpool) Der deutsche Mittelfeld-Star hat bei den Reds einen Stolperstart hingelegt. Bislang konnte der 22-Jährige im Dress der Reds lediglich einen Scorer-Punkt erzielen. In der Premier League ist er gar noch ohne Torbeteiligung. Wirtz tut sich mit der englischen Härte noch schwer, konnte aber in Ansätzen zeigen, dass der Knoten früher oder später platzen dürfte. Es braucht Geduld.
Nick Woltemade (Newcastle United) Nick Woltemade fühlt sich laut seinen eigenen Worten bei den Magpies richtig wohl. Besser hätte sein Premier-League-Debüt auch nicht laufen können. Der Sturm-Riese erzielte hier gleich den 1:0-Siegtreffer gegen Wolverhampton. Im Anschluss lief es nicht mehr so rund für den 23-Jährigen. Teilweise durfte er nur als Joker ran. Auf seinen zweiten Treffer wartet er noch.
Leroy Sané (Galatasaray) Aus der anfänglichen Euphorie ist schon ein wenig Ernüchterung geworden. Der bei seiner Ankunft frenetisch umjubelte Sané agiert bis jetzt ziemlich unkonstant. Eigentlich wusste er nur gegen Kayserispor mit einem Tor und einem Assist zu überzeugen. Ansonsten waren seine Performances recht dürftig. Dies gilt auch für seinen Auftritt gegen Frankfurt (1:5) - trotz eines Scorer-Punktes.
Xavi Simons (Tottenham Hotspur) So wirklich stark performt auch Xavi Simons nach seinem Leipzig-Abgang noch nicht. Bei seinem ersten Match gegen West Ham gelang dem Niederländer ein Assists, seitdem wartet er auf eine weitere Torbeteiligung. Der Ex-Leipziger durfte bei den Spurs bislang auch noch nicht über 90 Minuten ran. Es gibt Luft nach oben, jedoch kann man nicht von einem totalen Fehlstart sprechen.
Hugo Ekitike (FC Liverpool) Hugo Ekitike bringt bislang seine PS auf die Straße. Der Franzose hat für die Reds bereits vier Pflichtspiel-Treffer erzielt und rettete das Team jüngst mit seinem späten 2:1-Siegtreffer im EFL-Cup gegen Southampton. Allerdings zog er sich im Anschluss das Trikot aus und flog vom Platz. Die Verpflichtung von Alexander Isak am Deadline Day könnte Ekitike perspektivisch richtig schmerzen.
Kingsley Coman (Al-Nassr) Es war schon zu erwarten, dass Kingsley Coman in der Saudi Pro League kaum zu stoppen sein wird. Mit zwei Toren und drei Assists in den ersten drei Ligaspielen für Al-Nassr hat der 29-Jährige das auch direkt untermauert. Ein wenig schade ist es schon, dass der Franzose sein Können nur noch in der Wüste zeigt. Coman hätte auch noch das Niveau, in Top-Ligen eine große Rolle zu spielen.
Benjamin Sesko (Manchester United) Die Spieler, die in den letzten Jahren bei Manchester United ihr Glück fanden, kann man wohl an einer Hand abzählen. Auch für Benjamin Sesko läuft es noch nicht rund. Nach sechs Spielen steht der 22-Jährige noch ohne Tor und Vorlage da. Sesko ist auch noch kein Stammspieler und durfte in der Liga nur einmal länger als 45 Minuten auf dem Platz stehen. Da muss noch mehr kommen.
Jamie Gittens (FC Chelsea) Der Engländer konnte bereits beim BVB in der Rückrunde der Vorsaison keine wirklichen Akzente mehr setzen. Dies hat sich nach seinem Wechsel zum FC Chelsea nicht geändert. Gittens ist noch ohne Torbeteiligung und hat Probleme, sich gegen die starke Konkurrenz zu behaupten. Der Youngster pendelt zwischen Bank und Startelf, wurde aber dann auch oft früh ausgewechselt.
Granit Xhaka (AFC Sunderland) Der Routinier ist beim AFC Sunderland sofort in eine Leader-Rolle geschlüpft und überzeugt wie gewohnt mit einer starken Pass- und Zweikampfquote. Wirklich unrund lief eigentlich nur seine Vorstellungs-PK. Ansonsten ist festzuhalten, dass sich der Aufsteiger aktuell auf einem starken siebten Platz befindet und das unter anderem auch der Verdienst des Schweizers ist.
Jeremie Frimpong (FC Liverpool) Ähnlich wie bei Wirtz, gestaltet sich auch der Start von Jeremie Frimpong beim LFC etwas holprig. Der Niederländer wurde zwei Wochen von einer Muskelverletzung ausgebremst und muss sich erst wieder herankämpfen. Einen Scorer hat er noch nicht markieren können. Ohnehin muss sich Frimpong noch daran gewöhnen, in einer Vierer- und nicht mehr in einer Fünferkette zu verteidigen.
Lois Openda (Juventus Turin) Openda fand erst kurz vor Transferschluss den Weg nach Turin und benötigt folgerichtig noch ein wenig Zeit. Bislang stand der Belgier nur im Spiel gegen den BVB in der Startelf, blieb beim kuriosen 4:4 aber eher blass. Ansonsten fungierte er als Joker, ist bis jetzt aber noch ohne Torbeteiligung. Zudem hat er das Pech, dass Dusan Vlahovic aktuell wieder knipst.
Piero Hincapié (FC Arsenal) Viel kann man zu Hincapié eigentlich nicht sagen, weil er lediglich in der Champions League gegen Bilbao in der 90. Minute eingewechselt wurde. Der Ecuadorianer ist aber auch erst ganz kurz vor Transferschluss per Leihe mit Kaufpflicht (zu gewissen Bedingungen) zu den Gunners gewechselt. Folgerichtig muss man ihm Zeit geben.
Joao Palhinha (Tottenham Hotspur) Nach dem unglücklichen Jahr in München scheint Palhinha sein Glück bei den Spurs gefunden zu haben. Der Portugiese hat sich auf Anhieb einen Stammplatz gesichert und überzeugt mit starken Auftritten. Palhinha gewinnt in der laufenden Saison bis jetzt 67 Prozent seiner Zweikämpfe und möchte - so hört man - nicht zurück nach München. Die Kaufoption könnte es möglich machen.
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Wirtz fehlt in Liverpool die Durchschlagskraft: Schwache Zweikampfbilanz
Im Trikot von Bayer 04 Leverkusen waren Wirtz in 197 Pflichtspielen starke 57 Tore und 65 Assists gelungen. Der brillante Techniker wurde in den vergangenen Jahren immer besser und effektiver, ehe es im Sommer zum spektakulären Liverpool-Deal kam.
Bei den Reds stand Wirtz zwar bislang fast immer in der ersten Elf und absolvierte 689 Pflichtspielminuten, jedoch blieb er die meiste Zeit über wirkungslos. Nach seinem Assist im Community Shield gegen Crystal Palace sprang nichts Zählbares mehr heraus.
Zwar konnte der Deutsche durchaus vereinzelt Torchancen seiner Kollegen vorbereiten und selbst Abschlüsse markieren, jedoch fehlt noch der letzte Punch. Auffällig: Wirtz gewinnt in der körperbetonten Premier League nur 35 Prozent seiner Zweikämpfe. In der Bundesliga waren es noch 45 Prozent.
Wirtz muss sich harte Worte von England-Ikonen anhören
Liverpool-Legende Jamie Carragher forderte in der "Daily Mail" sogar jüngst, dass Wirtz aus der ersten Elf entfernt werden sollte. "Er ist überhaupt nicht auf der Höhe. Im Moment denke ich, dass er aus der Mannschaft herausgenommen werden muss, damit Liverpool zu dem zurückkehren kann, was es in der letzten Saison war, und dann von dort aus Selbstvertrauen aufbauen und defensive Stabilität entwickeln kann. Denn im Moment ist es ein Chaos", bezog er knallhart Stellung.
Tatsächlich haben die Reds nach einem guten Saisonstart ein wenig den Faden verloren. zuletzt setzte es eine 1:2-Niederlage in der Premier League gegen Crystal Palace, gefolgt von einer 0:1-Pleite in der Champions League gegen Galatasaray. Immerhin: Wirtz wurde als einziger Offensivakteur beim Spiel in Istanbul nicht ausgewechselt. Das Vertrauen von Arne Slot scheint er folgerichtig noch zu haben.
England-Legende Wayne Rooney scheint hingegen schon den Glauben verloren zu haben, dass Wirtz und Liverpool überhaupt noch zueinanderfinden können.
"Ich sehe nicht, wo er ins Team passt. Das war sehr viel Geld. Ich glaube, Wirtz schadet tatsächlich dem Gleichgewicht von Liverpool und der Art, wie sie spielen. Wirtz ist wahrscheinlich derjenige, der bislang am wenigsten überzeugt hat, obwohl er so viel Talent hat", konstatierte er.
"Es liegt nicht am Preisschild. Es liegt nicht am Spieler oder an seinen Fähigkeiten. Ich sehe einfach nicht, wie er in das System von Liverpool passt", gab er zu bedenken.
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Wirtz muss kritische Töne ausschalten - und Länderspiele nutzen
Dabei hatte Arne Slot Wirtz im Sommer mit einem klaren Plan überzeugen können, indem er beschrieb, wie der 22-Jährige das Geschehen im offensiven Zentrum lenken könne. Dies soll mit ein Grund für seine Entscheidung pro Liverpool und gegen Bayern gewesen sein.
Für Wirtz geht es jetzt sicherlich auch darum, weniger auf die Worte von Rooney und Carragher zu hören - und dafür mehr auf die Stimmen zu setzen, die er kennt und die ihm wohlgesonnen sind. Also beispielsweise jene von Völler oder Coach Arne Slot.
Vermutlich ist es für ihn auch ein Vorteil, dass nach dem kommenden Wochenende erstmal Länderspiele mit dem DFB-Team gegen Luxemburg (10. Oktober) und Nordirland (13. Oktober) anstehen. Durchaus Möglichkeiten, um Selbstvertrauen zu tanken.