Max Verstappen testet für DTM-Team Emil Frey Racing
Der dreimalige Formel-1-Weltmeister Max Verstappen sorgte für Überraschung, als er den Ferrari des DTM-Teams Emil Frey Racing testete.
Beobachter in Portimao trauten ihren Augen nicht, als Formel-1-Superstar Max Verstappen am 18. und 19. Dezember 2023 im Ferrari des DTM-Teams Emil Frey Racing auftauchte.
Es ist zwar bekannt, dass Stammpilot Thierry Vermeulen vom amtierenden Weltmeister gefördert wird - dass die Verbindung aber so eng ist, dass sich der amtierende Weltmeister selbst hinter das Steuer des 296 GT3 klemmt, ist neu.
Aber was steckt dahinter? "Das Ziel des Tests mit Max war es, Thierry zu unterstützen und durch sein Feedback auch unsere Performance zu steigern", erklärt Emil-Frey-Teamchef Lorenz Frey-Hilti im Gespräch mit "Motorsport-Total.com".
"Es ist genial, dass er auf unsere Dienstleistungen als Rennteam zurückgreift und wir bei den Testtagen mit ihm zusammenarbeiten dürfen. Das ist der absolute Hammer."
Von einem Spaß-Event konnte dabei keine Rede sein: Das Team setzte gemeinsam mit dem dreimaligen Weltmeister auf ein intensives Testprogramm mit unterschiedlichen Set-ups und klar definierten Zielen, bei dem man Verstappens Know-how nutzen wollte.
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Teamchef über Verstappen: "Man erlebt ganz anderen Menschen"
In Portugal mit dabei waren auch die Väter von Verstappen und Vermeulen. Das ist kein Zufall, denn Jos Verstappen agiert beim Verstappen.com-Racing-Projekt als Fahrercoach des 21-jährigen Thierry Vermeulen, Raymond Vermeulen ist Manager von Max Verstappen.
Aber wie präsentierte sich der 26-jährige Ausnahmefahrer beim Schweizer Team aus Safenwil?
"Es ist immer interessant, wenn man so berühmte Personen persönlich kennenlernt", gibt Teamboss Frey-Hilti Einblicke. "Man glaubt, die Person zu kennen, aber wenn man sie dann im wirklichen Leben trifft, dann erlebt man einen ganz anderen Menschen. Er ist unglaublich bodenständig, ein ganz lieber Kerl."
Aber auch von dessen Fähigkeiten am Steuer zeigt sich Ex-Pilot Frey-Hilti beeindruckt: "Es ist unglaublich, wie groß seine Passion für den Motorsport ist - und was er leistet. Auch mit einem GT3-Auto. Sein Feedback ist im Vergleich zu allem, was ich bis jetzt sehen durfte, auf einem anderen Level."
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Mirko Bortolotti (Abt Sportsline) Der aktuelle Champion Marko Bortolotti wechselte für die Mission Titelverteidigung zu Abt Sportsline. Der Italiener geht in seine insgesamt vierte DTM-Saison.
Nicolas Baert (Comtoyou Racing) Für das belgische Team wird auch ein belgischer Fahrer im Aston Martin sitzen. Baert ist der Sohn von Teamgründer Jean-Michel Baert.
Gilles Magnus (Comtoyou Racing) Als zweiter Fahrer wird der ehemalige Audi-Werksfahrer Gilles Magnus an den Start gehen. Er sammelte vor allem im TCR-Bereich Erfahrungen und ist wie Teamkollege Baert Belgier.
Ben Dörr (Dörr-Motosport) Als einer der jüngsten Fahrer im Feld geht Ben Dörr in die kommende DTM-Saison. Der 20-Jährige startet für das Team seines Vaters Rainer Dörr. Es wird seine zweite DTM-Saison werden.
Timo Glock (Dörr-Motosport) An der Seite des jungen Fahrers wird ein ganz erfahrener Pilot starten. Mit Timo Glock gibt ein ehemaliger Formel-1-Fahrer sein Comeback in der DTM.
Jack Aitken (Emil Frey Racing) Der Brite Jack Aitken geht in seiner vierten DTM-Saison erneut im Ferrari vom Emil Frey an den Start. 2020 war auch er in der Formel 1 und Formel 2 aktiv.
Ben Green (Emil Frey Racing) An seiner Seite startet mit Ben Green der DTM-Trophy-Gewinner von 2021. Mit zwischenzeitlichen Starts in anderen Ligen geht Green in seine erste DTM-Saison, in der Trophy startete er 2020 und 2021.
Thierry Vermeulen (Emil Frey Racing) Komplettiert wird das Team aus Safenwil von Thierry Vermeulen. Der Sohn von Max Verstappens Manager Raymond Vermeulen wird ebenfalls hinterm Steuer des neuen Ferrari 296 GT3 sitzen.
Luca Engstler (GRT Grasser Racing Team) Vergangene Saison war Luca Engstler erstmals im Lamborghini von Grasser Racing unterwegs. Seine Debüt-Saison fuhr er für das Team Engstler Motorsport, im Audi R8.
Jordan Pepper (GRT Grasser Racing Team) An seiner Seite fährt der Südafrikaner Jordan Pepper. Im vergangenen Jahr gab er sein DTM-Debüt im Lamborghini.
Ricardo Feller (Land-Motorsport) Der einzige Fahrer für Land-Motorsport ist Ricardo Feller. Der Schweizer fuhr zuletzt für Abt und hält als Einziger die Audi-Fahne im Paddock hoch. Künftig soll nach einem dritten Platz vor zwei Jahren noch mehr rausspringen.
Thomas Preining (Manthey) Mit Thomas Preining bleibt der Champion 2023 auch 2025 in der DTM bei seinem bisherigen Team Manthey und wird einer der zu schlagenden Fahrer sein.
Ayhancan Güven (Manthey) Wie in der letzten Saison wird auch dieses Jahr Ayhancan Güven hinterm Steuer des Porsche GT3 R sitzen und Preinings Teamkollege sein. Güven startet in sein drittes komplettes Jahr in der DTM.
Morris Schuring (Manthey) Der 19-Jährige Schuring wird der zweitjüngste Fahrer im diesjährigen Teilnehmerfeld sein. Nach dem Le-Mans-Triumph mit der Porsche-Truppe in der LMGT3-Klasse und Platz zwei in der WEC-Gesamtwertung macht er jetzt den nächsten Schritt in seiner Karriere.
Lucas Auer (Mercedes-AMG Team Landgraf) Nach vier Jahren in Folge für Winward wird Luggi Auer in diesem Jahr für Landgraf hinter dem Steuer sitzen. Bisher konnte der Österreicher auf neun Siege.
Tom Kalender (Mercedes-AMG Team Landgraf) Der amtierende ADAC GT Masters-Champion startet als Mercedes-AMG Junior-Fahrer in der DTM und schreibt als jüngster DTM-Fahrer aller Zeiten Geschichte. Der 17-Jährige gilt als Riesentalent.
Maro Engel (Mercedes-AMG Team Winward) In seine zweite Saison beim Team Winward geht Maro Engel, der David Schumacher ersetzt hatte. 2024 schrammte der Mercedes-Pilot knapp am Titel vorbei, schlägt in diesem Jahr endlich seine große Stunde?
Jules Gounon (Mercedes-AMG Team Winward) Der Franzose Gounon geht in seine erste volle DTM-Saison. Im vergangenen Jahr vertrat der 29-Jährige bereits den erkrankten Luca Stolz und lieferte eine starke Leistung ab.
Maximilian Paul (Paul Motorsport) Maximilian Paul steht vor seiner zweiten vollen DTM-Saison. Bereits 2023 war er gelegentlich als Gastfahrer unterwegs. Alles Einzelkämpfer vertritt er einmal mehr das Team seines Vaters.
Rene Rast (Schubert Motorsport) Rene Rast ist bereits dreifacher Champion der DTM und wird erneut auf Titeljagd gehen. In der diesjährigen Saison jagt der Pilot aus Minden seinen vierten Titel im BMW M4 GT3 Evo von Schubert Motorsport.
Marco Wittmann (Schubert Motorsport) Das zweite Schubert-Cockpit geht an Marco Wittmann. Dieser geht in sein zweites Jahr beim Schubert-Team und will auch 2025 alles daran setzen, seinen dritten DTM-Titel einzufahren.
Fabio Scherer (HRT Ford Performance) Fabio Scherer ist zurück in der DTM! Der Schweizer wird für das Haupt Racing Team einen Ford Mustang GT3 steuern. Bereits 2020 fuhr er in einem privaten WRT Audi RS5 in der letzten Saison der Class1-Prototypen in der Rennserie.
Arjun Maini (HRT Ford Performance) Von den Silberpfeilen zu Ford: Auch 2025 bleibt der Sieger des 24 Stunden Rennens vom Nürburgring der DTM treu.
"Verstappen ist auf einem anderen Level"
Zudem benötige Verstappen, der wenig Erfahrung mit GT3-Autos hat, kaum Eingewöhnungszeit. "Er setzt sich ins Auto - und schon in der ersten fliegenden Runde bringt er die Performance", fällt Frey-Hilti auf. "Wenn du seine Onboards und Daten ansiehst - wie er das Fahrzeug handeln kann, ist unwahrscheinlich. Wie schnell er sich auf das Fahrzeug einstellt und versucht, immer das Maximum rauszuholen."
Der Emil-Frey-Teamchef wollte zwar keine Rundenzeiten preisgeben, diese dürften aber beeindruckend gewesen sein. "Es waren auch andere GT3-Fahrzeuge vor Ort. Und ich kann nur sagen: Er ist im Vergleich zu allen anderen auf einem anderen Level", so Frey-Hilti über das Tempo von Verstappen, der schon Mitte Juli 2023 in Mugello zwei Tage lang mit dem Team den Ferrari testete.
Die Klasse seines Mentors sei auch für Vermeulen, der erst 2020 mit dem GT4-Sport begann, eine Herausforderung. "Thierry ist sehr ehrgeizig", weiß Frey Hilti. "Und er misst sich natürlich an den Zeiten von Max. Das ist hart, denn seine Messlatte ist der beste Fahrer der Welt. Es gibt viele gute Formelfahrer, die wegen ihrer mangelnden Erfahrung im GT3-Auto nicht herausragend sind. Bei Max ist das anders. Er kann alles, was vier Räder hat, brutal bewegen."
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Wie das Emil-Frey-Team von Max Verstappen profitiert
Aber wie profitiert das Team selbst von der Zusammenarbeit mit dem Topmann der Motorsport-Königsklasse? Vor allem in Hinblick auf die Fahrzeugentwicklung sei Verstappen "genial", erklärt Frey-Hilti. "Seine Inputs, wenn man mit ihm verschiedenste Settings testen kann, helfen für die Performance des Fahrzeugs ungemein."
Das Team verfüge nach dem Premierenjahr in der DTM und in der GT-World-Challenge Europe zwar schon über viele Daten des 296 GT3, aber schon in Mugello "konnten wir innerhalb von nur zwei Tagen so viele neue Erfahrungen sammeln und das Fahrzeug besser machen."
Abgesehen von den vier Testtagen besuchte Max Verstappen vor dem Grand Prix in Las Vegas im November auch die Werkstatt des Teams in Safenwil.
"Es war sein Wunsch, unsere Rennwerkstatt zu sehen - und wie wir aufgestellt sind -, um gemeinsam Zukunftspläne zu schmieden", erklärt der Teamboss den Besuch.
Zudem ist Verstappen ein Simulatorspezialist und testete auch die hauseigene Anlage des Teams. "Da er unser Auto schon auf der Rennstrecke gefahren ist, konnte er uns super Feedback gegeben, wie wir uns verbessern können", freut sich Frey-Hilti.