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DTM-Ärger

DTM: Timo Glock übt nach wildem Abflug heftige Kritik: "Schaltet mal wer Gehirn ein?"

Timo Glock beschwert sich nach seinem wilden Abflug beim Samstagsrennen der DTM in Zandvoort , der eine Folge der Kollision mit Aston-Martin-Pilot Gilles Magnus war, erneut über die Fahrweise in der DTM.

"Wo ist der Punkt, dass mal irgendeiner zurückzieht? Fahren wir jetzt bis da oben hin und wer die - Entschuldigung - größten Eier hat, ist vorne? Wo ist der Sinn des grundlegenden Rennfahrens?", platzt Glock im Gespräch mit "Motorsport-Total.com" der Kragen.

"Ich habe das schon in Oschersleben gesagt, wo ich leider Gottes die Möglichkeit hatte, mir das von hinten zu schauen. Das sieht zwar spektakulär im Fernsehen aus, aber Rennen fahren ist für mich weniger, dass man sich ständig bewusst in die Karre fährt, wenn wir jetzt mal das Verstappen-Russell-Duell ausklammern. Die Hälfte der Autos muss ja runderneuert werden."

Anlass seines Ärgers ist der Zwischenfall mit Magnus in Runde sieben des Samstagsrennens, als der Dörr-McLaren-Routinier den auf Platz 14 liegenden Belgier überholte und dann beim Abschluss des Manövers mit den Aston Martin kollidierte und wild von der Strecke flog.

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Abflug bei 220 km/h: "Wusste, dass Überschlag passieren kann"

"Er hat vorher mit Rast gekämpft und kam schlecht aus Kurve 3. So bin ich in die Position gekommen, mich danebenzusetzten", erklärt Glock. "Wir sind dann zusammen durch den Linksbogen gefahren, jeder hat genügend Platz gegeben - und in dem Rechtsbogen nach oben hin hat er zurückgezogen. Ich habe nur gesehen, wie neben mir das Auto komplett verschwindet. Die Sicht im Auto ist nicht überragend, aber für mich war er nicht mehr da."

Daher sei für Glock klar gewesen, dass die Kurve ihm gehört. Der Dörr-McLaren-Pilot machte also die Kurve zu, weil aber Magnus immer noch neben ihm war, kam es zur Kollision - und zum Abflug, bei dem Glock zunächst in eine Styropor-Tafel krachte und danach spektakulär über den Grünstreifen zwischen Strecke und Kiesbett driftete.

"Die Berührung fand bei Tempo 220 statt, der Kontakt mit dem Gras bei 195", so Glock, der froh war, dass nichts Schlimmeres passierte. "Ich wusste natürlich, dass ein Überschlag passieren kann, wenn ich mit so einer Geschwindigkeit seitlich ins Kiesbett komme", sagt er. "Ich habe versucht, mit Vollgas vom Kies wegzubleiben, was einigermaßen funktioniert hat. Dann war der Reifen hinten platt."

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Schumacher und Sportkommissare sehen Schuld bei Glock

Interessant ist, dass TV-Co-Kommentator David Schumacher die Schuld klar bei Glock sah. "Da war Timo selber schuld", sagte er in der Liveübertragung auf ProSieben. "Er hat ihn so weit rübergedrückt, da hatte der Aston Martin keinen Platz mehr." Der Unfall sei "100-prozentig auf Timos Mist gewachsen", fühlte er sich durch die Onboard-Perspektive des folgenden Marco Wittmann bestätigt.

Die Sportkommissare sahen das ähnlich, verzichteten aber auf eine Strafe, weil Glock durch den Zwischenfall ohnehin aus dem Rennen gerissen wurde. Glock kann das nicht nachvollziehen. "Klar hätte ich ihm mehr Platz lassen können, aber ich muss da oben in der Ecke ja mal einlenken, sonst komme ich im Nassen nicht mehr rum ", rechtfertig er sich. "Außerdem war ich mit über der Hälfte des Wagens vorne."

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Glock fordert klare Driving-Standards wie zu Class-1-Zeiten

Der 43-Jährige, der nach seiner Formel-1-Karriere in der Hersteller-DTM-jahrelang für BMW fuhr und fünf Siege einfuhr, fordert nun Regeln, die klären, wann ein Pilot nachgeben muss. "Sollen wir uns in die Karre fahren und dadurch gewinnt man eine Position und schiebt den anderen bei 220 von der Bahn oder schaltet mal jemand sein Gehirn ein?", sagt Glock, der sein Herz wie gewohnt auf der Zunge trägt.

Der Zwischenfall sei ein Resultat dessen, "dass es in meinen Augen keine klaren Driving-Standards gibt, die es zu Class-1-Zeiten gab". Damals habe das Reglement vorgegeben, wann jemand seine Position aufgeben müsse. Unter den aktuellen Bedingungen gehe es "aber immer weiter. Und irgendwann muss es eine Berührung geben, weil niemand die Kurve aufgibt", erklärt Glock, wo man seiner Meinung nach ansetzen muss.

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