Motorsport
Formel 1: Ex-Haas-Teamchef Günter Steiner schätzt Chance von Mick Schumacher bei Audi ein
- Aktualisiert: 30.08.2024
- 10:20 Uhr
- Oliver Jensen
Audi bietet wohl die letzte Chance für Mick Schumacher, im kommenden Jahr in die Formel 1 zurückzukehren. Sein ehemaliger Teamchef Günter Steiner glaubt allerdings nicht daran.
Von Oliver Jensen
Die Chancen von Mick Schumacher auf eine Rückkehr in die Formel 1 schwinden. Nahezu alle Cockpits der Saison 2025 scheinen vergeben zu sein. Der noch freie Sitz bei Sauber (ab 2026 Audi) dürfte die letzte Gelegenheit sein.
Bislang steht lediglich fest, dass Nico Hülkenberg dort einer der beiden Fahrer sein wird.
Günter Steiner, der als früherer Teamchef von Haas in den Jahren 2021 und 2022 mit Schumacher zusammengearbeitet hat, schätzt die Aussichten von Mick allerdings gering ein. Die Chancen würden zwar "nicht bei 0" liegen. Andererseits glaube er nicht, dass für Audi als deutschen Autohersteller die Nationalität des Fahrers eine Rolle spielt.
"Der Reisepass zählt in der Formel 1 eigentlich wenig. Audi wird sich umsehen, welchen Fahrer sie reinbringen. Ich glaube fast, dass Valtteri Bottas bestätigt wird", sagte er in einem Interview mit dem Youtube-Channel "Champ1 - Der Formel 1 News Kanal." Bottas bildet derzeit zusammen mit Zhou Guanyu das Fahrer-Duo von Sauber. Beide sind in dieser Saison noch punktlos.
Das Wichtigste in Kürze
Laut Steiner wird Sauber "versuchen, so viel Erfahrung wie möglich in das Team zu bringen. Denn im Moment tut sich Sauber schwer. Sie sind weit weg von dem Vorletzten, die Kluft ist groß. Sie brauchen alles, was möglich ist, um einen Fortschritt zu machen."
Dies wäre mit dem Finnen am ehesten möglich. "Bottas hat Rennen gewonnen. Er hat Erfahrungen gemacht, die ein Team brauchen kann. Er war bei Mercedes, einem großen Werksteam. Und Audi wird auch ein Werksteam sein. Es ist gut, wenn man dann jemanden hat, der Hinweise geben kann, wie es besser wird." Die Chance von Bottas würde laut der Einschätzung von Steiner bei "75 Prozent" liegen.
Hoffnung bei Williams platzte
Die kurzzeitige Hoffnung, Schumacher könnte bei Williams für Logan Sargeant einspringen, hat sich am Dienstag auch zerschlagen. So bekommt Franco Colapinto übergangsweise das Cockpit.
Externer Inhalt
"Ich glaube, James (Vowles, Teamchef, Anm.d.Red.) hat überlegt, Mick reinzusetzen", sagte Steiner. "Er ist zwei Jahre in der Formel 1 gefahren und er ist momentan auf dem freien Markt der erfahrenste Fahrer, der zur Verfügung steht." Dass die Wahl schlussendlich auf Colapinto fiel, habe laut Einschätzung von Steiner "Loyalitätsgründe", weil der Argentinier aus dem Nachwuchsprogramm von Williams kommt.
Steiner hat Verständnis für Alpine
Auch Alpine, für die Schumacher in der Langstrecken-WM fährt, entschied sich gegen den Deutschen. Der Formel-1-Rennstall gab in der vergangenen Woche bekannt, Jack Doohan für die kommende Saison als zweiten Fahrer neben Pierre Gasly unter Vertrag zu nehmen. Ralf Schumacher, der Onkel von Mick Schumacher, kritisierte daraufhin öffentlich, dass der junge Schumacher dies per Instagram erfahren musste.
Steiner hat eine andere Sichtweise. "Man ist nicht verpflichtet dazu und kann auch nicht verlangen, dass man immer informiert wird", sagte er. "Es war bestimmt nicht böse gemeint von Flavio (Briatore, Sonderberater von Alpine, Anm.d.Red.). Vielleicht hat er es vergessen. Es war bestimmt nicht aus Bosheit, dass er nicht angerufen hat."