College Football Playoff live auf ProSieben MAXX und ran.de
College Football: Blake Corum - Der kleine Running Back mit großem Herz
Veröffentlicht: 29.12.2023
14:31 Uhr
Thomas Gallus
Blake Corum ist der beste Running Back in den College-Football-Playoff 2023 (live auf ProSieben MAXX, ran.de und Joyn). Der Michigan-Star hat in seiner Karriere bewiesen, dass er ein großes Herz hat - auf und neben dem Spielfeld.
von Thomas Gallus
Vor 14 Monaten fiel Michigan Running Back Blake Corum im letzten Spiel der Regular Season gegen Illinois verletzt zu Boden. Zu diesem Zeitpunkt war er mit 1.463 Rushing Yards und 18 Touchdowns einer der besten Spieler im College Football und ein Anwärter auf die Heisman-Trophy.
"Es war ein emotionaler Tag. Vor dem Spiel wusste ich, dass es mein letztes Heimspiel sein würde", enthüllte Corum. Doch die Verletzung warf alle Pläne über den Haufen. Der Meniskusriss bedeutete für den Running Back das Saisonaus. Keine Playoffs, keine Heisman-Trophäe, keine NFL.
Corum entschied sich, nach der Reha für seine Senior-Saison in Michigan zu bleiben. Und die Entscheidung zahlte sich aus. 2023 war ein absolutes Rekordjahr für "Blake the Great", wie sie ihn in Ann Arbor, dem Sitz der Michigan University nennen.
Der 23-Jährige erlief seine zweite 1.000-Yard-Saison in Folge und erzielte satte 24 Rushing Touchdowns, ein Wolverines-Rekord. Für sein starkes Jahr nach der Verletzung wurde der Running Back als einer von drei Spielern mit dem "College Football Comeback Player of the Year" ausgezeichnet.
In seiner Karriere kommt er mittlerweile auf insgesamt 55 Rushing Touchdowns und teilt sich mit Anthony Thomas Platz 1 in Michigans All-Time-Rangliste.
Das Comeback von der Verletzung kostete Corum viele Tränen und Schweiß: "Ich fiel in ein tiefes Loch, aus dem ich mich selbst wieder herausholen musste", sagt er über die Zeit nach der Knie-OP.
"Ich war eigentlich schon immer der Typ Mensch, der andere aufmuntert, wenn es ihnen schlecht geht. Zu diesem Zeitpunkt war ich aber nicht einmal in der Lage, mich selbst aufzumuntern."
Langsam, aber sicher kämpfte sich der Running Back zurück. Die Motivation und Arbeitsmoral, die Corum schon immer ausgezeichnet hatten, trieben ihn wieder an.
"Er erinnert mich an Peyton Manning. Er wird keine Ausrede dafür haben, nicht großartig zu sein", schwärmt Michigans Running Back Coach Mike Hart, der drei Jahre bei den Indianapolis Colts Teamkamerade der Quarterback-Legende war.
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Großer Dank an seine Eltern
Diese Einstellung hat Corum sich von seinem Vater James abgeguckt: "Ich bewundere meinen Vater wirklich sehr. Er ist Landschaftsgärtner und hat schon immer viele Stunden gearbeitet", erzählt der Running Back. "Ich erinnere mich, dass ich immer auf ihn gewartet habe, bis er spät abends nach Hause kam. Da habe ich gemerkt, wie hart mein Vater für die Familie arbeitet."
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College Football Playoff: Das ran Power Ranking vor den Halbfinals Bald ist es endlich so weit - die Halbfinals des College Football Playoff stehen an: Michigan vs. Alabama und Washington vs. Texas (heute ab 22:45 Uhr live auf ProSieben MAXX, ran.de und Joyn). Da ran-Kommentator Mattis Oberbach in der letzten Sendung die Top 4 nicht korrekt vorhersagen konnte, musste er uns sein persönliches Power Ranking der Playoff-Teilnehmer liefern.
4. Alabama Crimson Tide Im Nachhinein alles für die Katz, als im Frühling und Sommer (und noch im frühen Herbst) über den Untergang der Football-Sonne in Tuscaloosa, Alabama, gesprochen wurde. Alabama sah gegen Georgia im SEC Championship Game wieder aus wie der Gigant, der er seit Nick Sabans Anstellung als Head Coach 2007 eigentlich immer war.
4. Alabama Crimson Tide Ja, gegen Texas und die Woche drauf gegen South Florida sahen die Crimson Tide nicht gut aus. Ja, gegen Auburn am letzten regulären Spieltag brauchten sie ein wahres Football-Wunder. Aber: Gegen Georgia waren sie brillant, bärenstark, böse. Nach dieser Logik stehen sie gleich in doppelter Hinsicht zu Recht im Halbfinale.
4. Alabama Crimson Tide Sie sind ein großartiges und ebenso starkes Team, das in den wichtigsten Spielen von Saban zu Höchstform gecoacht wird. Und sie sorgen für Diskussionen sowie Einschaltquote ergo Werbeeinnahmen. Diese beiden Faktoren (einer publik, einer stillschweigend) sind die Motive hinter dem Handeln des Playoff-Komitees.
4. Alabama Crimson Tide Aber alle Zweifel sind nicht aus der Welt geräumt. Offensiv spielt Alabama im Stile eines Stabhochspringers: Entweder er schafft’s oder die Latte fällt. Dazwischen gibt es nichts, bzw. sehr wenig. Quarterback Jalen Milroe hat klare Schritte nach vorne gemacht. Allerdings sucht er noch so oft nach dem Big Play, dass es gegen die Defensive der Wolverines eng werden kann.
3. Texas Longhorns Es wird ziemlich exakt 18 Jahre her sein, seit die Texas Longhorns zuletzt National Champions wurden, wenn Head Coach Steve Sarkisian, Quarterback Quinn Ewers und Maskottchen Bevo, der 15., auf die Washington Huskies treffen.
3. Texas Longhorns Das mit den 18 Jahren und dem letzten Titel muss dazu gesagt werden, denn es ist schlicht unmöglich, dass die Spieler vom ständigen Geschnacke rund um die lange Durststrecke und dem daraus resultierenden "Ist Texas endlich wieder back?" nichts mitbekommen haben.
3. Texas Longhorns Ein Großteil der Spieler kommt aus Texas und hat schon seit Jahren verzweifelt den Longhorns die Daumen gedrückt. Nicht wenige im Kader konnten damals weder laufen noch sprechen. Wenn also bei Alabama der Quarterback das große Fragezeichen ist, dann ist es bei den Longhorns die eigene Vergangenheit.
3. Texas Longhorns Der US-Bundesstaat mit dem Stern in der Flagge, wo alles größer sein soll und man sich als Krone der Schöpfung ansieht, braucht einen Erfolg. Hier und jetzt. Der Kopf wird dabei ausschlaggebend sein. Dass das Team ausreichend Talent und Fähigkeit mitbringt, steht außer Frage, die Demontage der Oklahoma State Cowboys war nur das letzte in einer Reihe sehr plastischer Beispiele.
2. Washington Huskies In Kunst und Mathematik, bei Architektur und Innenausstattung, selbst beim Schmücken des Weihnachtsbaums sind wir Menschen schwer verliebt in Symmetrie. Nicht nur, weil der Baum sonst umfällt, sondern auch, weil wir von Natur aus gerne Dinge im Gleichgewicht sehen. Allein das würde als Argument schon ausreichen, dass an Neujahr alle Unentschlossenen doch bitte den Washington Huskies zugetan sein sollten.
2. Washington Huskies Denn keines der vier Halbfinal-Teams vermag es so sehr wie die Mannschaft aus Seattle, für Spektakel zu sorgen. Die Offense erzielt die meisten Punkte, die Defense erlaubt die meisten Punkte. Den Receivern ist oft egal, wie eng sie gedeckt werden, den Ball fangen sie trotzdem. Für die Defense ist beizeiten auch die beste Deckung keine Garantie, den Gegner zu Boden zu bringen.
2. Washington Huskies Neben dem Wunsch nach Symmetrie verspüren wir Menschen auch den steten Drang, alles immer erklären zu müssen. Im Falle der Washington Huskies jedoch bleiben manche Fragen unbeantwortet. Und das ist auch gut so - sonst würde die Magie des Moments verloren gehen. Und keine der verbleibenden Mannschaften spielt magischeren Football als die Washington Huskies.
1. Michigan Wolverines Halb so viele Punkte pro Spiel zugelassen wie Texas und Alabama (zwei Touchdowns weniger als Washington), dazu acht Spiele mit weniger als zehn erlaubten Punkten und im Conference Championship Game gegen Iowa gar eine weiße Weste: Die Wolverines wissen, was sie an ihrer Defense haben.
1. Michigan Wolverines Und das auch ohne die ganz großen Namen. Wo einst Aidan Hutchinson und David Ojabo ihr Unwesen trieben, ist der Personenkult größtenteils eingestellt worden. Zugegebenermaßen stellt Alabama-Quarterback Jalen Milroe mit seiner Athletik Fragen, die die Wolverines bislang in dieser Saison nicht beantworten mussten.
1. Michigan Wolverines Gegnerische Quarterbacks brachten es bei 97 Laufversuchen auf kolossale 1,24 Yards im Schnitt, für insgesamt einen Rushing Touchdown. Milroe hat zwölf Mal zu Fuß die Endzone erreicht. Stärke-gegen-Stärke ist stets schwierig zu sezieren. Aber Michigan steht hier trotzdem auf der 1, weil eben auch die Offense mit ihren fast 37 Zählern pro Spiel nicht von schlechten Eltern ist.
1. Michigan Wolverines All diese Zahlen sollen eines belegen: Kein anderes Team in den Halbfinals ist so ausgeglichen wie Michigan - womit wir wieder bei der Symmetrie sind. Kein anderes Team kann sich in jeder Phase des Spiels an die Line of Scrimmage begeben, mit dem sicheren Gefühl, in dieser Saison schon alles Denkbare bewiesen zu haben.
Um Blakes Traum zu ermöglichen, brachte die Familie viele Opfer. Von einem kleinen Dorf in Virginia, wo er aufwuchs, fuhren Vater und Mutter ihren Sohn jeden Tag zwei Stunden nach Maryland an die Saint Frances Academy. Um halb fünf Uhr morgens ging es mit Mutter Christine los, abends um 20 Uhr brachte Vater James ihn wieder nach Hause.
Das weiß Blake Corum zu schätzen: "Sie haben sehr viel für mich geopfert, und ich bin ihnen dafür so dankbar. Ich wäre sonst nicht da, wo ich jetzt bin."
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Blake Corum: Star mit großem Herz
Nicht nur sportlich hat der Michigan-Star bewiesen, ein großes Herz zu haben. Kaum ein anderer College-Spieler gibt so viel an die Gemeinde zurück, wie er.
Jedes Jahr organisiert er verschiedene Wohltätigkeitsaktionen. In den vergangenen drei Jahren spendete er über 1.000 Thanksgiving-Truthähne an Bedürftige.
Auch an Weihnachten organisiert er jährlich eine Spendenaktion. 2023 übergab er persönlich einen ganzen Truck vollgeladen mit Spielzeugen für die Kinder im Mott Children’s Hospital in Ann Arbor.
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Außerdem hat Corum unzählige Schulranzen und -materialien an Kinder in Ann Arbor, Detroit und seinem Heimatort in Virginia gespendet. "Ich bin mehr als ein Sportler. Ich habe die Möglichkeit, den Leuten ein Lächeln zu schenken. Das ist das, worauf es im Leben wirklich ankommt", predigt Corum.
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Blake Corum: Muscle Hamster 2.0
Nach dem College Football Playoff wird Corums Weg mit Sicherheit in Richtung NFL gehen.
Durch seinen kleinen, aber bulligen Körperbau (1,73 m, 95 Kilogramm) erinnert Corum an den ehemaligen NFL Running Back Doug Martin, auch "Muscle Hamster" genannt.
Corum ist nicht der schnellste oder stärkste, hat aber einen polierten Laufstil und eine geduldige Spielfeldübersicht, die es ihm erlauben, den Defendern immer wieder davonzulaufen. Insbesondere durch Cutbacks kann er immer wieder neue Lücken erzeugen und diese attackieren.
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Alabamas starke Defense hat in dieser Saison die ein oder andere Schwäche im Laufspiel gezeigt. Es ist also durchaus vorstellbar, dass Michigan versuchen wird, diesen Aspekt auszunutzen.
Blake Corum ist in dem Fall mehr als bereit: "Es ist unser drittes Mal in Folge (im College Football Playoff, Anm. d. Red.). Das ist all die Motivation, die wir brauchen."