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NFL-Teams nutzen Graubereiche

NFL: So tricksen die Teams beim Salary Cap - der Trend wird zur Regel

  • Aktualisiert: 29.05.2025
  • 13:20 Uhr
  • Malte Ahrens

Die NFL ist in der Off-Season. Aktuell geht es weniger um aktuellen sportlichen Erfolg und mehr um Verträge, Gehälter und Teamzusammensetzungen. Ein ständiger Begleiter ist dabei der Salary Cap, an den sich jedes Team halten muss.

Seit 1994 gibt es jede Saison eine Gehaltsobergrenze in der NFL - den sogenannten Salary Cap. Er soll verhindern, dass finanzielle Mittel der Besitzer zum Vor- oder Nachteil werden und alle Teams dieselben Gehaltsausgaben haben.

Einst in der Höhe von 34,6 Millionen US-Dollar, liegt er für die kommende Saison bei 279,2 Millionen Dollar. Mehr darf ein Team nicht für Gehälter ausgeben. Festgeschrieben ist auch, dass mindestens 90 Prozent dieser Summe genutzt werden muss.

Dabei gibt es Tricks und Wege, wie die Franchises sich die Gehaltsausgaben aufteilen und mehr Geld für die jeweilige Saison zur Verfügung haben. Ein wichtiger Begriff ist der "Cap Hit." Er definiert, wie viel Geld eines Vertrages in den Cap für die Saison gerechnet wird.

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Das Wichtigste in Kürze

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NFL: Verträge werden immer häufiger umstrukturiert

Dazu gehören Unterschriftsboni, leistungsbezogene Boni und das Grundgehalt. Durch Langzeitverträge wird allerdings oft getrickst, um vom Gesamtvolumen eines Spielervertrags möglichst wenig auf den Salary Cap der aktuellen Saison berechnet zu bekommen.

Der "Hit" wird so klein gehalten, bei automatisch steigenden Caps, die die Summen in Zukunft abdecken sollen.

Boni im Gesamtvolumen von 50 Millionen US-Dollar werden so zum Beispiel auf fünf Jahre gestreckt und belasten den Cap eines Teams mit deutlich weniger Geld. Ein Beispiel ist der Langzeitvertrag von Patrick Mahomes bis 2031, den er 2020 unterschrieb und seitdem bereits drei Mal umstrukturierte.

Damit einher gehen die sogenannten "Void-Years." Das sind Jahre im Vertrag eines Spielers, in denen er nicht für die Franchise spielen wird. Sie gelten als angehängte Platzhalter, für einen aufgeteilten Unterschriftsbonus, den der Spieler ausgezahlt bekommt.

Durch diese angehängten Jahre entsteht "Dead-Money", weil Geld zum Cap gerechnet wird, für einen Spieler, der nicht mehr im Team ist. "Void-Years" geben den Teams also die theoretische Möglichkeit, durch Platzhalter in der Zukunft ihr Titelfenster zu verlängern.

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NFL-Teams mit ganzer Abteilung für das aushebeln der Regel

Ein weiterer Trick kann durch die Umstrukturierung genutzt werden. In manchen Fällen werden nicht nur die Boni auf mehrere Jahre aufgeteilt, sondern auch festes Gehalt in einen Bonus umgewandelt.

So kann man dieses Gehalt in die "Void-Years" schieben oder zumindest aufteilen. Je nachdem, wie viel Geld das Team für den aktuellen Cap sparen muss.

Eine Entwicklung, die sich nachweislich durch die gesamte Liga zieht. Spieler verdienen so nachweislich mehr Geld, belasten den Salary Cap aber bedeutend weniger.

Franchises haben zum Teil mehrere Anwälte und Manager eingestellt, um diese Ersparnisse zu errechnen, um sich so einen möglichst großen Vorteil zu verschaffen.

Mehr Teams folgen dem Trend und machen ihn zur Regel

In einer Übersicht ab 2013 von "Sharp Football Analysis" ist zu sehen, dass es eine deutliche Steigerung bei der Anzahl der Teams gibt, die ihren Spielern mehr Geld bezahlen, als der Salary Cap es eigentlich erlaubt.

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2016 waren 16 Teams über der Grenze und damit genau 50 Prozent der Liga. In der Saison 2024 stieg die Anzahl auf 27 der 32 Teams, die tatsächlich mehr als die erlaubten 255,4 Millionen US Dollar ausgaben. Den Salary Cap verletzte dabei offiziell keines dieser Teams.

Von den 27 Teams gaben 16 sogar mehr als zehn Prozent mehr aus, als der Salary Cap es vorgesehen hatte. Ihre Ausgaben lagen also bei über 280,9 Millionen US-Dollar. 2013 überzogen gerade mal sechs Teams derart.

Der Trend wird zur Regel, die Ausnahme zum Dauerzustand.

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Cap Space aller 32 NFL-Teams im Überblick: Zwei Topteams mit massig Kohle

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<strong>NFL: Cap Space aller 32 Teams</strong><br><em>Die NFL-Saison 2025 steht vor der Tür. Für die kommende Spielzeit hat die NFL den <a target="_blank" href="https://www.ran.de/sports/american-football/nfl/news/salary-cap-cap-space-und-dead-cap-so-funktionieren-vertraege-in-der-nfl-122775">Salary Cap</a>&nbsp;auf 279,2 Millionen US-Dollar festgelegt. Aber wie viel Kohle haben die Franchises aktuell noch übrig? <strong>ran</strong> gibt einen Überblick. (Quelle: spotrac, Stand: 13. Juli 2025)</em>
© Getty Images

NFL: Cap Space aller 32 Teams
Die NFL-Saison 2025 steht vor der Tür. Für die kommende Spielzeit hat die NFL den Salary Cap auf 279,2 Millionen US-Dollar festgelegt. Aber wie viel Kohle haben die Franchises aktuell noch übrig? ran gibt einen Überblick. (Quelle: spotrac, Stand: 13. Juli 2025)

<strong>Platz 32: Buffalo Bills<br></strong>Cap Space:&nbsp;95.321 US-Dollar
© USA TODAY Network

Platz 32: Buffalo Bills
Cap Space: 95.321 US-Dollar

<strong>Platz 31: New York Giants<br></strong>Cap Space:&nbsp;3.935.249 US-Dollar
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Platz 31: New York Giants
Cap Space: 3.935.249 US-Dollar

<strong>Platz 30: Miami Dolphins<br></strong>Cap Space:&nbsp;4.492.274 US-Dollar
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Platz 30: Miami Dolphins
Cap Space: 4.492.274 US-Dollar

<strong>Platz 29: Atlanta Falcons</strong><br>Cap Space:&nbsp;5.335.196 US-Dollar
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Platz 29: Atlanta Falcons
Cap Space: 5.335.196 US-Dollar

<strong>Platz 28: Kansas City Chiefs<br></strong>Cap Space:&nbsp;11.465.008 US-Dollar
© Getty Images

Platz 28: Kansas City Chiefs
Cap Space: 11.465.008 US-Dollar

<strong>Platz 27: Houston Texans<br></strong>Cap Space:&nbsp;11.614.682 US-Dollar
© ZUMA Wire

Platz 27: Houston Texans
Cap Space: 11.614.682 US-Dollar

<strong>Platz 26: Chicago Bears<br></strong>Cap Space:&nbsp;15.422.931 US-Dollar
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Platz 26: Chicago Bears
Cap Space: 15.422.931 US-Dollar

<strong>Platz 25: Denver Broncos<br></strong>Cap Space:&nbsp;15.493.102 Dollar
© Getty Images

Platz 25: Denver Broncos
Cap Space: 15.493.102 Dollar

<strong>Platz 24: Baltimore Ravens</strong><br>Cap Space:&nbsp;17.865.451 US-Dollar
© 2024 Getty Images

Platz 24: Baltimore Ravens
Cap Space: 17.865.451 US-Dollar

<strong>Platz 23: Carolina Panthers<br></strong>Cap Space:&nbsp;18.652.386 US-Dollar
© USA TODAY Network

Platz 23: Carolina Panthers
Cap Space: 18.652.386 US-Dollar

<strong>Platz 22: Jacksonville Jaguars<br></strong>Cap Space:&nbsp;19.387.515 US-Dollar
© 2023 Getty Images

Platz 22: Jacksonville Jaguars
Cap Space: 19.387.515 US-Dollar

<strong>Platz 21: Indianapolis Colts<br></strong>Cap Space:&nbsp;20.600.401 US-Dollar
© ZUMA Press Wire

Platz 21: Indianapolis Colts
Cap Space: 20.600.401 US-Dollar

<strong>Platz 20: Los Angeles Rams<br></strong>Cap Space:&nbsp;20.767.103 US-Dollar
© getty

Platz 20: Los Angeles Rams
Cap Space: 20.767.103 US-Dollar

<strong>Platz 19: Washington Commanders<br></strong>Cap Space:&nbsp;21.566.842 US-Dollar
© Getty Images

Platz 19: Washington Commanders
Cap Space: 21.566.842 US-Dollar

<strong>Platz 18: Cleveland Browns<br></strong>Cap Space:&nbsp;22.515.946 US-Dollar
© UPI Photo

Platz 18: Cleveland Browns
Cap Space: 22.515.946 US-Dollar

<strong>Platz 17: New Orleans Saints<br></strong>Cap Space:&nbsp;23.262.021 US-Dollar
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Platz 17: New Orleans Saints
Cap Space: 23.262.021 US-Dollar

<strong>Platz 16: Pittsburgh Steelers<br></strong>Cap Space:&nbsp;24.353.802 US-Dollar
© Icon Sportswire

Platz 16: Pittsburgh Steelers
Cap Space: 24.353.802 US-Dollar

<strong>Platz 15: Minnesota Vikings<br></strong>Cap Space:&nbsp;25.718.726 US-Dollar
© imago

Platz 15: Minnesota Vikings
Cap Space: 25.718.726 US-Dollar

<strong>Platz 14: Los Angeles Chargers<br></strong>Cap Space:&nbsp;27.634.525 US-Dollar
© USA TODAY Network

Platz 14: Los Angeles Chargers
Cap Space: 27.634.525 US-Dollar

<strong>Platz 13: Tampa Bay Buccaneers<br></strong>Cap Space:&nbsp;29.847.302 US-Dollar
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Platz 13: Tampa Bay Buccaneers
Cap Space: 29.847.302 US-Dollar

<strong>Platz 12: Tennessee Titans<br></strong>Cap Space:&nbsp;30.653.931 US-Dollar
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Platz 12: Tennessee Titans
Cap Space: 30.653.931 US-Dollar

<strong>Platz 11: Philadelphia Eagles<br></strong>Cap Space:&nbsp;31.148.123 US-Dollar
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Platz 11: Philadelphia Eagles
Cap Space: 31.148.123 US-Dollar

<strong>Platz 10: Seattle Seahawks<br></strong>Cap Space:&nbsp;31.178.533 US-Dollar
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Platz 10: Seattle Seahawks
Cap Space: 31.178.533 US-Dollar

<strong>Platz 9: Las Vegas Raiders</strong><br>Cap Space:&nbsp;31.840.898 US-Dollar
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Platz 9: Las Vegas Raiders
Cap Space: 31.840.898 US-Dollar

<strong>Platz 8: Dallas Cowboys<br></strong>Cap Space:&nbsp;32.485.410 US-Dollar
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Platz 8: Dallas Cowboys
Cap Space: 32.485.410 US-Dollar

<strong>Platz 7: Cincinnati Bengals</strong><br>Cap Space:&nbsp;32.609.673 US-Dollar
© USA TODAY Network

Platz 7: Cincinnati Bengals
Cap Space: 32.609.673 US-Dollar

<strong>Platz 6: Green Bay Packers<br></strong>Cap Space:&nbsp;35.906.952 US-Dollar
© USA TODAY Network

Platz 6: Green Bay Packers
Cap Space: 35.906.952 US-Dollar

<strong>Platz 5: New York Jets<br></strong>Cap Space:&nbsp;36.970.078 US-Dollar
© IMAGO/Newscom World

Platz 5: New York Jets
Cap Space: 36.970.078 US-Dollar

<strong>Platz 4: Arizona Cardinals<br></strong>Cap Space:&nbsp;38.508.156 US-Dollar
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Platz 4: Arizona Cardinals
Cap Space: 38.508.156 US-Dollar

<strong>Platz 3: San Francisco 49ers<br></strong>Cap Space:&nbsp;47.728.196 US-Dollar
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Platz 3: San Francisco 49ers
Cap Space: 47.728.196 US-Dollar

<strong>Platz 2: Detroit Lions<br></strong>Cap Space:&nbsp;48.596.835 US-Dollar
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Platz 2: Detroit Lions
Cap Space: 48.596.835 US-Dollar

<strong>Platz 1: New England Patriots<br></strong>Cap Space:&nbsp;61.005.402 US-Dollar
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Platz 1: New England Patriots
Cap Space: 61.005.402 US-Dollar

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Gehaltsausgaben steigen jährlich

Einen klaren Einschnitt gab es von der Saison 2020 zu 2021, als der Cap durch die Corona-Pandemie gesunken war. Die Tendenz zeigt, dass es ab diesem Zeitpunkt für mehr Franchises nötig wurde, den Cap auf die oben erklärte Art und Weise auszuhebeln.

Erst zum zweiten Mal mussten Teams seit der Einführung mit weniger Gehaltsausgaben auskommen als im Jahr zuvor.

Von 198,2 Millionen US-Dollar (2020) sank die Summe auf 182,5 Millionen US-Dollar (2021). Mehr Teams begannen, vor allem die großen Verträge ihrer Superstars umzustrukturieren.

Ein Trend, der sich seitdem durchgesetzt hat und den Salary Cap Jahr für Jahr aushebelt.

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