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NFL: Taylor Swift, Roger Goodell und die PR-Genies - Die Gelddruckmaschine NFL
- Aktualisiert: 01.09.2025
- 12:17 Uhr
- SID
Die NFL startet in eine neue Saison – als milliardenschweres Spektakel, das längst nicht nur auf dem Spielfeld glänzt, sondern dank Stars wie Taylor Swift sogar neue Zielgruppen erobert.
Als Taylor Swift in der vergangenen Saison regelmäßig bei den Spielen der Kansas City Chiefs auftauchte, um ihrem damals neuen Lover Travis Kelce zuzusehen, konnten die Strategen der NFL ihr Glück wohl kaum fassen.
Der Weltstar hat allein auf Instagram knapp 300 Millionen Follower, die wie Schwämme alles dankbar aufsaugen, was ihr umschwärmtes Idol so alles treibt.
Swift und Kelce, für die NFL war und ist dies ein "Match made in heaven", eine göttliche Verbindung – und tatsächlich haben sich die beiden kurzlich auch noch verlobt.
Ohne selbst etwas dazu beizutragen, hat sich der NFL durch Swift eine neue Zielgruppe eröffnet – und ihre Vermarktungs-Genies in der Zentrale in der 345 Park Avenue in New York sind Meister darin, derlei Chancen in einen Touchdown auch zu verwandeln.
Das Wichtigste in Kürze
Irrsinnige Umsatz-Summen für die NFL
Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die NFL einen Gesamtumsatz von 23 Milliarden Dollar – das entspricht einem Schnitt von 432,6 Millionen Dollar für jede der 32 Franchises. Vor zehn Jahren waren es noch 12,3 Milliarden Dollar. Spätestens 2027 soll die Grenze von 25 Milliarden Dollar überschritten werden.
Der Großteil der Einnahmen, die an die 32 Teams gleichberechtigt und ohne Rücksicht auf das sportliche Abschneiden verteilt werden, kommt von den Medienpartnern. Aus den seit 2022 und bis 2033 laufenden Verträgen mit US-TV-Sendern und Streaming-Diensten wie Amazon oder YouTube stehen der NFL sagenhafte 110 Milliarden Dollar zu – oder umgerechnet 312 Millionen Dollar pro Team pro Saison.
Der Liga-Chef Roger Goodell hält die Rechte aber mittlerweile für viel wertvoller, die Option zum Ausstieg 2029 wird er womöglich wahrnehmen.
Die 32 Klubbesitzer zahlen Goodell angeblich knapp 64 Millionen Dollar pro Jahr und damit mehr als jedem Spieler, dass er sie noch reicher macht als ohnehin schon.
Externer Inhalt
"Es gibt das Potenzial für eine internationale Franchise" sagt der Commissioner der NFL
Der Ober-Zampano hat die NFL, also genau genommen jene 32 Klubbesitzer, auf einen weltweiten Expansionskurs eingeschworen: In der kommenden Spielzeit finden bereits sieben Spiele der regulären Saison nicht in den USA statt – in Deutschland ist nach München und Frankfurt nun Berlin dran (9. November, Atlanta Falcons gegen Indianapolis Colts).
Goodell hat weitere weitreichende Ideen. "Es gibt das Potenzial für eine internationale Franchise", hat er wissen lassen, und es würde ihn "keineswegs überraschen", wenn dann auch der Super Bowl irgendwann mal außerhalb der USA stattfindet.
Die NFL pusht außerdem Flag Football, nicht zuletzt in Deutschland über ihr in Düsseldorf ansässiges Büro. Bei den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles wird die Variante Teil des Wettkampfprogramms sein.
Goodell prüft darüber hinaus die Gründung einer Profiliga. Es gäbe, sagt er, großes Interesse von Investoren.
Inszenierung vom NFL-Draft wie ein Musik-Festival
Bemerkenswert: Jedes der 32 NFL-Teams bestreitet nach einem sehr penibel durchdachten System nur 17 Spiele pro Saison, dazu gibt es nur drei Play-off-Runden plus den Super Bowl.
Trotzdem schafft es die Liga, auch in der spielfreien Zeit von Februar bis Anfang September im Gespräch zu bleiben.
Allein schon die Auswahl (Draft) der besten College-Spieler im April wird an wechselnden Orten inszeniert wie ein Rockfestival – in diesem Jahr kamen dafür 600.000 Besucher ins entlegene Green Bay, 775.000 waren es ein Jahr davor in Detroit.
Und dann gibt es noch Glücksfälle wie Taylor Swift: Irgendwie passend: Kurz vor Beginn der neuen Saison am Donnerstag stellte die Musikerin im Podcast ihres Verlobten Travis und dessen Bruder Jason, Ex-Profi der Philadelphia Eagles, ihr neues Album vor.
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