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NFL - Tush Push: Die Teams machen es sich selbst schwer, und das ist gut so - ein Kommentar
- Aktualisiert: 21.05.2025
- 20:34 Uhr
- Martin Jahns
Mit der Entscheidung gegen ein Verbot des Tush Push stehen die NFL-Owner endlich zum Prinzip, dass gute Defense nicht in Verhandlungsräumen, sondern auf dem Platz gemacht wird. Klar ist aber auch: Auf die Defensive Coodinators kommt damit eine Menge Arbeit zu. Ein Kommentar.
Von Martin Jahns
Der Tush Push lebt weiter, und das ist gut so.
Zwischenzeitlich sah es so aus, als könnte der Antrag der Green Bay Packers für ein Verbot des Spielzugs Erfolg haben. Laut "The Athletic" hatten sich zwei Komitees für ein Verbot des Spielzugs ausgesprochen, bei dem der balltragende Spieler von seinen Teamkollegen über die Line of Scrimmage geschoben oder gezogen wird.
Doch am Ende wurde die notwendige Mehrheit unter den Team-Ownern der NFL von 24 Stimmen um zwei Stimmen verfehlt. Vielen NFL-Fans ist das häufig eher unansehnliche Play, das vor allem die Philadelphia Eagles fast in Perfektion beherrschen, ein Dorn im Auge.
Und dennoch ist die Abstimmung eine Entscheidung im Sinne des Sports.
Offizielles Hauptargument für ein Verbot des Tush Push war das vermeintlich hohe Verletzungsrisiko des Spielzugs insbesondere für den Spieler, der von seinen Teamkollegen in die Defensivmassen geschoben wird. Doch dem Argument fehlte der statistische Rückhalt: Nennenswerte Verletzungen nach Tush Pushes in der NFL? Fehlanzeige!
Das Wichtigste in Kürze
Doch kein Sieg der Bequemlichkeit
Eagles-Owner Jeffrey Lurie wies seinerseits auf die Verletzungsrisiken eines Tush-Push-Verbots hin: Denn dann würden stattdessen eben wieder vermehrt Quarterback Sneaks gespielt werden, die die Spielmacher ihrerseits zur ungeschützten Zielscheibe machen würden.
Auch Ex-Eagle Jason Kelce bot sich den Team-Ownern für eine Einschätzung des Verletzungsrisikos an. Sein Fazit: "Wenn ich für ein NFL-Comeback nur 80 Tush Pushes spielen müsste, wäre ich sofort dabei. Das wäre der einfachste Job der Welt!"
Leicht hätten es sich auch 31 von 32 Teams mit der Abstimmung machen können, eine der stärksten Waffen des amtierenden Champions kurzerhand aus dem Spiel zu streichen.
Es wäre ein Sieg der Bequemlichkeit gewesen. Stattdessen haben ausreichend viele Teams die Arbeit ihrer eigenen Defensive Coordinators erschwert und dafür das Play am Leben gehalten.
Und genau das entspricht dem Geist des Footballs. Denn gute Defense wird nicht am grünen Tisch, sondern auf dem Feld gemacht.