NBA: Droht die exzellente Saison der New York Knicks zu verpuffen?
Veröffentlicht: 01.04.2024
20:41 Uhr
Seb Dumitru
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New York hat über viele Monate hervorragend gearbeitet, gerät aber nun ins Wanken. Anhaltende Verletzungssorgen und die daraus resultierende übermäßige Abhängigkeit von All-NBA Guard Brunson lassen die Alarmglocken läuten – zum schlechtmöglichsten Zeitpunkt.
von Seb Dumitru
Taumeln die New York Knicks wieder? Zwei bittere Niederlagen am Wochenende – eine nach Verlängerung gegen San Antonio, trotz Career High 61 Punkten von Jalen Brunson, die andere mit einem Punkt Unterschied, in letzter Sekunde, zuhause gegen Oklahoma City – haben das Team aus dem Big Apple kurz vor der Ziellinie in eine prekäre Situation gebracht.
Die Knicks haben hervorragend über die volle Saison gearbeitet, nun geraten sie aber ins Wanken. Nicht weil New York plötzlich vergessen hätte, wie man Basketballspiele gewinnt. Allen Eventualitäten zum Trotz werden die Knickerbockers ihre beste Saison seit der Hochwassermarke 2012-13 mit einer guten Bilanz und zahlreichen Wohlfühl-Storylines beenden.
Das wird ihnen niemand nehmen können. Die Knicks haben bewiesen, dass sie – in gesundem Zustand – eines der tiefsten, defensiv besten, und vorne am vielseitigsten aufgestellten Teams in der Association sind.
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Knicks: Brunson... und dann?
Leider haben die letzten Wochen immer deutlicher gemacht, wie sehr sich das anhaltende Fehlen des gesamten Frontcourts in zunehmender Überforderung der Backup-Garnitur niederschlägt, und wie wenig irgend jemand außer All-NBA Guard Brunson in der Lage ist, das Schiff offensiv auf Kurs zu halten. Braucht Brunson mal eine Pause, überflutet das Deck. Das war schon vor den Verletzungen problematisch; seither ist es alarmierend.
All-Star Forward Julius Randle fehlt bereits seit Ende Januar, sein Rückkehrdatum steht ebenso in den Sternen wie das von OG Anunoby. Der Neuzugang, der via Trade aus Toronto gekommen war, hatte in New York eingeschlagen wie ein Meteorit, fiel dann aber nach notwendiger OP und anschliessender "Entzündung" im Ellbogen für "ein paar weitere Tage" aus.
Seine zwischenzeitliche Rückkehr dauerte nur drei Spiele, seit Mitte März ist der empfindliche Brite wieder auf der Verletztenliste. Bis wann, weiß niemand genau.
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Knicks plagen Verletzungssorgen
New York ist notorisch schlecht im Kommunizieren jeglicher Interna nach außen, weder Coach Tom Thibodeau noch Mitspieler konnten in den vergangenen Wochen klare Statements zum antizipierten Zeitpunkt der Rückkehr ihrer Frontcourtler geben. Wenn Josh Hart sagt "Wir müssen so tun, als würden sie nicht mehr zurückkommen", dann ist das mehr als bedenklich.
Auch Mitchell Robinsons Fehlen hilft nicht. Isaiah Hartenstein sprang bekanntlich in die Bresche und machte seine Sache hervorragend, mit 8,2 Punkten, 9,8 Rebounds und 1,3 Blocks im Schnitt als Starter. Robinsons Rückkehr sollte auch den Deutschen entlasten und die Center-Rotation stabilisieren. Robinson verletzte sich aber nach nur zwei Partien vergangene Woche erneut am Sprunggelenk und fällt auf unbestimmte Zeit aus.
Seit dem Sieg am 1. Februar gegen die Indiana Pacers, bei dem Brunson 40 Punkte erzielte und Isaiah Hartenstein mit 12 Punkten, 19 Rebounds und 6 Assists die beste Partie dieser Saison machte, haben die Knicks mehr Niederlagen als Siege eingefahren (12-13).
Enges Playoff-Rennen
Im März (9-5, zweitbestes Net-Rating) schaffte es die Thibs-Truppe, sich für den schwachen Februar zu rehabilitieren und den Play-In Rängen (noch) fernzubleiben. Der Spielplan war aber mehr als dankbar: Mit Atlanta, Portland, Brooklyn, Detroit, Toronto und San Antonio fanden sechs der 14 Partien gegen sub-.500 Teams statt.
Gegen die einzigen beiden Gegner vor New York in der Tabelle (Denver und Oklahoma City) setzte es Niederlagen.
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Knicks: Hartes Restprogramm
Die Play-In-Ränge sind plötzlich nur noch drei Siege/Niederlagen entfernt. Der Restspielplan ist happig. Fünf der acht Partien finden auswärts statt, jeder Gegner spielt noch um etwas. Kein Play-Off-Aspirant im Osten hat es schwerer als die Knicks.
New York wird in den verbliebenen zwei Wochen alles daran setzen, aus dem 4-5 Slot heraus zu klettern, um den Celtics an #1 in der zweiten Playoff-Runde aus dem Weg zu gehen.
Die Chancen auf ein Weiterkommen gegen Teams in der unteren Hälfte des Brackets sind ungleich höher. Das setzt jedoch voraus, dass Randle, Anunoby und Robinson in spätestens zwei Wochen fit, einsatzbereit und auf Betriebstemperatur sind... ein zunehmend unrealistisches Szenario.