Bundesliga
1. FSV Mainz 05 - Nach Eskalation und Verfahren: Mainz trennt sich von Anwar El Ghazi
- Aktualisiert: 03.11.2023
- 18:16 Uhr
- SID
Anwar El Ghazi wurde vom 1. FSV Mainz 05 gekündigt. Das bestätigte der Bundesligist am Freitag.
Der 1. FSV Mainz 05 hat sich von Anwar El Ghazi getrennt.
Eine entsprechende Mitteilung veröffentlichte der Klub auf seiner Homepage. "Der 1. FSV Mainz 05 beendet das Vertragsverhältnis mit Anwar El Ghazi und hat dem Spieler am Freitag mit sofortiger Wirkung gekündigt. Der Verein reagiert mit dieser Maßnahme auf die Äußerungen und Posts des Spielers in den sozialen Medien", heißt es dort.
Wenige Stunden zuvor war bekannt geworden, dass die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz ein Ermittlungsverfahren gegen El Ghazi eingeleitet hat. "Gegen den Beschuldigten besteht nach unserer Bewertung der Anfangsverdacht der Störung des öffentlichen Friedens durch Billigen von Straftaten in Tateinheit mit Volksverhetzung durch Verbreiten eines Inhalts", teilte die Generalstaatsanwaltschaft mit. Zuerst hatte die FAZ darüber berichtet.
Die Mainzer Verantwortlichen wollten den Vorgang gegenüber der FAZ nicht kommentieren. Sportvorstand Christian Heidel zeigte sich am Freitag aber bereits sichtlich genervt vom Fall El Ghazi. "Ich erkläre mir da gar nichts mehr. Ich werde da auch keine Erklärungen mehr abgeben. Ich glaube, jeder hat inzwischen gemerkt: Das hat mit Fußball und mit Sport nichts mehr zu tun. Das ist ein höchst politisches Thema, ein höchst juristisches und auch arbeitsrechtliches Thema", sagte Heidel.
Der Fall des Mainzer Stürmers El Ghazi war zuvor eskaliert. Der Spieler war zunächst nach einem israelfeindlichen Instagram-Post vom Klub suspendiert worden.
Das Wichtigste in Kürze
Am Montag hatte der FSV jedoch mitgeteilt, El Ghazi habe Reue gezeigt und werde nach einer Abmahnung wieder eingegliedert. Am Mittwoch erklärte El Ghazi in einem weiteren Post aber, dass er seine Position nicht bereue und bezichtigte Mainz 05 indirekt der Lüge. El Ghazi hatte sich am Montag krankschreiben lassen.
Inhaltlich wollte sich Heidel zu dem Fall vorerst nicht mehr äußern. "Ich habe kein Interesse, irgendein falsches Wort zu sagen, das irgendwie gegen uns verwendet werden kann", sagte der 60-Jährige: "Das ist ein Fall, den es bei Mainz 05 noch nie gab, und ich bedauere es zutiefst, dass so etwas passieren kann. Da kann bei Mainz 05 aber niemand etwas dafür."