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Bundesliga - FC St. Pauli: Jackson Irvine von Aufsichtsrat beschimpft - Spielerfrau deckt einmaligen Eklat auf
- Aktualisiert: 02.10.2025
- 12:28 Uhr
- Dominik Hager
Kapitän, Publikumsliebling, Leistungsträger, Symbolfigur: Zwischen Jackson Irvine und St. Pauli schien kein Blatt Papier zu passen. Ein heftiger Social-Media-Konflikt sorgt nun jedoch für Wirbel.
Von Dominik Hager
Auf St. Pauli brodelt es offenbar gewaltig und im Zentrum steht ausgerechnet Kapitän Jackson Irvine.
Jemilla Pir, die Ehefrau des 32-Jährigen, deckte in Form eines Instagram-Videos einen Eklat auf, den es so in der Bundesliga wohl auch noch nicht gegeben hat.
Auslöser des Disputs war ein Instagram-Post, der Irvine und seine Frau zeigt. Bedeutsamer als der Post selbst war dabei aber der Kommentar eines Nutzers.
"Niemand ist größer als der Klub", monierte dieser. "Das ist unser Klub, nicht deiner. Du wirst in wenigen Monaten weg sein und für einen Euro mehr woanders spielen. Wir werden immer hier sein, während du nicht mehr als eine Fußnote bist", wetterte er in einem zweiten Kommentar noch heftiger gegen den Mittelfeldspieler.
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Zwar könnte man jetzt argumentieren, dass sich derartige Kommentare schon die meisten auf Social Media aktiven Profis anhören mussten, es ist aber mehr als nur bemerkenswert, aus welcher Feder der Kommentar stammte.
Absender war kein Geringerer als René Born, Aufsichtsrat beim FC St. Pauli.
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Irvine sorgt mit "Palästina-Trikot" und Mode-Posts für Aufsehen
Ein paar Gewitterwolken bezüglich St. Pauli und Irvine sollen bereits vor etwas längerer Zeit aufgezogen sein. Hintergrund dwar unter anderem ein Post auf Instagram, auf dem der Spieler ein Pseudo-Palästina-Trikot trug, welches eine stilisierte Elf erkennen ließ.
Diese soll einen Staat "Palästina" und ein ausgelöschtes Israels symbolisieren. Antimemitismus-Vorwürfe gegen Irvine wurden laut, während andere lediglich eine humanitäre Unterstützung für die palästinensische Bevölkerung erkennen wollten.
Die Verantwortlichen sollen irritiert darüber gewesen sein, dass Irvine im Nachgang nicht die Chance wahrnahm, mit den Antisemitismus-Vorwürfen in einer Medienrunde aufzuräumen.
"Ich empfand die Vorwürfe als zutiefst beleidigend und verletzend", meinte er hingegen.
Möglicherweise störte sich Born aber auch daran, dass Irvine nach einer Fußverletzung noch kein Pflichtspiel in dieser Saison bestreiten konnte.
Auf seinem Instagram-Kanal geht es häufig um Mode-Fotos, die er gemeinsam mit seiner Frau postet. Beide haben eine eigene Mode-Kollektion und posieren gerne an St. Pauli-Standorten.
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Unter einem solchen Post prangten auch die Kommentare von Born. Dies könnte also implizieren, dass Born das Gefühl hat, dass sich der Sportler mehr mit dem Thema Mode als dem Fußball und seinem Genesungsprozess beschäftigt.
St. Pauli gibt Statement ab: "Haben interne Gespräche geführt"
Der FC St. Pauli sah sich bereits gezwungen, selbst ein Statement zu verfassen. "Die Vereinsführung des FC St. Pauli hat nach Bekanntwerden der Kommentare interne Gespräche geführt, sich klar davon distanziert und diese Distanzierung auch übermittelt. Vor der Veröffentlichung des Instagram-Reels am Dienstag", steht in diesem geschrieben.
Der Klub hat demnach also schon von den Born-Kommentaren gewusst, ehe die Ehefrau von Irvine auf Social Media reagierte - und damit den Fokus auf die Angelegenheit lenkte. Der Öffentlichkeit wurde der Konflikt schließlich erst durch sie bekannt, was nun zu Unruhen führt, die die Bosse sicher gerne vermieden hätten.
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"Wir appellieren eindringlich, sich im Sinne eines respektvollen und konstruktiven Interesses des gesamten FC St. Pauli zu verhalten. Schlammschlachten auf Social Media helfen niemandem – sie schaden allen", versucht der Bundesliga-Klub den Schaden zu minimieren und setzt dabei wohl auch eine kleine Spitze gegen Jemilla Pir.
FC St. Pauli: Born-Eklat war wohl schon geklärt
Laut "kicker"-Angaben hatte sich Born bereits vor dem Video bei Irvine entschuldigt. Zudem soll der Vorfall vom FC St. Pauli intern aufgearbeitet worden sein, ehe er viral ging.
St. Pauli und Irvine war in den vergangenen vier Jahren eine geradezu kitschige Liebesgeschichte, da der Spieler mit seiner Haltung, seinem Charakter, seinem auffälligen Erscheinungsbild (lange Haare, lackierte Fingernägel, Tattoos, etc.) und seiner kampfbetonten Spielweise den Klub wie kein anderer repräsentieren und symbolisieren konnte.
Nun bleibt abzuwarten, ob die alte Liebe nicht doch ein wenig rostig wird. Für St. Pauli läuft es auch ohne Kapitän Irvine, was Platz neun in der Tabelle beweist.