Anzeige
Bundesliga live in Sat.1, auf ran.de und joyn

FC Bayern München braucht einen harten Cut: Nachwuchs-Strategie muss überdacht werden - die Lösung gibt es schon

  • Aktualisiert: 21.07.2025
  • 18:24 Uhr
  • Justin Kraft

Für den FC Bayern München ist der Campus bisher nur ein Feigenblatt. Ändert sich das? Angeblich fordern die Verantwortlichen mehr von Vincent Kompany – dabei sollten sie mehr von sich selbst fordern.

Von Justin Kraft

Der FC Bayern München und sein Campus. Jahr für Jahr hört man von fachkundigen Leuten am Nachwuchsleistungszentrum, wie gut dieser oder jener Jahrgang ist. Nachdem der Campus Mitte der 2010er Jahre gebaut wurde, trägt er seit einigen Jahren tatsächlich Früchte.

Anzeige
Anzeige
Berger freut sich auf das Viertelfinale

Frauen-EM: Deutschland - Spanien im kostenlosen Stream via Joyn

Anpfiff ist am Mittwoch um 21 Uhr

Anzeige

Frauen-EM: Deutschland - Spanien im kostenlosen Stream via Joyn

Das zeigt sich auch daran, dass viele Talente den Weg zu Klubs in den Top-5-Ligen geschafft haben. Nur beim FC Bayern will es nicht so richtig Klick machen. Selbst bei Aleksandar Pavlovic, den nicht in München ausgebildeten Jamal Musiala und Josip Stanisic gab es Anlaufschwierigkeiten.

Anzeige

FCB zweifelt auch an Jamal Musiala

So gab es bei Musiala sportliche Entscheidungsträger, die zunächst wenig begeistert waren. Bis das Top-Talent dann eher zufällig bei einem Training mit den Profis Hansi Flick überzeugte. Auch Pavlovic rutschte mehr zufällig als geplant in den Kader der Profis.

Ohnehin bestimmt zu viel Zufall, wohin die Reise mit den Talenten geht. Statt aber dafür die jeweiligen Trainer verantwortlich zu machen, sollten sich die Bayern eher auf höheren Etagen hinterfragen. Denn wenn es wirklich ein Interesse daran gibt, junge Spieler zu entwickeln und in den Kader zu integrieren, dann müssen die Anreize dafür, dass Trainer diese Talente einsetzen, von oben kommen.

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

FC Bayern: Erhöhter Druck auf Vincent Kompany?

Laut dem "kicker" ist dieser Anreiz aber eher eine Drohung. Der Druck auf Vincent Kompany soll erhöht worden sein, nachdem er sich bewusst gegen den Einsatz von Spielern wie Adam Aznou oder Lennart Karl entschieden hatte. Stattdessen präferiere er erfahrenere Lösungen wie Raphael Guerreiro oder Serge Gnabry.

Das stößt Bayern-Fans immer wieder negativ auf. In den sozialen Netzwerken wird der Belgier häufig dafür kritisiert, dass er jungen Spielern zu wenig Chancen gebe. Auch bei den üblichen Chef-Kritikern des FC Bayern ist das immer wieder ein Reizthema.

"Jetzt wollen sie einen Luis Diaz holen, einen 28-jährigen Südamerikaner, der die letzten vier bis fünf Jahre jedes Jahr 50 Spiele gemacht hat, der durch die Mühle gegangen ist", sagte Dietmar Hamann beispielsweise bei "Sky": "Da frage ich mich, warum die den Campus dann überhaupt haben."

Eine berechtigte Frage. Und auch der Adressat der Hamann-Kritik ist richtig: Die Kaderplanung des FC Bayern und damit verbunden die Erwartungshaltung von ganz oben. Wofür ist ein Trainer beim Rekordmeister hauptsächlich verantwortlich? Für Titel. Am besten jedes Jahr in allen Wettbewerben.

Entsprechend wird der Kader auch aufgebläht. Mit Backups und erfahrenen Spielern, die in der Regel keine hohen Ablösesummen kosten. Aber das summiert sich über die Jahre eben. Das Problem: Fallen Stammspieler aus, merkt man den Qualitätsverlust trotzdem.

FC Bayern: Die Kaderplanung sollte überdacht werden

Da der Kader aber auf jeder Position doppelt besetzt ist, ist auch kein wirklicher Platz für Campus-Talente. Auch weil sich ein Bayern-Trainer im Zweifelsfall dafür entscheidet, einen gutverdienenden, im Profibereich gestandenen Spieler einzusetzen, um in der Kabine Ruhe zu haben.

Dass die Perspektive in München nicht die Beste ist, sieht man auch daran, dass die eigenen Top-Talente oft unzufrieden sind oder keine besondere Perspektive sehen. Paul Wanner verlängerte als 16-Jähriger erst wenige Monate vor seinem Vertragsende und auch jetzt will er den Klub Berichten zu Folge lieber verlassen – vermutlich erneut auf Leihbasis. Nach der Verletzung von Musiala könnte sich das nochmal ändern.

Das Wichtigste zur Bundesliga in Kürze

Lennart Karl ist einer der talentiertesten Spieler in seiner Altersklasse. Bisher wollte er seinen im kommenden Sommer auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Zuletzt gab es zwar Gerüchte, dass die Bayern ihm einen Kaderplatz anbieten könnten, doch richtig überzeugend wirkt das nach all den Absagen auf dem Transfermarkt auch nicht.

Und das merken auch die Talente: Es fehlt die Überzeugung, es fehlt letztlich auch an positiven Beispielen, wenn selbst die, die es geschafft haben, einen unverhältnismäßig steinigen Weg nach oben hatten.

Anzeige
Anzeige

Talente beim FC Bayern: Der Trainer ist nur ein kleines Zahnrad

Es ist einfach, den Trainer dafür verantwortlich zu machen. Aber Kompany ist da in guter Gesellschaft. Auch vor ihm gab es nicht viele, die konsequent auf die Talente der Jugendabteilung gesetzt haben.

Ein Trainer beim FC Bayern hat eine kurze Halbwertszeit. Schon vom ersten Tag an kämpft er um seinen Job. Nach 1-2 Jahren erfolgt oft schon der Wechsel. Wer seine Trainer im Schnitt so kurzfristig beschäftigt, muss sich auch nicht darüber wundern, dass diese kurzfristig planen und denken.

Max Eberl, Christoph Freund und die Granden rund um Patron Uli Hoeneß haben es in der Hand daran und an der Kaderplanung etwas zu verändern. Bewusst Platz für Campus-Talente zu schaffen und sie nicht als Notnagel zu betrachten, wenn sich mal mehrere Spieler verletzen.

Eigentlich hätten die Bayern schon vor einigen Jahren einen Schritt zurück gehen müssen. Statt sich kurzfristig Ziele für eine Saison zu setzen, sollte man an der Säbener Straße darüber nachdenken, Ziele für in drei oder gar vier Jahren zu formulieren – und diese dann geduldig und mit Überzeugung zu verfolgen.

Bayern sollte einen neuen Weg gehen

Das könnte beispielsweise die Entwicklung von drei, vier Talenten vom Campus inkludieren. Vor allem aber bräuchte es auch das klare Signal an den Trainer, dass er intern nicht sofort hinterfragt wird, wenn es mal ein oder zwei Monate nicht optimal läuft und der Druck von außen erhöht wird.

Eigentlich hat der FC Bayern mit der Bundesliga die perfekte Basis dafür. Die Qualifikation für die Champions League ist Jahr für Jahr nahezu garantiert, die Meisterschaft gewinnen sie selbst dann in den meisten Jahren, wenn sie nicht am Maximum arbeiten. Im schlimmsten Fall würde man sehr weich fallen. Im besten Fall ist das die Chance für einen Neuanfang wie einst 2009.

Anzeige
Anzeige

Thomas Müller vermasselt Golf-Schlag - Schweinsteiger lacht sich kaputt

Finanziell und sportlich wäre das wohl auch dringend notwendig. Nur der FC Bayern scheint zu wissen, warum er und sein Campus eine derart komplizierte Geschichte bleiben.

Fußball: News und Videos
2182639005Update
News

Gespräche auf Eis: Real klopft wohl bei FCB-Star an

  • 21.07.2025
  • 18:44 Uhr