FC Bayern München
Joshua Kimmich sollte den FC Bayern verlassen - ein Kommentar
- Aktualisiert: 19.03.2024
- 22:23 Uhr
- Julian Huter
Rund um den FC Bayern München kursieren Gerüchte, wonach Joshua Kimmich nicht mehr unverkäuflich ist. Unabhängig davon wäre ein Wechsel für Kimmich sinnvoll. Ein Kommentar.
Von Julian Huter
Die Gerüchte gibt es schon länger, jetzt kochen sie erneut hoch: Laut "Sky" ist ein Abschied von Joshua Kimmich vom FC Bayern im Sommer nicht mehr ausgeschlossen.
Demnach sei Kimmich zwar "kein Verkaufskandidat", man sei aber bei einem passenden Angebot gesprächsbereit. Auch der Spieler selbst würde in diesem Fall zumindest über einen Wechsel nachdenken.
Unabhängig davon, wie hoch der Wahrheitsgehalt dieser Gerüchte ist - allein der Umstand, dass diese im Umlauf sind, zeigt: Kimmich sollte den FC Bayern verlassen.
Kimmichs Standing an der Säbener Straße hat in den letzten Jahren gehörig gelitten. Er galt einst als kommender Kapitän, das Gesicht einer neuen, erfolgreichen Bayern-Ära. Überhaupt die Möglichkeit eines Verkaufs in Betracht zu ziehen, wäre damals undenkbar gewesen.
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Kimmich konnte dieser Rolle bisher nicht gerecht werden. Seine Jahre als Führungsfigur des FC Bayern als auch im DFB-Team verliefen deutlich weniger erfolgreich als erhofft.
Entsprechend laut wurde die Kritik an seiner Person, zuweilen war diese überzogen. Er war häufig der Sündenbock für die Fehler der gesamten Mannschaft, auch weil der gebürtige Schwabe einer der wenigen war, die in schwierigen Phasen Rede und Antwort standen.
Kimmich mag niemals DER überragende Anführer werden, den man sich einst erhofft hatte. Ein überragender Fußballer ist er aber ohne jeden Zweifel.
Joshua Kimmich ist mehr Kroos als Schweinsteiger
Sein Problem beim FC Bayern ist: Er wird immer am - auch selbst formulierten - Anspruch, Führungsspieler zu sein, gemessen.
Der FC Bayern sucht einen neuen Bastian Schweinsteiger oder Philipp Lahm, Kimmich ist eher der neue Toni Kroos.
Eine weitere Parallele zu Letzterem: Kimmichs Ansehen im Ausland ist höher als im eigenen Land. Kimmich spielt beim am meisten polarisierenden Verein, sein verbissenes Auftreten verbunden mit den sportlichen Misserfolgen wird inzwischen mehr belächelt als ernst genommen.
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Joshua Kimmich: Ausland statt FC Bayern?
International würden Topvereine wie der FC Liverpool, Real Madrid oder auch Manchester City Schlange stehen für Kimmichs Dienste. Bei City würde er auf seinen Ziehvater Pep Guardiola treffen, der Kimmich stets als einen der besten Sechser der Welt tituliert hat.
Bei Bayern muss Kimmich häufiger Positionen wechseln und mit dem Aufstieg von Aleksandar Pavlovic bleibt Kimmichs Lieblingsposition auch in den kommenden Jahren hart umkämpft - egal, wer der neue Trainer wird.
Als Thomas Tuchel ihm öffentlich die Qualitäten eines Top-Sechsers absprach, hielt sich die Rückendeckung der Chefetage für den Bayern-Kapitän in spe in Grenzen.
Kimmich hat beim FCB alles gewonnen
Rein sportlich muss Kimmich beim FC Bayern niemandem mehr etwas beweisen, er hat alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt.
Mit nun 29 Jahren hat er jetzt wohl zum letzten Mal die Chance, nochmal einen großen Vertrag bei einem europäischen Topklub zu unterschreiben. Bei ManCity oder Real Madrid dürften seine Chancen auf den Champions-League-Titel sogar noch ein Ticken höher sein als in München.
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Im Ausland kann Kimmich befreit aufspielen - weg vom medialen Brennglas, weg von den Fans, die in ihm den Sündenbock für die Verfehlungen des DFB-Teams sehen und weg vom FC Bayern, der seit Guardiola keine Stabilität mehr auf der Trainerposition hatte.
Dann kann er sportlich auch wieder beweisen, dass er in der Tat einer der besten Sechser der Welt ist. Er kann seine Trophäensammlung erweitern, neue Erfahrungen sammeln und sich außerhalb seiner Komfortzone weiterentwickeln.
Ein mentaler und sportlicher Neustart würde Kimmich guttun - davon könnte langfristig auch die Nationalmannschaft profitieren.