Champions League - Bayer Leverkusen: Hradecky lässt Kritiker verstummen: Fünf Erkenntnisse zum Sieg gegen den AC Mailand
Aktualisiert: 04.10.2024
14:45 Uhr
Dominik Hager
Bayer 04 Leverkusen bleibt in der Champions League in der Erfolgsspur und bezwingt die AC Mailand in einem umkämpften Spiel mit 1:0. Zum Matchwinner wird ausgerechnet der zuletzt von Robert Andrich kritisierte Lukas Hradecky.
Der amtierende deutsche Meister Bayer 04 Leverkusen bezwingt die AC Mailand mit 1:0 und schiebt sich in der Champions-League-Tabelle auf den dritten Platz. Die Werkself begann offensiv, benötigte jedoch gut 50 Minuten, um durch Victor Boniface in Führung zu gehen.
Die im Anschluss wesentlich mutigeren Rossoneri boten Bayer 04 einen mutigen Kampf, kamen jedoch nicht mehr zum Ausgleich.
Dies ist in erster Linie Leverkusen-Schlussmann Lukas Hradecky zu verdanken, der seinen Kasten - teilweise auf spektakuläre Art und Weise - sauber hielt.
ran zeigt fünf Erkenntnisse nach dem 1:0-Sieg der Leverkusener.
Kritik aus der eigenen Mannschaft: Hradecky lässt Taten sprechen
Lukas Hradecky musste sich nach dem Spiel gegen den FC Bayern keine ganz so schönen Worte anhören. Mitspieler Robert Andrich kritisierte den Finnen nach dem Gegentreffer zum 1:1. "An einem sehr, sehr guten Tag hat Lukas den auch. Das Glück brauchst du eben auch, dass du einen Weltklassetorwart hast", so die Worte des Mittelfeldspielers nach dem München-Spiel.
Gegen die AC Mailand hatte Leverkusen jedoch genau dieses Glück. Hradecky parierte wenige Minuten nach dem Führungstreffer überragend gegen Reijnders und hielt auch danach seinen Kasten sauber. Zwar leistete sich der Routinier noch einen Wackler, jedoch war er unter dem Strich gemeinsam mit Boniface der Matchwinner und verdiente sich das Prädikat "Weltklasse".
Ein klares Statement des Keepers, der sich im Konkurrenzkampf mit dem deutlich jüngeren Mattes Kovar befindet. Mit diesem Auftritt hat Hradecky jedoch nicht nur seinen Platz zementiert, sondern auch die Kritiker verstummen lassen - wohl selbst jene aus dem eigenen Team. Ohnehin ist es zweifelhaft, warum sich Andrich überhaupt auf diese Art und Weise äußern musste. Hradecky hatte in der Vorsaison mit 80 Prozent gehaltener Bälle die beste Quote aller Bundesliga-Keeper.
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Victor Boniface strotzt vor Selbstvertrauen
Victor Boniface ist absolut on Fire! Der Nigerianer strotzt vor Selbstvertrauen und ließ dies seine Gegenspieler nur zu gerne spüren. Der Angreifer setzte insbesondere körperlich regelmäßig Zeichen und griff auch hier und da mal technisch ganz tief in die Trickkiste.
Angesichts seines Vertrauens in die eigene Stärke dürfte es auch niemanden überrascht haben, das Boniface gegen die Rossoneri mit seinem Treffer in der 51. Minute zum Matchwinner wurde.
Zwar wirkte der 23-Jährige in einigen Szenen fast schon zu verspielt und von seinen Fähigkeiten zu überzeugt, jedoch ist es für die Werkself ungemein wichtig, dass der in der Rückrunde lange verletzte Angreifer wieder in Topform ist.
Offensiv ausgerichtetes Leverkusen deutlich gefälliger
Beim 1:1 beim FC Bayern sah man ein Bayer 04 Leverkusen, das sich seit dem Job-Antritt von Xabi Alonso eigentlich noch nie so präsentiert hatte. Die Werkself trat äußerst destruktiv auf und konzentrierte sich in Durchgang zwei ausschließlich darauf, das Remis zu halten. Zwar hat das Resultat am Ende gestimmt, jedoch war dabei auch eine gute Portion Glück dabei, wenn man beispielsweise an den Doppel-Alu-Treffer von Serge Gnabry denkt.
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Erfreulicherweise ist nach dem Milan-Spiel aber festzuhalten, dass die Werkself zu ihren Grundtugenden zurückgekehrt ist. Das Team von Xabi Alonso überzeugte gegen die Rossoneri auch spielerisch und konnte fast die gesamte Spielzeit über Druck aufbauen. Sowohl die Schienenspieler Jeremie Frimpong und Alejandro Grimaldo, als auch Mittelfeld-Zauberer Florian Wirtz und Angreifer Boniface waren stets in der Lage, für Gefahr zu sorgen. Dies war gegen die Bayern noch ganz anders.
Mit dieser Spielweise ist der Leverkusener Fußball nicht nur erfolgreich, sondern auch wieder schön anzusehen. Es bleibt dabei, dass ein Team sein Leistungspotenzial nur ausschöpfen kann, wenn es auch auf seine Stärken vertraut. Dies war gegen Milan wesentlich deutlicher als gegen den FC Bayern der Fall.
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Bayer-Abwehr stabilisiert sich
Bereits das 1:1 beim FC Bayern hat gezeigt, dass Bayer 04 Leverkusen das Verteidigen keineswegs verlernt hat. Zuvor hatten neun Gegentore in den ersten vier Bundesliga-Matches schon erste Zweifel an der Abwehrleistung der Werkself ausgelöst.
Beim 1:0 gegen die AC Mailand hat sich der positive Trend nun aber deutlich fortgesetzt. Insbesondere Jonathan Tah kehrt zunehmend zu der Form zurück, die er in der letzten Saison durchgehend auf den Platz gebracht hat. Gemeinsam mit Edmond Tapsoba und Piero Hincapie war der deutsche Nationalspieler einer der Hauptverantwortlichen dafür, dass gegen die Rossoneri am Ende die Null stand.
Zwar geriet Bayer 04 in der Schlussphase gehörig unter Druck, jedoch hielt die Abwehr letztlich dem Ansturm stand. Für Alonso ist das ein enorm positives Zeichnen in Hinblick auf die kommenden Aufgaben.
Chancenverwertung muss besser werden
Bayer 04 hätte gar nicht so zittern müssen, wäre das Team nicht so sorglos mit seinen eigenen Chancen umgegangen. Die Leverkusener gaben insgesamt 16 Schüsse ab und verzeichneten einen Expected-Goals-Wert von 1,77. Florian Wirtz, Amine Adli und vor allem Jeremie Frimpong ließen beste Chancen ungenutzt und sorgten dafür, dass die Partie gerade in der Schlussphase noch auf des Messers Schneide stand.
Insbesondere in der Champions League wäre es für Leverkusen ungemein wertvoll, ähnlich effektiv wie zuletzt in München zu agieren. Gegen die absoluten Top-Gegner auf internationaler Ebene wie Real Madrid oder Manchester City wird man derart viele Chancen wohl nicht bekommen. Demnach müssen sich die Bayer-Stars noch mehr auf überlegte und effiziente Abschlüsse fokussieren, um letztlich auch erfolgreich bleiben zu können.