DFB-Team - Luxemburg-Experte Martin Forkel: Darauf muss die DFB-Elf besonders achten
Aktualisiert: 10.10.2025
17:01 Uhr
Philipp Kessler
Der deutsche Ex-Profi Martin Forkel, heute Trainer in Luxemburgs erster Liga, spricht bei ran über die Stärken und Schwächen des DFB-Gegners sowie seine Erlebnisse als Co-Trainer von Winnie Schäfer.
Von Philipp Kessler
Alles andere als ein ungefährdeter Sieg über Luxemburg am Freitag (ab 20:45 Uhr live auf Joyn) wäre eine Blamage für die deutsche Nationalmannschaft.
Aber ist der "Fußball-Zwerg" tatsächlich der richtige Aufbaugegner, um in der bisher durchwachsenen Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2026 Selbstvertrauen zu tanken? Martin Forkel muss es wissen.
Der 164-malige Zweitliga-Profi und ehemalige deutsche U21-Nationalspieler ist seit Ende 2020 Fußballtrainer in Luxemburg und coacht inzwischen Erstligist Victoria Rosport.
Forkel kennt den dortigen Fußball genau, wie im exklusiven Interview mit ran deutlich wird.
Der 46-jährige Coburger spricht über das Duell zwischen Deutschland und Luxemburg, warnt die DFB-Auswahl vor zwei Spielern mit Bundesliga-Bezug und schildert seine Erfahrungen seiner bisher recht exotischen Trainerstationen, die er mit und ohne Ikone Winnie Schäfer erlebte.
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Martin Forkel vor WM-Quali: Deutschland trifft auf starkes Luxemburg
ran: Herr Forkel, Fußball-Deutschland erwartet gegen Luxemburg ein Schützenfest. Zurecht?
Martin Forkel: Ich würde mir wünschen, dass die Partie enger wird. Luxemburg ist der krasse Außenseiter, das ist logisch. Aber in der Vergangenheit konnten kleinere Nationen immer wieder große ärgern.
Natürlich muss vieles zusammenkommen. Vergleichbar ist das Duell mit einem Pokalspiel. Auch da gibt es regelmäßig Überraschungen. Aus meiner Sicht darf Deutschland gerne gewinnen.
Aber ich würde mich freuen, wenn die Luxemburger das Spiel so lange wie möglich offen gestalten.
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ran: Wie stark ist Luxemburg?
Forkel: In den vergangenen Jahren hat sich was getan, im März 2024 scheiterte die Nationalmannschaft erst im Playoff-Halbfinale der EM-Qualifikation an Georgien.
Vor zehn, 15 Jahren wurde die Ausbildung verändert. Die Elitespieler des Landes wurden zusammengeholt und gemeinsam trainiert. Immer wieder wurden Vergleiche gegen U14- und U16-Teams aus Deutschland gemacht.
Mittlerweile spielen in der Nationalmannschaft 24 von 25 Spielern im Ausland, teils unter Top-Bedingungen. Fußballer, die hauptberuflich einem "normalen" Job nachgehen, gibt es nicht mehr. Jeff Strasser hat im August das Amt des Nationaltrainers von Luc Holtz, der seit 2010 da war, übernommen.
Das letzte Spiel gegen die Slowakei war auf Augenhöhe, das wurde eher unglücklich mit 0:1 verloren. Und wie Deutschland gegen die Slowakei gespielt hat, wissen wir ja auch… (0:2, Anm. d. Red.)
Leandro Barreiro im Fokus gegen Deutschland
ran: Auf welche Luxemburger sollte Deutschland besonders Acht geben?
Forkel: Ich denke an Barreiro von Benfica Lissabon. Er war auch Teil des vorhin angesprochenen Luxemburger Ausbildungskonzepts. Ihn kennt man von Mainz 05, er ist mittlerweile der Kopf der Nationalmannschaft.
Auch Sinani von St. Pauli ist ein sehr guter Spieler, der torgefährlich ist. Leider ist er gegen Deutschland gesperrt.
ran: Wie fußballbegeistert sind die Luxemburger?
Forkel: Die Euphorie vor dem Spiel gegen Deutschland ist da. Es werden sicherlich einige Luxemburger in Sinsheim sein. Mit Blick auf die heimische Liga ist das Interesse eher geringer. Viele Vereine haben wenige Luxemburger in der Mannschaft, vielleicht fehlt deshalb auch die Identifikation.
Rund um die Spiele gibt es auch nicht so viel Unterhaltung wie in Deutschland. Gefühlt sind die vielen Luxemburger am Sonntag lieber zuhause und essen mit der Familie als im Stadion.
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ran: Auch deshalb, weil die Liga so schwach ist?
Forkel: Die Liga hat extrem viel Luft nach oben, was die Professionalisierung angeht. Meist sind zwischen 200 und 800 Menschen pro Spiel im Stadion. Bei Spitzenpartien können schon mal 1000 da sein.
Das Niveau würde ich mit den in der Tabelle weiter hinten platzierten Mannschaften der Regionalligen in Deutschland vergleichen. Beim Verdienst gibt es große Unterschiede, es ist aber bei weitem nicht so, dass die Spieler für die Zeit nach der Karriere ausgesorgt hätten.
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Martin Forkel über Victoria Rosport
ran: Seit 2022 sind Sie Trainer von Erstligaverein Victoria Rosport, aktuell steht Ihre Mannschaft auf Platz acht der 16er-Liga. Wie kann man sich die Arbeit vorstellen?
Forkel: Ich habe überwiegend Spieler in meiner Mannschaft, die auch noch arbeiten. Der eine ist im Büro, der andere im Außendienst. Das ist ganz normal hier, bei 80 Prozent der Luxemburger Mannschaften ist das der Fall.
Wir trainieren viermal pro Woche und spielen meist am Sonntag. Natürlich kommt es mal vor, dass einer der Spieler kurzfristig absagt. Aber meist ist jeder anwesend.
WM 2026: Diese Teams sind bereits qualifiziert - Fußballzwerge Haiti und Curacao dabei
Diese Teams sind bereits für die WM 2026 qualifiziert Die WM 2026 rückt immer näher. Auch das Kontingent der feststehenden Teilnehmer wird größer und größer. Wer könnte Argentinien vom Thron stoßen? ran zeigt die Nationen, die sich schon qualifiziert haben.
USA Die USA sind als Ausrichter der Weltmeisterschaft 2026 gesetzt. In den USA wird während der WM ein Großteil der Spiele stattfinden. Können die US-Boys für eine Überraschung sorgen?
Mexiko Auch Mexiko ist als Austragungsland bei der WM 2026 mit am Start. Die Mexikaner sind immer mal wieder für ein Ausrufezeichen gut, besiegten beispielsweise 2018 die DFB-Elf zum Auftakt mit 1:0.
Curacao Sensationell qualifiziert sich der Inselstaat Curacao für die WM 2026. Die Mannen von Trainer Dick Advocaat gewannen ihre CONCACAF Qualifikations-Gruppe vor WM-erfahrenen Teams mit Jamaika und Trinidad und Tobago. Ein 0:0 auf Jamaika reichte dem Fußballzwerg um den ehemaligen Bundesliga-Stürmer Jürgen Locadia für die direkte Qualifikation.
Haiti Nur unwesentlich weniger sensationell qualifizierte sich Haiti für die kommende Weltmeisterschaft. Das Nachbarland der Dominikanischen Republik überholte am letzten Spieltag der CONCACAF-Qualifikation durch ein 2:0 gegen Nicaragua noch das WM-erfahrene Honduras, das nicht über ein 0:0 gegen Costa Rica hinauskam.
Panama Ein weiterer Fußballzwerg hat es jedoch nicht geschafft. Surinam hatte vor dem letzten Spieltag die Tabellenführung inne und hätte einzig und allein nicht drei Tore auf Panama verlieren dürfen. Es kam, wie es kommen musste: Surinam verlor 1:3 bei Guatemala, zeitgleich siegte Panama souverän 3:0 gegen El Salvador und sicherte sich die zweite WM-Teilnahme nach 2018 in Russland.
Japan Über die Qualifikation war Japan das erste Team, das sein Ticket für die WM löste. Auch Japan kann auf einen überraschenden WM-Sieg gegen Deutschland zurückblicken. 2022 in Katar gelang dem Team ein 2:1-Erfolg über das DFB-Team.
Neuseeland Neuseeland hatte dann wohl doch kein Interesse an einem Fußball-Märchen. Im entscheidenden Spiel um das WM-Ticket setzten sich die "All Whites" mit 3:0 gegen Neukaledonien durch. Für Neuseeland ist es erst die dritte WM-Teilnahme der Geschichte. Zuletzt scheiterte man 2010 in Südafrika nach drei Unentschieden in der Gruppenphase, konnte allerdings den damals amtierenden Weltmeister Italien hinter sich lassen.
Iran Zum vierten Mal in Folge wird der Iran 2026 bei einer WM am Start sein. "Team Melli" genügte in der asiatischen Qualifikation ein 2:2 gegen Usbekistan, um vorzeitig das Ticket zu lösen. Insgesamt wird es die siebte WM-Teilnahme für den Iran sein.
Argentinien Als viertes Team machte der Titelverteidiger sportlich seine Teilnahme perfekt - und das ohne eigenes Zutun. Argentinien löste das Ticket bereits vor dem ewigen Klassiker gegen Brasilien, weil Bolivien wenige Stunden zuvor gegen Uruguay nicht gewann.
Usbekistan Premiere für Usbekistan: Das zentralasiatische Land darf erstmals bei einer WM-Endrunde mitspielen. Ein torloses Remis bei den Vereinigten Arabischen Emiraten genügte zur vorzeitigen Qualifikation.
Südkorea ... und das war Südkorea. Der WM-Stammgast löste sein Ticket durch einen Sieg im Irak und verhalf Jordanien zeitgleich ebenfalls zur Teilnahme.
Jordanien Auch Jordanien wird 2026 erstmals bei einer WM dabei sein, ein klarer 3:0-Sieg im Oman sorgte für die Vorentscheidung, die später durch ein anderes Land offiziell wurde ...
Australien Die Socceroos lösten als sechste Mannschaft der Asien-Qualifikation das Ticket für die WM 2026 durch einen 2:1-Sieg beim direkten Konkurrenten Saudi-Arabien.
Brasilien Auch aus Südamerika füllt sich das Kontingent der WM-Teilnehmer. Am drittletzten Spieltag der Eliminatorias Sudamericanas erreichte Rekord-Weltmeister Brasilien mit einem 1:0-Sieg gegen Paraguay die Endrunde im kommenden Jahr.
Uruguay Auch am vorletzten Spieltag mussten die Peruaner mit ansehen, wie sich eine Nationalmannschaft über die WM-Qualifikation freut. Diesmal ist es Uruguay nach einem 3:0-Sieg über den Tabellenvorletzten.
Kolumbien Als vorerst letzte Mannschaft aus Südamerika qualifizierte sich auch Kolumbien für die WM. Der ehemalige Bayern-Star James Rodriguez erzielte beim 3:0 über Bolivien das Führungstor.
Marokko Marokko hat sich als erstes afrikanisches Land für die WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada qualifiziert. Das Team um Kapitän Achraf Hakimi (li.) bezwang den Niger am Freitag in Rabat 5:0 (2:0) und sicherte sich vorzeitig den Sieg in Gruppe E. Für Marokko ist es die dritte WM-Teilnahme in Folge, 2022 in Katar hatte das Team überraschend das Halbfinale erreicht.
Tunesien Tunesien hat sich als zweites afrikanisches Land nach Marokko für die WM-Endrunde qualifiziert. Die Nordafrikaner sind zum dritten Mal in Serie dabei und werden 2026 ihre insgesamt siebte WM bestreiten. Mit einem 1:0-Sieg gegen Äquatorialguinea konnte Tunesien das Ticket schon zwei Spieltage vor Abschluss der Quali-Phase sichern.
Ägypten Mohamed Salah (r.) und Ägypten fahren zur WM! Als drittes afrikanisches Team haben die Ägypter ihre Qualifikation am vorletzten Spieltag der Qualifikation mit einem 3:0-Sieg gegen Dschibuti klargemacht. Salah gelang dabei ein Doppelpack. Für Ägypten ist die WM 2026 bereits die vierte Teilnahme an einer Weltmeisterschaft. Zuletzt nahm das Team 2018 teil, auf einen Sieg bei einer WM-Endrunde wartet das fußballbegeisterte Land jedoch noch.
Algerien Als vierte nordafrikanische Mannschaft haben sich die Algerier für die WM 2026 qualifiziert. Dank des Wolfsburgers Mohamed Amoura, der gegen Somalia gleich zweimal traf, sicherte sich das Team das Ticket. Insgesamt ist Algerien nun zum fünften Mal bei einer Weltmeisterschaft dabei.
Ghana Ex-Bundesliga-Profi Otto Addo hat Ghana als Trainer zur WM 2026 geführt. Am letzten Spieltag der Afrika-Qualifikation gewann das Team des 50 Jahre alten Hamburgers mit 1:0 (0:0) in Accra gegen die Komoren. Mohammed Kudus von Tottenham erzielte den Treffer des Abends (47.). Selbst eine Pleite hätte gereicht, weil Madagaskar parallel mit 1:4 (0:2) in Mali verlor. Ghana qualifizierte sich als 21. Nation für die XXL-WM im Sommer 2026.
Kap Verde Diese WM-Teilnahme ist eine Sensation: Exot Kap Verde hat durch einen 3:0 (0:0)-Sieg gegen Eswatini erstmals das Ticket für eine Fußball-Weltmeisterschaft gelöst und Kamerun auf Rang zwei der Gruppe verdrängt. Mit 490.000 Einwohnern sind die Kapverden der kleinste afrikanische WM-Teilnehmer der Geschichte und weltweit die Nummer zwei nach Island 2018 (330.000).
Südafrika Die Gute-Laune-Truppe aus dem Jahr 2010 ist auch sicher dabei. Letztmals war man im eigenen Land angetreten, sportlich qualifiziert war man letztmals 2002 in Südkorea und Japan. Ein Riesen-Erfolg für die Südafrikaner.
Katar Der Gastgeber aus dem Jahr 2022 hat sich erstmals sportlich für eine WM-Endrunde qualifiziert und tritt damit zum zweiten Mal beim Finalturnier an. Mit einem 2:1-Sieg gegen die Vereinigten Arabischen Emirate sicherte man sich das Ticket in letzter Sekunde.
Saudi-Arabien Am selben Abend wie Katar sicherte sich auch Nachbarland Saudi-Arabien das Ticket zur WM. Ein 0:0-Unentschieden reichte dem Team aus dem nahem Osten. Damit stehen alle neun Teilnehmer aus Asien bereits fest.
England England hat sich trotz anfangs großer Kritik an Thomas Tuchel eindrucksvoll in Gruppe K der europäischen Qualifikation durchgesetzt. Nach sechs Spielen steht man mit vollen 18 Punkten, 18 Toren und null Gegentoren frühzeitig als Gruppensieger fest. Inzwischen hat man acht Siege aus acht Spielen und ein Torverhältnis von 22:0.
Elfenbeinküste Die Elfenbeinküste spielte 3:0 gegen Kenia und buchte damit das Ticket zur WM. Mit einem Punkt Vorsprung vor dem Gabun ging es in Gruppe F der Afrika-Qualifikation mächtig eng zu.
Senegal Auch Sadio Mane und der Senegal sind dabei. Zum dritten Mal in Folge qualifizieren sich die Mittelafrikaner. Mit einem deutlichen 4:0-Erfolg gegen Mauretanien ließ man auch die letzten Zweifel erblassen. Der Ex-Bayern-Spieler steuerte einen Doppelpack bei.
Frankreich Mit einem 4:0-Heimsieg gegen die Ukraine hat sich Frankreich vorzeitig für die WM-Endrunde 2026 qualifiziert. Die "L'Equipe Tricolore" kann damit einen Spieltag vor Ende der Qualifikation in Gruppe D nicht mehr von Platz 1 verdrängt werden. Diesen letzten Schritt in der WM-Quali gegen die Ukraine ging Frankreich auf den Tag genau zehn Jahre nach den Terroranschlägen am 13. November 2015 in Paris, damals am Rande des Länderspiels gegen das DFB-Team.
Kroatien Durch einen 3:1-Heimsieg gegen die Färöer hat sich Kroatien einen Spieltag vor dem Ende der WM-Qualifikation für die Endrunde 2026 qualifizieren können. Damit sind die Kroaten um Hoffenheim-Star Andrej Kramaric (re.) in Gruppe L mit 19 Punkten nicht mehr von Platz 1 zu verdrängen.
Norwegen Die Mannschaft um Star-Stürmer Erling Haaland hat sich mit einem 4:1-Auswärtssieg im San Siro gegen Italien durchgesetzt und damit das WM-Ticket klar gemacht. Norwegen hat alle acht Spiele gewonnen und fährt zum ersten Mal seit 1998 zu einer WM-Endrunde. Insgesamt erzielten die Norweger 37 Tore und stellen mit großem Abstand die beste Offensive der europäischen Qualifikation. Italien schickte man damit in die Playoffs.
Niederlande Mit einem 4:0-Sieg gegen Litauen ist das WM-Ticket für die niederländische Nationalmannschaft fixiert. Ungeschlagen und mit nur zwei Unentschieden aus acht Gruppenspielen ist die Niederlande Erster in Gruppe G.
Deutschland In einem "Endspiel" gegen die Slowakei feierte die DFB-Auswahl einen Kantersieg. Mit einem 6:0 im letzten Gruppenspiel fixierte die deutsche Elf den Gruppensieg und das WM-Ticket. Comebacker Leroy Sane erzielte einen Doppelpack und hatte einen großen Anteil an der Qualifikation des Weltmeisters von 2014.
Portugal Ohne den gesperrten Cristiano Ronaldo wurde es beim 9:1-Sieg trotzdem deutlich gegen Armenien. Nach vier Siegen und jeweils einem Unentschieden und einer Niederlage setzte man sich am Ende souverän in Gruppe F der WM-Qualifikation durch.
Österreich Die Alpenrepublik musste lange zittern. Mit dem erlösenden Tor von Michael Gregoritsch in der 78. Minute gewinnt Österreich mit einem 1:1-Unentschieden gegen Bosnien die Gruppe H und fährt seit 1998 zum ersten Mal wieder zu einer Weltmeisterschaft.
Schottland Genauso lange mussten auch die Schotten auf eine erneue WM-Teilnahme warten. Und ausgerechnet im "Endspiel" in Glasgow gegen Dänemark erlösten Tierney und McLean die Heimmannschaft in der Nachspielzeit. Damit gewinnt Schottland Gruppe C und ist bei der Endrunde 2026 in Nordamerika dabei.
Spanien Für den amtierenden Europameister setzte es am letzten Spieltag noch einmal einen kleinen Dämpfer. In den ersten fünf Spielen der Qualifikation holte Spanien nur Siege, im letzten Gruppenspiel gegen die Türkei musste sich das Team von Luis de la Fuente mit einem 2:2-Unentschieden begnügen. Trotzdem feiert Spanien den Sieg in Gruppe E und fährt mit zur WM.
Schweiz Die Schweizer Nationalmannschaft machte im Spiel gegen den Zweiten der Gruppe Kosovo den letzten Schritt zum WM-Endrunde. Damit die Kosovaren die Schweizer noch vom ersten Platz verdrängen hätten können, hätten sie einen Sieg mit sechs Toren Unterschied gebraucht. Durch den 1:1-Endstand war der Schweiz der Gruppensieg in Gruppe B nicht mehr zu nehmen.
Belgien Für die Belgier gab es am letzten Spieltag der Gruppe J noch einmal ein Schützenfest. Mit dem 7:0-Sieg gegen Liechtenstein holte man sich souverän den ersten Platz der Tabelle. Nach dem enttäuschenden 1:1-Unentschieden in Kasachstan konnte der Sieg im letzten Spiel mit vier Toren in sieben Minuten klargemacht werden.
ran: Acht Ihrer Spieler kommen aus Deutschland.
Forkel: Wir schauen, dass wir Spieler aus dem Regionalliga-Bereich zu uns holen. Kamzic haben wir im Sommer zum Beispiel ablösefrei von Aschaffenburg verpflichtet.
Einige der Spieler sind in der Trierer- bzw. Bittburger-Region verwurzelt. Innerhalb von rund 20 Autominuten ist man von dort in Rosport. Das bietet sich an. Auch ich pendle.
ran: Wie ist die Infrastruktur?
Forkel: Die wenigsten Vereine in Luxemburg haben ein Stadion, wie man es aus Deutschland kennt. Bei uns sieht es eher aus wie bei einem Dorfplatz. Unser Feld ist von einem Campingplatz und einem Fluss umgeben.
Es ist sehr idyllisch. Man kann von hier auch direkt nach Deutschland blicken. Auf gewisse Art und Weise hat das schon Charme und Flair. Und wenn 300, 400 Leute bei Spielen da sind, kommt auch die Stimmung gut rüber.
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Co-Trainer von Winfried Schäfer im Iran
ran: Vor Ihrer Zeit in Luxemburg waren Sie Co-Trainer von Winfried Schäfer. Wie kam es dazu?
Forkel: Das ging über einen Bekannten. Winnie war damals im Iran Trainer von Esteghlal. Ich hatte gehört, dass er einen neuen Co-Trainer sucht.
Danach habe ich dreimal mit Winnie telefoniert, bevor er mich im Januar 2019 nach Belek ins Trainingslager eingeladen hat. Dort hat alles gepasst – und ich habe direkt mit ihm bis Mai in Teheran zusammengearbeitet.
ran: Wie haben Sie das Leben im Iran wahrgenommen?
Forkel: Anders. Es gibt dort viele Einschränkungen. Zum Beispiel darf man öffentlich keine laute Musik hören, es gibt keine Diskos und auch Alkohol ist verboten. Zudem gibt es Gebetszeiten, auf der Straße ist viel Militärpräsenz und Frauen haben Kopftuchpflicht.
Auf der anderen Seite habe ich die Einheimischen als extrem gastfreundlich und zuvorkommend erlebt. Ich wurde häufig zum Tee oder auch Essen eingeladen.
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ran: Was war Ihr schönstes Erlebnis mit Schäfer?
Forkel: Da gab es einige Dinge, die ich nie vergessen werde, beispielsweise das Derby im Iran zwischen Esteghlal und Persepolis vor rund 100 000 Fans im Azadi-Stadion.
Nur Männer dürfen ins Stadion. Auch das anschließende Jahr mit Winnie in Abu Dhabi war nicht verkehrt. Dort hatten wir Top-Bedingungen.
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„Er ist immer komplett ruhig, er lässt sich nicht verrückt machen."
ran: Was konnten Sie von ihm lernen?
Forkel: Ich habe viel mitgenommen von Winnie, vor allem auch aufgrund seiner Lebenserfahrung. Er ist immer komplett ruhig, er lässt sich nicht verrückt machen.
Er hat mir auf dem Trainingsplatz viele Freiheiten gelassen. Ich konnte die Einheiten planen und er hat die Ansprachen gehalten. Wir haben uns gut ergänzt.
ran: Wenn man auf Ihre bisherige Trainerkarriere blickt, fällt auch Ihre Station von Sommer 2016 bis Ende 2018 im Vietnam auf.
Forkel: Zuvor habe ich die U19 in Saarbrücken trainiert. Da wurde mir spontan gesagt, dass mein Vertrag nicht verlängert wird. Kurze Zeit später habe ich ein Angebot bekommen, nach Vietnam zu gehen.
Ich habe mit meiner Familie darüber diskutiert und gemeinsam haben wir entschieden, dass ich diesen Schritt mache. Aber alleine. Unser jüngerer Sohn war damals 12, der ältere 16. Sie sollten in ihrem gewohnten Umfeld bleiben.
Für die vietnamesische Nationalmannschaft habe ich im Bereich des Co-Trainers für drei Teams gearbeitet: die A-Nationalmannschaft, die U23 und U19. Ich sollte die Teams in Sachen Physis und Taktik voranbringen.
Der erste Vertrag ging für sechs Monate, dann habe ich für ein Jahr verlängert und dann noch mal ein Jahr drangehängt. Aber es war schon sehr ungewohnt, die Familie nur alle fünf Monate zu sehen.
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Martin Forkel über seine Erfahrungen als Trainer in Vietnam
ran: Was haben Sie im Vietnam erlebt?
Forkel: In den Umkleiden gab es schon mal keinen Strom. Auch an Klimaanlagen war nicht zu denken. Oben an der Decke hing ein Ventilator, der sich gefühlt nur mit 3 km/h drehte. Die Fußballplätze waren katastrophal hart, sie waren einfach nicht gut.
Und die Spieler lebten wie in einer Kaserne, oft teilten sich drei ein Zimmer. Die Zustände sind nicht wie in Deutschland, wo jeder Spieler seine eigene Wohnung hat. Die Familien der Fußballer in Vietnam bleiben meist in den Provinzen, während die einheimischen Spieler in die Stadt gehen, wo der Verein zuhause ist.
ran: Ihr Vertrag in Rosport läuft im kommenden Sommer aus. Wie geht es weiter?
Forkel: Das wird man sehen. Positiv ist aktuell, dass ich ganz in der Nähe meiner Familie arbeite und zuhause wohne. Aber ich bin offen für viele Aufgaben.