Diskussionen um Donnarumma
Klub-WM: Schwere Musiala-Verletzung - doch die Donnarumma-Diskussionen sind unnötig! Ein Kommentar
- Aktualisiert: 08.07.2025
- 13:32 Uhr
- Jan Horstkötter
Über das Einsteigen von Gianluigi Donnarumma bei der Klub-WM gegen Jamal Musiala, der sich dabei schwer verletzte, wird heftig diskutiert. Auf Kritik folgt Gegenkritik. Dabei ist die ganze Diskussion unnötig. Ein Kommentar.
Von Jan Horstkötter
Jamal Musiala hat sich bei der Klub-WM schwer verletzt und wird dem FC Bayern München mehrere Monate lang fehlen.
Das ist unausweichlich. Das schmerzt. Und vermutlich jeder Fußball-Fan fühlt hier mit diesem jungen Profi, dem eine Weltkarriere winkt.
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Das ist der Ist-Zustand. Das "wie" wird aktuell allerdings heftig kritisiert. Ehrlich gesagt aber: völlig zu Unrecht.
Eine Situation, die man so nicht selten im Fußball sieht: Der Ball trudelt auf die Torauslinie zu. Der Verteidiger schirmt ab (gegen Musiala), der Torwart geht zum Ball. Dass Musiala dabei noch dazwischen gehen will und sich so schwer verletzt – maximal unglücklich.
Das Wichtigste in Kürze
Aber sicher nicht die Schuld von Donnarumma, wie es Manuel Neuer sieht: "Das ist schon risikofreudig. Da nimmt man die Verletzung des Gegenspielers in Kauf."
Eine normale Szene. Nicht einmal ein Foul. Eine typische Torwart-Aktion von Donnarumma. Mit einem absolut fatalen Resultat.
Neuer-Kritik sorgt für Gegenkritik
Doch Donnarumma hier die Schuld zu geben, vor allem als Torhüter, der selbst häufiger am Rande der Legalität zum Ball geht (Erinnerungen an das Einsteigen gegen Higuain im WM-Finale 2014 werden wach), führt zu nichts.
Zu nichts, außer zu unnötigen Diskussionen. Und die finden wegen Neuers Aussagen aktuell statt.
Erst konterte Torhüter-Kollege Thibaut Courtois: "Donnarumma die Schuld an der Verletzung zu geben, finde ich komplett übertrieben."
Und weiter: "Torhüter gehen konsequent zum Ball. Die Angreifer ziehen auch nicht zurück, wenn unser Kopf im Weg ist. Es war einfach Pech und wird ihn tief verletzen."
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Jamal Musiala ist damit nicht geholfen
Dann auch noch Ex-Juve-Star Alessio Tacchinardi: "Donnarumma geht zum Ball - und öfters legt der Angreifer ja einen Sprung hin, um dem Torhüter auszuweichen. Meiner Meinung nach ist Neuers Kritik an Donnarumma sehr hart und ungerecht."
Und damit nicht genug: "Es erscheint mir verrückt, wenn er (Neuer, Anm. d. Red.) uns erzählt, er wäre da nicht ähnlich reingegangen".
Aussagen, die beide Lager nur weiter anstacheln. Natürlich will Neuer seinen Spieler in Schutz nehmen, doch jemand anderen dafür an den Pranger zu stellen, der nach der Aktion selbst sichtlich betroffen war, ist wenig hilfreich.
Es sind Diskussionen, die keinen weiterbringen. Erst recht nicht Jamal Musiala. Dem man nur die besten Genesungswünsche aussprechen kann.