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Nations League

DFB-Team: Erkenntnisse für Julian Nagelsmann - die Handschrift sitzt, die Defensive nicht ganz

  • Veröffentlicht: 12.10.2024
  • 10:23 Uhr
  • Justin Kraft

Das DFB-Team schlägt Bosnien Herzegowina mit 2:1. Für Bundestrainer Julian Nagelsmann bringt die Partie viele wichtige Erkenntnisse.

Von Justin Kraft

Wie das DFB-Team beim 2:1-Erfolg aufgetreten ist, wusste zu imponieren. Obwohl Julian Nagelsmann viele Ausfälle zu beklagen hatte, verstand es die Mannschaft sehr gut, das Spiel zu kontrollieren.

Der Bundestrainer konnte am Freitagabend in der Nations League einige Erkenntnisse für die Zukunft aus einer komplizierten Partie ziehen.

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DFB-Team wieder mit klarer Handschrift

Gerade wenn man viel rotieren muss, gibt es häufig die Befürchtung, dass der Rhythmus verloren geht oder gar die gesamte Handschrift des Teams.

Das war gegen Bosnien Herzegowina überhaupt nicht der Fall. Deutschland brauchte zwar rund zehn Minuten, um in die Partie zu kommen, kontrollierte diese dann aber fast nach Belieben. Der Ball lief gut, ohne sich selbst einzuschläfern.

Immer wieder gab es Nagelsmann-typische Elemente mit Verlagerungen, engem Positionsspiel im Zentrum, schnellen Kombinationen und gutem Gegenpressing. Elemente, die auch bei der EM für Begeisterung sorgten.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Nations League: Die Noten der DFB-Stars in Bosnien

  • Nations League: Tabellen

  • Nations League: Spielplan

Es scheint, als hätte der Bundestrainer es geschafft, der Nationalmannschaft eine Art Identität zu verleihen.

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DFB-Team: Nagelsmann hält die Spannung hoch – mit Erfolg

Auch in seiner Art und Weise, wie er den Kader zusammenstellt, dürfte sich Nagelsmann weiter bestätigt sehen. Immer wieder gibt es kritische Stimmen, wenn er Spieler nominiert, die nicht wirklich im Fokus stehen.

Tim Kleindienst zeigte bei seinem Debüt für das DFB-Team eine starke Leistung, hatte in zwei Szenen etwas Pech, dass er jeweils im Abseits stand. Dennoch deutete er an, dass er dem Team mit seiner Kombinations- und Abschlussqualität weiterhelfen kann.

Gerade weil Nagelsmann immer wieder neuen Spielern eine Chance gibt, scheint das Feuer in der Nationalmannschaft auch in Länderspielpausen da zu sein, die in der Vergangenheit gern mal mit halber Kraft angegangen wurden.

Jeder Spieler weiß, dass er schnell aus dem Kader fliegt, wenn die Leistung nicht passt. Das gab es in der Vergangenheit nicht immer.

Deniz Undav zeigt, dass er ein Schlüsselspieler werden kann

Ohne Niclas Füllkrug gab es die für das DFB-Team typische Sorge, dass man keine Tore erzielen würde. Wie oft ist Deutschland ohne echten Neuner aufgelaufen und daran gescheitert, den Ball im Tor unterzubringen?

Deniz Undav gelang das am Freitagabend gleich dreimal – eines der Tore wurde wegen Abseitsposition von Kleindienst zurückgenommen. Der Stuttgarter ist schnell, zeigt eine hohe Spielintelligenz und findet oft die richtigen Räume. Hinzu kommt seine Abschlussstärke. Er ist physisch und athletisch ein sehr guter Nagelsmann-Stürmer.

Bundesliga-Transfergerüchte: FC Brentford wohl an BVB-Talent Almugera Kabar interessiert

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<em><strong>Almugera Kabar (Borussia Dortmund)</strong><br>Fünf Einsätze für die Profis von Borussia Dortmund reichen offenbar aus, um das Interesse des FC Brentford zu wecken. Nach Informationen der "Bild" beschäftigt sich der Premier-League-Klub intensiv mit einer Verpflichtung von Almugera Kabar. Der 19-jährige Innenverteidiger hat derzeit einen Marktwert von rund einer Million Euro. Brentford soll bereits Kontakt mit dem Spieler aufgenommen haben und wäre demnach bereit, eine Ablösesumme von etwa 20 Millionen Euro zu zahlen.</em>
© Noah Wedel

Almugera Kabar (Borussia Dortmund)
Fünf Einsätze für die Profis von Borussia Dortmund reichen offenbar aus, um das Interesse des FC Brentford zu wecken. Nach Informationen der "Bild" beschäftigt sich der Premier-League-Klub intensiv mit einer Verpflichtung von Almugera Kabar. Der 19-jährige Innenverteidiger hat derzeit einen Marktwert von rund einer Million Euro. Brentford soll bereits Kontakt mit dem Spieler aufgenommen haben und wäre demnach bereit, eine Ablösesumme von etwa 20 Millionen Euro zu zahlen.

<strong>Salih Özcan (Borussia Dortmund)</strong><br>Da das Transferfenster in der Türkei noch bis zum 12. September geöffnet ist, spekuliert die "Bild", Salih Özcan könnte Borussia Dortmund noch in Richtung Süper Lig verlassen. Interesse wird den Istanbuler Klubs Galatasaray und Fenerbahce nachgesagt. Zwar wolle der BVB den türkischen Nationalspieler nicht mit aller Macht verkaufen und Trainer Niko Kovac stehe auf ihn als Spielertyp, doch bei einer Ablöse von rund fünf Millionen Euro sei ein Deal möglich.
© Kirchner-Media

Salih Özcan (Borussia Dortmund)
Da das Transferfenster in der Türkei noch bis zum 12. September geöffnet ist, spekuliert die "Bild", Salih Özcan könnte Borussia Dortmund noch in Richtung Süper Lig verlassen. Interesse wird den Istanbuler Klubs Galatasaray und Fenerbahce nachgesagt. Zwar wolle der BVB den türkischen Nationalspieler nicht mit aller Macht verkaufen und Trainer Niko Kovac stehe auf ihn als Spielertyp, doch bei einer Ablöse von rund fünf Millionen Euro sei ein Deal möglich.

<strong>Sebastian Hoeneß (VfB Stuttgart)</strong><br>Das Transferfenster ist für Spieler in den meisten Ländern geschlossen – für Trainer gelten keine Fristen, die Wechsel verhindern. Laut türkischen Medien zeigt Fenerbahce Istanbul Interesse an VfB-Coach Sebastian Hoeneß, als Ersatz für den kürzlich entlassenen Jose Mourinho. Brisant: Am dritten Spieltag der Europa League am 23. Oktober treffen die Schwaben auf den Klub vom Bosporus.
© Sportfoto Rudel

Sebastian Hoeneß (VfB Stuttgart)
Das Transferfenster ist für Spieler in den meisten Ländern geschlossen – für Trainer gelten keine Fristen, die Wechsel verhindern. Laut türkischen Medien zeigt Fenerbahce Istanbul Interesse an VfB-Coach Sebastian Hoeneß, als Ersatz für den kürzlich entlassenen Jose Mourinho. Brisant: Am dritten Spieltag der Europa League am 23. Oktober treffen die Schwaben auf den Klub vom Bosporus.

<strong>Brajan Gruda (Brighton &amp; Hove Albion)</strong><br>Einem Bericht von "Sky" zufolge beschäftigte sich der VfB Stuttgart im Sommer mit Brajan Gruda. Der ehemalige Mainzer sei demnach nicht zufrieden mit seiner Spielzeit bei Brighton. Aus diesem Grund erhofften sich die Schwaben wohl eine Leihe des Youngsters. Die Seagulls sollen jedoch weiter mit ihm planen. Neben Stuttgart zeigten dem Sportsender zufolge auch weitere Klubs Interesse am Deutschen - darunter auch mehrere Bundesligisten. Wird das Thema im Winter wieder heiß?
© IMAGO/Shutterstock

Brajan Gruda (Brighton & Hove Albion)
Einem Bericht von "Sky" zufolge beschäftigte sich der VfB Stuttgart im Sommer mit Brajan Gruda. Der ehemalige Mainzer sei demnach nicht zufrieden mit seiner Spielzeit bei Brighton. Aus diesem Grund erhofften sich die Schwaben wohl eine Leihe des Youngsters. Die Seagulls sollen jedoch weiter mit ihm planen. Neben Stuttgart zeigten dem Sportsender zufolge auch weitere Klubs Interesse am Deutschen - darunter auch mehrere Bundesligisten. Wird das Thema im Winter wieder heiß?

<strong>Min-jae Kim (FC Bayern München)</strong><br>Die Zukunft von Min-jae Kim bleibt ungewiss. Dem "Kicker" zufolge gehörte der Innenverteidiger im Sommer zu den Abgangskandidaten beim FC Bayern München. Ein Verkauf soll sich aber schwierig gestalten, da das Gehalt des Südkoreaners viele Interessenten abschrecke. Zudem fordern die Münchner laut dem Bericht eine hohe Ablöse für Kim. Dennoch könnte das Thema auch im Winter wieder hochkochen.
© IMAGO/Ulmer/Teamfoto

Min-jae Kim (FC Bayern München)
Die Zukunft von Min-jae Kim bleibt ungewiss. Dem "Kicker" zufolge gehörte der Innenverteidiger im Sommer zu den Abgangskandidaten beim FC Bayern München. Ein Verkauf soll sich aber schwierig gestalten, da das Gehalt des Südkoreaners viele Interessenten abschrecke. Zudem fordern die Münchner laut dem Bericht eine hohe Ablöse für Kim. Dennoch könnte das Thema auch im Winter wieder hochkochen.

<strong>Sacha Boey (FC Bayern München)</strong><br>In der Personalie Sacha Boey soll es laut "Kicker" beim FC Bayern zu einem Umdenken gekommen zu sein. Wohl auch ein Grund, warum der Franzose nicht gewechselt ist. Intern scheint es aber Uneinigkeit zu geben. Demnach soll sich Vincent Kompany immer mehr mit dem Franzosen anfreunden. Max Eberl bezeichne die Situation auf der Rechtsverteidiger-Position jedoch als Luxus. Galatasaray Istanbul und Olympique Marseille wurde Interesse nachgesagt. Vielleicht wagen sie im Winter einen neuen Anlauf.
© IMAGO/Icon Sportswire

Sacha Boey (FC Bayern München)
In der Personalie Sacha Boey soll es laut "Kicker" beim FC Bayern zu einem Umdenken gekommen zu sein. Wohl auch ein Grund, warum der Franzose nicht gewechselt ist. Intern scheint es aber Uneinigkeit zu geben. Demnach soll sich Vincent Kompany immer mehr mit dem Franzosen anfreunden. Max Eberl bezeichne die Situation auf der Rechtsverteidiger-Position jedoch als Luxus. Galatasaray Istanbul und Olympique Marseille wurde Interesse nachgesagt. Vielleicht wagen sie im Winter einen neuen Anlauf.

Kein Wunder, dass der Bundestrainer auf der Pressekonferenz nahezu ins Schwärmen geraten ist: "Er macht es sehr gut, braucht nicht viele Torchancen, das ist der Schlüssel. Er ist sehr schlau, hat einen technisch starken Abschluss." Undav sei zudem "ein richtig cooler Fetzen mit lustigen Sprüchen", der der Kabine einfach guttut.

Der Stürmer kann als Neuner oder als zweite Spitze agieren, was bedeutet, dass er auch gemeinsam mit Füllkrug auflaufen kann. Doch mit ihm als Option und Kleindienst als Anwärter hat Nagelsmann Lösungen für ein Problem gefunden, das das DFB-Team schon lange begleitet hat.

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Jonathan Tah bleibt ein Wackelkandidat

Defensiv sind die Sorgen bei Nagelsmann vermutlich etwas größer. Denn gegen Bosnien zeigten die beiden Innenverteidiger wieder unterschiedliche Leistungen. Antonio Rüdiger spielte seinen Stiefel herunter, verteidigte clever und streute im Spielaufbau den einen oder anderen guten langen Ball ein.

Jonathan Tah hingegen wirkt derzeit nicht immer sattelfest. Im Spielaufbau braucht er meist einen Tick zu lange, gegen den Ball ist sein Stellungsspiel hin und wieder nicht gut genug. Manchmal nimmt er auch zu spät Situationen wahr. Bei der Kontersituation im ersten Durchgang hätte er schneller reagieren können, um Tempo aufzunehmen.

Nagelsmann hat auch hier einige Kandidaten in der Hinterhand. Bisher hat er in der Innenverteidigung allerdings wenig rotiert. Für Tah wird es eine wichtige Saison. Die vergangene Spielzeit war die erste, in der er konstante Leistungen zeigte. Das gilt es nun zu bestätigen.

Undankbares Debüt für Alexander Nübel

Bestätigen wollte auch Alexander Nübel seine seit lägerer Zeit starken Leistungen beim VfB Stuttgart. Für den Torhüter war die Partie gegen Bosnien Herzegowina aber vielleicht die schlechtere von beiden Gelegenheiten in dieser Länderspielpause.

Denn wirklich viel zu tun hatte Nübel nicht. Hier mal eine Beteiligung am Spielaufbau, dort mal ein bisschen Fokus, weil Bosnien es doch in die Hälfte Deutschlands geschafft hatte. Aber wirklich eingreifen musste er nur zweimal.

Das erste Mal war die Kontersituation, die beinahe zum 1:1 geführt hätte. Ermedin Demirovic kam frei durch, wurde von Robert Andrich etwas abgedrängt. Nübel wäre wohl mit dem Kopf da gewesen, richtig dran war er aber nicht, als der Ball an die Latte klatschte. Beim zweiten Mal, als er gefordert war, kam er zu spät.

"Den Kopfball hat er sehr spät gesehen, da konnte er nur sehr spät reagieren. Es ist ja unmenschlich, wenn du da gegen den Pfosten springst und sehr schwer, sich abzudrücken", analysierte Nagelsmann hinterher.

Deshalb sei es schwer gewesen, dort rechtzeitig zur Stelle zu sein. Insgesamt kein Debüt, bei dem man Nübel etwas vorwerfen konnte. Aber eben auch keines, bei dem er sich auszeichnen konnte. Vorteil Oliver Baumann?

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Der Bundesliga-Wandel tut dem DFB-Team gut

Und dann wäre da noch eine übergreifende Erkenntnis: Es tut dem DFB-Team ungemein gut, dass es in der Bundesliga vor zwei, drei Jahren bei immer mehr Teams den Entschluss gab, den Spielstil zu verändern – und zwar hin zu einem System, das mehr auf Ballbesitz und spielerische Klasse setzt.

Die prominentesten Beispiele sind Bayer 04 Leverkusen und der VfB Stuttgart. Es verwundert kaum, dass Nagelsmann einen Großteil seines Kaders aus diesen beiden Teams heraus zusammenstellt.

Auch der FC Bayern kehrt unter Vincent Kompany wieder zu einer offensiven und dominanten Spielweise zurück, wovon der Bundestrainer schon jetzt profitiert. Allein der Formaufschwung von Serge Gnabry tat dem Spiel in Bosnien gut.

Dass Nagelsmann mit Aleksandar Pavlovic, Angelo Stiller und Pascal Groß gleich drei spielstarke Sechser im Kader hat, ist ein weiteres großes Plus. Zumal mit Joshua Kimmich ein vierter gerade auf rechts aushilft. Noch wichtiger ist aber, dass auch Abräumer wie Robert Andrich bei ihren Klubs im Alltag spielerische Komponenten in ihr Spiel integrieren.

Nagelsmann hat es selbst am Freitag gesagt: Viel Zeit zum Training gibt es nicht. Vor Bosnien gab es laut ihm "anderthalb Einheiten". Inhalte vermitteln ist dort schwierig. Umso wichtiger, dass die Bundesliga dem DFB-Team gut zuarbeitet.

Und dass das DFB-Team wieder eine klare Identität hat.

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