Spanien
FC Barcelona und Marc-Andre ter Stegen: Barcas Umgang mit Legenden ist beschämend - ein Kommentar
- Aktualisiert: 24.06.2025
- 15:36 Uhr
- Andreas Reiners
Der FC Barcelona gibt in der Personalie Marc-Andre ter Stegen ein desaströses Bild ab. Wie der Klub mit Legenden umgeht, ist beschämend. Ein Kommentar.
Es ist legitim, wenn der FC Barcelona den 24 Jahre alten Joan Garcia verpflichtet. Genauso legitim wäre es, wenn Trainer Hansi Flick den Neuzugang nach der Vorbereitung für besser befindet und ins Tor stellt.
So ist das Geschäft – Leistung entscheidet. Normalerweise.
Doch Barca gibt in der Causa Marc-Andre ter Stegen ein desaströses Bild ab. Wie mit dem langjährigen Torhüter der Katalanen umgegangen wird, ist zutiefst beschämend.
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Denn ebenso legitim ist es, wenn ter Stegen Kommunikation einfordert. Zu den Plänen des Klubs, mindestens aber über seine persönliche Situation. Bekommt er eine faire Chance? Oder ist Garcia schon jetzt die Zukunft? Sollte sich ter Stegen besser einen neuen Verein suchen? Der 33-Jährige muss seinen Status realistisch einschätzen und seine Planungen dementsprechend vorantreiben können.
Das Wichtigste in Kürze
Ter Stegen: Man muss keine Legende sein
Für einen fairen Umgang muss man eigentlich nicht einmal wie ter Stegen eine Klub-Legende mit 422 Pflichtspielen und 19 Titelgewinnen sein.
Transparenz und ein fortlaufender Austausch sollten zu den Grundsätzen eines Vereins gehören. Vor allem zu einem, der sich selbst ständig als "Mes que un club" (Mehr als ein Verein) zelebriert. Blöd ist es, wenn dahinter keine echten Werte, sondern nur leere Worte stecken.
Denn dass der Nationaltorhüter alles zu seiner Situation und Zukunft über die Medien erfährt, macht das Ganze nur noch bodenloser. Würdelos.
Externer Inhalt
FC Barcelona: Klub tritt Credo mit Füßen
Barca tritt dabei das eigene Credo mit Füßen.
Interessant dabei: Dieses Verhalten hat Tradition. Das haben in der jüngeren Vergangenheit mehrere Legenden moniert.
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So beschwerte sich Dani Alves über die mangelnde Wertschätzung, nachdem sein Vertrag nicht verlängert wurde. Die Verantwortlichen des Klubs würden sich "nicht um die Leute kümmern, die Geschichte geschrieben haben", sagte er im "Guardian" und kritisierte zudem - Überraschung - die mangelnde Kommunikation.
Ex-Stars kritisieren FC Barcelona
Zuvor meinte Luis Suarez bei "RTVE", er glaube an Karma, als er mit Atletico die Meisterschaft gewonnen hatte. "Ich habe nicht vergessen, wie sie mich vor meinem letzten Jahr in Barcelona alleine haben trainieren lassen, um mich zu ärgern."
Und Ex-Trainer Xavi wurde nach seinem angekündigten Rücktritt Anfang 2024 von Präsident Joan Laporta überredet, doch weiterzumachen. Was Xavi dann im April auch verkündete - um vier Wochen später entlassen zu werden, weil er die schwierige (finanzielle) Situation bei Barca nach einer titellosen Saison realistisch eingeschätzt hatte.
Kleiner Trost also für ter Stegen: Er steht nicht alleine da, ist kein Einzelfall. Was es für den Klub aber nur noch schlimmer macht.
FC Barcelona: Wirklich mehr als ein Klub?
Der FC Barcelona mag ohne Frage ein besonderer Verein sein, mit einer hervorragenden Nachwuchsarbeit, einer stolzen Anhängerschaft und vielen Emotionen.
Aber mehr als ein Klub?
Die Verantwortlichen sollten unbedingt beachten, dass nicht nur Siege und Titel einen Verein auszeichnen und ausmachen, sondern auch Stil und Anstand.