FC Barcelona und Marc-Andre ter Stegen: Barcas Umgang mit Legenden ist eine Schande - Kommentar
Aktualisiert: 26.06.2025
10:25 Uhr
Andreas Reiners
Der FC Barcelona gibt in der Personalie Marc-Andre ter Stegen ein desaströses Bild ab. Wie der Klub mit Legenden umgeht, ist beschämend. Ein Kommentar.
Es ist legitim, wenn der FC Barcelona den 24 Jahre alten Joan Garcia verpflichtet. Genauso legitim wäre es, wenn Trainer Hansi Flick den Neuzugang nach der Vorbereitung für besser befindet und ins Tor stellt.
So ist das Geschäft – Leistung entscheidet. Normalerweise.
Doch Barca gibt in der Causa Marc-Andre ter Stegen ein desaströses Bild ab. Wie mit dem langjährigen Torhüter der Katalanen umgegangen wird, ist zutiefst beschämend.
Denn ebenso legitim ist es, wenn ter Stegen Kommunikation einfordert. Zu den Plänen des Klubs, mindestens aber über seine persönliche Situation. Bekommt er eine faire Chance? Oder ist Garcia schon jetzt die Zukunft? Sollte sich ter Stegen besser einen neuen Verein suchen? Der 33-Jährige muss seinen Status realistisch einschätzen und seine Planungen dementsprechend vorantreiben können.
Für einen fairen Umgang muss man eigentlich nicht einmal wie ter Stegen eine Klub-Legende mit 422 Pflichtspielen und 19 Titelgewinnen sein.
Transparenz und ein fortlaufender Austausch sollten zu den Grundsätzen eines Vereins gehören. Vor allem zu einem, der sich selbst ständig als "Mes que un club" (Mehr als ein Verein) zelebriert. Blöd ist es, wenn dahinter keine echten Werte, sondern nur leere Worte stecken.
Denn dass der Nationaltorhüter alles zu seiner Situation und Zukunft über die Medien erfährt, macht das Ganze nur noch bodenloser. Würdelos.
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FC Barcelona: Klub tritt Credo mit Füßen
Barca tritt dabei das eigene Credo mit Füßen.
Interessant dabei: Dieses Verhalten hat Tradition. Das haben in der jüngeren Vergangenheit mehrere Legenden moniert.
Internationale Transfergerüchte: Lewandowski-Nachfolger in Barcelona auf dem Radar
Julian Alvarez (Atletico Madrid) Der FC Barcelona hat laut der "Bild" einen Nachfolger für Robert Lewandowski ausgemacht. Die "Katalanen" würden gerne Julian Alvarez von Ligakonkurrent Atletico Madrid verpflichten. Die Funktionäre des Klubs sollen schon vor seinem Doppelpack im Derby gegen Real ein Auge auf den Argentinier geworfen haben. Sein Vertrag bei Atletico läuft bis 2030, und die in Spanien übliche Kaufoption liegt bei 500 Millionen Euro.
Julian Alvarez (Atletico Madrid) Laut dem Berater des 25-Jährigen bewundere er die spanischen Klubs "und weil er seit seiner Kindheit Fan von Leo Messi ist, glaube ich nicht, dass es viele Argentinier gibt, die nichts für den Barca empfinden.“ Atletico sieht seinen Stürmer allerdings als Aushängeschild des Klubs und hat aufgrund der Vertragssituation die Hoheit in den Verhandlungen.
Karim Benzema (Al-Ittihad) Laut "Goal France" plant Jose Mourinho, Top-Stürmer Karim Benzema nach Lissabon zu holen. Der Franzose steht derzeit noch bis 2026 bei Al-Ittihad unter Vertrag. Mourinho und Benzema kennen sich aus gemeinsamen Real-Madrid-Zeiten. Ein Transfer dürfte schwierig werden: Al-Ittihad will mindestens fünf bis sieben Millionen Euro Ablöse. Optionen könnten eine Winter-Leihe oder ein ablösefreier Wechsel 2026 sein.
Dusan Vlahovic (Juventus Turin) Manchester United, Atletico Madrid und Barcelona haben laut "Gazzetta dello Sport" Juventus-Stürmer Dusan Vlahovic im Blick. Barca sucht dringend einen Nachfolger für den 37-jährigen Robert Lewandowski, dessen Vertrag 2026 endet. Vlahovic traf zuletzt viermal in vier Spielen. United plant trotz des 85-Millionen-Transfers von Benjamin Sesko weitere Offensivverstärkungen, während Atletico mögliche Abgänge von Alvarez oder Sorloth absichert.
Gabriel Jesus (FC Arsenal) Laut "Football Insider" ist Arsenal-Trainer Mikel Arteta bereit, Stürmer Gabriel Jesus im Januar abzugeben. Der brasilianische Nationalspieler fällt nach einem Kreuzbandriss voraussichtlich bis Dezember aus, wodurch ein Wechsel im Sommer scheiterte. Nach der Verpflichtung von Viktor Gyökeres für 63,5 Millionen Euro sind die Gunners nun jedoch offen für Angebote, sollten diese im neuen Jahr eintreffen.
Casemiro (Manchester United) Laut "Mundo Deportivo" steht Manchester-United-Mittelfeldspieler Casemiro im Fokus von Cristiano Ronaldos Klub Al Nassr. Der 33-Jährige besitzt noch einen Vertrag bis kommenden Sommer. United möchte durch einen Verkauf Mittel für neue Transfers freimachen, strebt dabei aber nur an, etwa die Hälfte der 70 Millionen Euro zurückzuerhalten, die man 2022 für ihn an Real Madrid überwiesen hatte.
Bernardo Silva (Manchester City) Die Ära von Mittelfeldspieler Bernardo Silva bei Manchester City geht offenbar bald zu Ende, wenn im kommenden Sommer sein Vertrag endet. Wie die italienische Zeitung "Tuttosport" berichtet, hat Juventus Turin wohl bereits Kontakt mit dem Portugiesen aufgenommen, um über einen ablösefreien Wechsel im Juli 2026 zu verhandeln. Der 31-Jährige kam 2017 für 50 Millionen Euro von der AS Monaco zu den "Citizens".
Erling Haaland (Manchester City) Barcelonas Präsident Joan Laporta hat sich als großer Haaland-Fan geoutet. Laut "Daily Mail" und "El Nacional" sei er überzeugt, dass der Norweger künftig im Trikot der Katalanen auflaufen wird - womöglich schon in der kommenden Saison. Die finanzielle Situation solle bis dahin geregelt sein. Robert Lewandowskis Vertrag läuft nur noch ein Jahr - und Ersatzmann Ferran Torres überzeugt zwar mit guten Leistungen, ist jedoch kein gelernter Neuner.
Paris Brunner (AS Monaco) Der Vertrag von Robert Lewandowski läuft am Ende der Saison aus, und der FC Barcelona muss sich nun nach möglichen Nachfolgern umsehen. Als potenzieller Kandidat gilt Medienberichten zufolge der U17-Welt- und -Europameister Paris Brunner. Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnte Brunner gegen Ende der Vorsaison bei seiner Leihstation Cercle Brügge immer häufiger überzeugen. Mittlerweile ist er zur Leihe beim AS Monaco.
Vitinha (Paris Saint-Germain) Real Madrid könnte laut "Marca" im Sommer 2026 einen Vorstoß bei PSG-Star Vitinha unternehmen. Demnach habe der Portugiese für diesen Zeitpunkt mit den Franzosen eine Absprache, für 90 Millionen Euro wechseln zu dürfen. Bei PSG steht Vitinha, der maßgeblich zum Champions-League-Sieg zuletzt beitrug, noch bis 2029 unter Vertrag.
Antonio Rüdiger (Real Madrid) Die spanische Sportzeitung "AS" berichtete bereits während des Sommer-Transferfensters von einem möglichen Aus von Antonio Rüdiger bei Real Madrid. Sein Vertrag läuft im nächsten Sommer aus. Wie Neu-Coach Xabi Alonso zu ihm steht, bleibt abzuwarten. Mit Dean Huijsen und Raul Asencio hat der Verein in der Defensive nachgebessert. Eine mögliche Vertragsverlängerung soll, wenn überhaupt, zum Ende der Saison Thema werden. Es bahnt sich eine Hängepartie an.
So beschwerte sich Dani Alves über die mangelnde Wertschätzung, nachdem sein Vertrag nicht verlängert wurde. Die Verantwortlichen des Klubs würden sich "nicht um die Leute kümmern, die Geschichte geschrieben haben", sagte er im "Guardian" und kritisierte zudem - Überraschung - die mangelnde Kommunikation.
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Ex-Stars kritisieren FC Barcelona
Zuvor meinte Luis Suarez bei "RTVE", er glaube an Karma, als er mit Atletico die Meisterschaft gewonnen hatte. "Ich habe nicht vergessen, wie sie mich vor meinem letzten Jahr in Barcelona alleine haben trainieren lassen, um mich zu ärgern."
Und Ex-Trainer Xavi wurde nach seinem angekündigten Rücktritt Anfang 2024 von Präsident Joan Laporta überredet, doch weiterzumachen. Was Xavi dann im April auch verkündete - um vier Wochen später entlassen zu werden, weil er die schwierige (finanzielle) Situation bei Barca nach einer titellosen Saison realistisch eingeschätzt hatte.
Kleiner Trost also für ter Stegen: Er steht nicht alleine da, ist kein Einzelfall. Was es für den Klub aber nur noch schlimmer macht.
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FC Barcelona: Wirklich mehr als ein Klub?
Der FC Barcelona mag ohne Frage ein besonderer Verein sein, mit einer hervorragenden Nachwuchsarbeit, einer stolzen Anhängerschaft und vielen Emotionen.
Aber mehr als ein Klub?
Die Verantwortlichen sollten unbedingt beachten, dass nicht nur Siege und Titel einen Verein auszeichnen und ausmachen, sondern auch Stil und Anstand.