Weltmeisterschaft in den usa, mexiko und kanada
WM 2026: Einige Top-Nationen bangen um Qualifikation - DFB-Team, Italien und Schweden in Gefahr
- Veröffentlicht: 15.10.2025
- 12:48 Uhr
- Mike Stiefelhagen
28 von 48 Teams haben ihre Qualifikation zur WM 2026 bereits sicher. Doch einige Top-Nationen wie Deutschland, Spanien und Frankreich fehlen noch. ran listet alle Szenarien für die besten Teams auf.
Die deutsche Nationalmannschaft kämpft immer noch um die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2026 in den Vereinigten Staaten, Kanada und Mexiko. Es sind nur noch 20 Tickets zur WM offen, da bereits 28 von 48 Nationen sicher qualifiziert sind.
Und während die Debütanten Kap Verde, Usbekistan oder Jordanien sicher dabei sein werden, gibt es einige Top-Teams, die noch bangen.
Sogar San Marino hat noch eine Chance, obwohl sie jedes Spiel der Qualifikation bislang verloren haben. Und eine weitere Niederlage erhöht sogar ihre Chancen auf eine Teilnahme. Kurios, aber wahr.
ran listet die am besten Nationen der FIFA-Weltrangliste auf, die noch keine sichere Teilnahme haben und beleuchtet die jeweiligen Szenarien.
Spanien
Weltranglistenplatz: 1.
Die Spanier sollten ihr Restprogramm packen. Mit 12 Punkten und einer positiven Tordifferenz von 15 führen sie die Gruppe E vor der Türkei, Georgien und Bulgarien an.
Sie haben bislang alles gewonnen und könnten nur noch in der Theorie von der Türkei eingeholt werden, die drei Punkte hinter den Spaniern liegen und das Hinspiel mit 0:6 verloren. Das direkte Aufeinandertreffen findet am letzten Spieltag statt, doch allein die 12 Tore Unterschied in der Tordifferenz werden kaum aufzuholen sein. Spanien wird zur WM fahren.
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Frankreich
Weltranglistenplatz: 2.
Bei den Franzosen sieht es auch gut aus, aber nicht ganz so klar. Nach dem überraschenden 2:2 gegen Island (400.000 Einwohner) ist die Qualifikation in der Gruppe D noch nicht fix.
Nach vier Spielen und zehn Punkten thront Frankreich vor der Ukraine mit sieben Punkten auf der eins. Die Tordifferenz +6 zu +1 spricht ebenfalls für das Team von Trainer Didier Deschamps.
Da beide Nationen noch aufeinandertreffen, drohen den Franzosen bei einer hohen Niederlage die Playoffs. Das gilt jedoch als äußerst unwahrscheinlich. Auch Frankreich wird das Ticket noch lösen.
Das Wichtigste in Kürze
Portugal
Weltranglistenplatz: 5.
Die Gruppe F wird von Portugal angeführt. Vor Ungarn, Irland und Armenien. Dabei haben die Portugiesen zehn Punkte, Ungarn auf Platz zwei ganze fünf Punkte bei zwei ausstehenden Spielen.
Ein Sieg reicht zur sicheren Qualifikation, vielleicht sogar ein Unentschieden. Auch hier spricht viel für das Team um Superstar Cristiano Ronaldo.
Niederlande
Weltranglistenplatz: 7.
Die Gruppe G enthält fünf Teams. Die "Elftal" steht auf der eins mit 16 Punkten, +19 Tordifferenz. Polen ist mit 13 Punkten dicht dahinter. Allerdings haben sie "nur" ein Torverhältnis von +6.
Am 14. November kommt es zum Showdown, doch selbst bei einer niederländischen Pleite dürfte ein Sieg über Litauen reichen, um sich als Gruppenerster zu qualifizieren.
Belgien
Weltranglistenplatz: 8.
In Gruppe J steht Belgien mit 14 Punkten an der Spitze. Zudem eine Tordifferenz von +15. Dahinter folgt Nordmazedonien mit nur einem Punkt weniger, aber einem Spiel mehr. Die Tordifferenz von +9 kann sich sehen lassen.
Belgien müsste gegen die Gruppenletzten Liechtenstein und Kasachstan straucheln, damit sie noch abrutschen. Unwahrscheinlich. Mit den "Roten Teufeln" darf bei der WM 2026 gerechnet werden.
Kroatien
Weltranglistenplatz: 9.
Die Kroaten (16 Punkte) liegen in der Gruppe L vor Tschechien (13 Punkte) und den überraschend stark aufspielenden Färöer (zwölf Punkte). Doch Kroatien hat noch ein Spiel mehr in der Pipeline. Selbst bei einer Niederlage gegen Färöer reicht ein Punkt gegen Montenegro (Platz vier und sechs Punkte), um sich zu qualifizieren.
Das Hinspiel gegen Montenegro wurde 4:0 gewonnen. Das Rückspiel findet jedoch auswärts statt. Vielleicht ein Stolperstein. Aber durch die mit Abstand beste Tordifferenz (+19) dürfte nichts mehr anbrennen.
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Italien
Weltranglistenplatz: 10.
Hier wird es brenzlig! Italien ist hinter Norwegen nur Zweiter in der Gruppe I. Dabei überragt die Truppe um Superstar Erling Haaland mit 18 Punkten und einer positiven Tordifferenz von +26. Es wurden alle sechs Spiele gewonnen.
Italien verlor das Hinspiel 3:0 und liegt drei Punkte hinter den Skandinaviern. Die Tordifferenz von +10 ist im Vergleich ebenfalls mau. Es droht der zweite Platz.
Dann kann sich Italien nur noch über das Playoffs-System qualifizieren. Dort kämpfen 16 Nationen um die vier verbleibenden WM-Tickets. Darunter sind die zwölf Gruppenzweiten der WM-Qualifikation Europas, sowie die vier besten Teams der Nations League, die noch keine WM-Qualifikation sicher haben.
Trainer Gennaro Gattuso steht in der Kritik, da Italien oft ideenlos auftritt. Beim 3:0 Sieg über Israel waren in Udine gerade einmal 9000 Fans vor Ort. 2018 und 2022 wurde die WM-Endrunde bereits verpasst. Seit dem Titelgewinn in 2006 wurde keine WM-Gruppenphase mehr überstanden.
Deutschland
Weltranglistenplatz: 12.
Ein ähnliches Szenario droht dem DFB-Team, sollten weitere Ausrutscher folgen. In der Gruppe A steht Deutschland knapp auf Platz eins, punktgleich mit der Slowakei und drei Punkte vor Nordirland. Luxemburg ist mit keinem Punkt Letzter. Deutschlands knapper 1:0-Sieg über Nordirland deckte auf, wie schwer sich die Mannschaft von Bundestrainer Julian Nagelsmann tut.
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Zum Abschluss geht es erst nach Luxemburg, dann kommt es am letzten Spieltag zum Showdown gegen die Slowakei. Selbst wenn beide Spiele verloren gehen sollten und Deutschland noch Dritter in der Quali-Gruppe werden würde, hätte man über die Nations League einen Playoff-Platz sicher.
Die letzte WM ohne deutsche Beteiligung war 1950 in Brasilien. Damals war Deutschland aufgrund der politischen Lage nicht zugelassen.
Schweiz
Weltranglistenplatz: 17.
Die Schweiz führt die Gruppe B mit zehn Punkten an. Der Kosovo liegt dahinter mit sieben Zählern. Zudem ist das Torverhältnis der Schweizer um zehn Tore besser. Allerdings spielen beide Nationen noch gegeneinander. Und sollten die Schweizer da verlieren, gibt es noch ein Spiel gegen den Gruppenletzten Schweden, denen das Aus trotz Millionensturm Gyökeres/Isak droht.
Dementsprechend ist die Qualifikation noch nicht sicher. Trotz guter Ausgangslage hat man zwei schwere Spiele vor der Brust, auch wenn die Hinspiele sehr gut aussahen (Kosovo 4:0, Schweden 2:0).
Dänemark
Weltranglistenplatz: 20.
Es ist eng zwischen den Dänen und Schotten in Gruppe C. Beide haben zehn Punkte nach vier Spielen. Doch Dänemark hat ein Torverhältnis von plus elf, Schottland nur von plus fünf. Sollten beide Nationen ihr fünftes Spiel gewinnen, kommt es zum Abschluss zum direkten Showdown in Schottland.
Eine Auswärtsniederlage hätte zur Folge, dass die Dänen in die Playoffs müssten, was eine kleine Überraschung wäre. Immerhin sind die Schotten nur auf Rang 43 der FIFA-Weltrangliste.
Seit 1998 verpasste Dänemark nur 2006 und 2014 die WM. Schottland war das letzte Mal 1998 dabei und kommt historisch gesehen bei 23 WM-Spielen auf nur vier Siege.
Österreich
Weltranglistenplatz: 22.
Noch ist nichts entschieden! Nach sechs Spielen kämpfen Österreich (15 Punkte, +16 Differenz), Bosnien-Herzegowina (13 Punkte, +8 Differenz) und Rumänien (10 Punkte, +5 Differenz) um den ersten Platz der Gruppe H. In den zwei verbleibenden Spielen muss das Team von Trainer Ralf Rangnick noch gegen Zypern und Bosnien-Herzegowina ran.
Gegen Rumänien verlor man zuletzt 0:1, Rangnick kommentierte dies mit einem Verhalten, welches "sehr deppert" war. Sollte das Spiel gegen Bosnien-Herzegowina verloren werden, droht der Umweg über die Playoffs.
Türkei
Weltranglistenplatz: 27.
Wie erwähnt, müsste man auf mehrere Ausrutscher Spaniens hoffen, um sich direkt zu qualifizieren. Mit großer Wahrscheinlichkeit müssen sich die Türken über die Playoffs ein WM-Ticket schnappen.
Ukraine
Weltranglistenplatz: 28.
Ähnlich wie für die Türkei sieht es für die Ukraine aus. Frankreich muss doppelt patzen, damit man noch die Gruppe gewinnen kann. Es werden wahrscheinlich die Playoffs, außer man strauchelt selbst und lässt sich noch von Island einholen, die drei Punkte hinter ihnen stehen.
Panama
Weltranglistenplatz: 29.
Ja, Panama wird von der FIFA so hoch bewertet.
In der WM-Qualifikation Nord- und Mittelamerika gibt es in der Gruppe A ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Panama und Surinam. Beide haben sechs Punkte. Beide haben eine Tordifferenz von +1, Surinam wird derzeit aber auf Platz eins geführt (je ein Tor mehr geschossen und kassiert). Und Guatemala (fünf Punkte) und El Salvador (drei Punkte) lauern dahinter.
Der Gruppenerste qualifiziert sich direkt. Die zwei besten Gruppenzweiten (gibt drei Gruppen) qualifizieren sich für die interkontinentalen Playoffs. Dort werden aus sechs Teilnehmern zwei Nationen ermittelt, die an der WM teilnehmen dürfen. In der Tabelle der Gruppenzweiten liegt Panama derzeit jedoch hinter Curacao und Costa Rica und wäre damit aktuell ausgeschieden.
Wales
Weltranglistenplatz: 30.
Wales ist hinter Belgien und Nordmazedonien nur Dritter! Es droht das Aus in der WM-Qualifikation. Durch die Platzierung in der Nations League wird man aber einen Playoff-Platz sicher haben. Aber auch hier muss man sich dann erstmal durchsetzen.
Norwegen
Weltranglistenplatz: 31.
Gruppenerster, beste Tordifferenz und keine Angst vor dem zweitplatzierten Italien: zu hoher Wahrscheinlichkeit qualifizieren sie sich direkt und meiden den Weg über die Playoffs.
Schweden
Weltranglistenplatz: 32.
Es kracht. Bei den letzten vier Weltmeisterschaften war Schweden nur 2018 in Russland dabei, scheiterte dort im Viertelfinale an England. Mit dem Traum-Sturm Alexander Isak (FC Liverpool) und Viktor Gyökeres (Arsenal) waren die Erwartungen groß. Summiert kommen beide auf einen kolportierten Marktwert von knapp 200 Millionen Euro laut "transfermarkt.de".
Insgesamt haben die Spieler Schwedens einen Gesamtarktwert von rund 470 Millionen Euro. Das bringt sie auf den elften Platz weltweit. Doch das ist in der WM-Qualifikation egal.
Dort sind sie abgeschlagen Letzter in Gruppe B mit nur einem Punkt aus vier Spielen. Gegen Kosovo setzte es eine Niederlage, auch wenn der Marktwert Schwedens ungefähr vier Mal so hoch liegt. Nationaltrainer Jon Dahl Tomasson wurde daraufhin entlassen.
Dennoch ist der Playoff-Platz durch die Nations League sicher. Es ist die letzte Chance auf eine Qualifikation.
Russland
Weltranglistenplatz: 33.
Russland wurde wie der Kongo und Pakistan von der WM 2026 ausgeschlossen. Die FIFA hatte dies in einem öffentlichen Statement bekannt gegeben.
Serbien
Weltranglistenplatz: 34.
In der Gruppe K ist England mit 18 Punkten durch. Dahinter liegt Albanien mit elf Punkten (Tordifferenz +3) und Serbien mit zehn Punkten und einer ausgeglichenen Tordifferenz. Albanien muss gegen Andorra und/oder England straucheln, während die Serben gegen England und Lettland mehr punkten müssen.
Trainer Dragan Stojkovic ist vor wenigen Tagen nach der 0:1-Pleite gegen Albanien bereits zurückgetreten. Ein Spiel, welches man nicht hätte verlieren dürfen. Sollte der zweite Platz verpasst werden, ist Serbien durch das schlechtere Abschneiden in der Nations League nicht bei der WM 2026 dabei.
Polen
Weltranglistenplatz: 36.
Die Polen sind nur drei Punkte hinter den Niederlanden, aber haben das deutlich schlechtere Torverhältnis. Es wird wohl auf eine Qualifikation über die Playoffs hinauslaufen.
Rest der Welt / Überraschungen
In Afrika zittern noch große Nationen wie Nigeria (Weltranglistenplatz 45.) oder Kamerun (Weltranglistenplatz 52.) um eine Teilnahme.
Durch ein 4:0 über Benin um Bundesliga-Stürmer Andreas Hountondji vomFC St. Pauli sicherte sich Nigeria durch Galatasaray-Stürmer Victor Osimhen immerhin einen Platz in den Playoffs. Osimhen traf im wichtigen Spiel dreifach.
Kamerun landete in Gruppe D überraschend hinter Kap Verde. Die Stars Bryan Mbeumo (Manchester United), Carlos Baleba (Brighton & Hove Albion), Frank Anguissa (Olympique Marseille) und Keeper Andre Onana (Trabzonspor) müssen in die Playoffs, wie auch Nigeria.
An diesen dürfen die vier besten Gruppenzweiten Afrikas teilnehmen. Da noch nicht alle Spiele durch sind, kann es auch sein, dass Kamerun sogar noch ausscheidet.
Bei den afrikanischen Playoffs treten die vier besten Gruppenzweiten gegeneinander an. Der Sieger darf an den interkontinentalen Playoffs teilnehmen, um sich einen WM-Platz zu sichern. Am Play-off-Turnier werden je eine Mannschaft aus Afrika, Asien, Ozeanien und Südamerika sowie zwei Mannschaften aus Nordamerika teilnehmen. Die zwei besten Nationen werden dann an der WM teilnehmen, Bolivien (Weltranglistenplatz 77.) und Neukaledonien (Weltranglistenplatz 150.) sind aktuell gesetzt. Der Rest wird noch ermittelt.
Mali (Weltranglistenplatz 56.) um Tottenham-Star Yves Bissouma ist als Gruppendritter ausgeschieden. Madagaskar schnappte sich den Playoff-Platz in der afrikanischen Gruppe I hinter Ghana (Weltranglistenplatz 75.), die um Trainer Otto Addo sicher durch sind.
Südamerika ist mit ihrer Qualifikationsphase bereits durch. Venezuela (Weltranglistenplatz 49.), Peru (Weltranglistenplatz 48.) und Chile (Weltranglistenplatz 57.) sind ausgeschieden.
Auf asiatischer Seite haben Katar und Saudi-Arabien ihr WM-Ticket gelöst. Die Vereinigten Arabischen Emirate (Weltranglistenplatz 67.) spielen in einem Hin- und Rückspiel gegen den Irak (Weltranglistenplatz 58.) den Vertreter des Verbandes in den interkontinentalen Playoffs aus.