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College-Football

NFL-Legende Bill Belichick am College: Jetzt wird es peinlich - Kommentar

  • Aktualisiert: 10.10.2025
  • 12:44 Uhr
  • Mattis Oberbach

Bill Belichick ist bei den North Carolina Tar Heels weit von einem Heilsbringer entfernt. Im Gegenteil: Die Trainer-Legende der NFL ramponiert sich ihren eigenen Ruf. Ein Kommentar.

Von Mattis Oberbach

"Was wir tun, ist nicht falsch. Es ist nur einfach nicht gut genug."

Mit diesen hanebüchenen Worten hat Bill Belichick, Head Coach des College-Teams der University of North Carolina, nach dem vergangenen Wochenende seine Mannschaft verteidigt, kurz nachdem diese mit 3:28 gegen die Clemson Tigers verloren hatte.

Nein, Korrektur: 3:28 stand es nach dem ersten Viertel, allein 14 Punkte hatte man schon nach den ersten vier Plays des Gegners kassiert. North Carolina verlor schließlich mit 10:38.

Ein Vergleich mit Super Bowl 51 - der NFL-Sternstunde Belichicks - erübrigt sich auch bei jenem Zwischenstand, ein solches Comeback kann kaum wiederholt werden. Der Uppercut für alle UNC-Fans kommt jedoch aus einer ganz anderen Richtung: Man bekommt nach dem ersten Saisonmonat das Gefühl, die Mannschaft könnte auch gegen einen leichten Gegner Schwierigkeiten haben, Spiele zu gewinnen - weil der eigene Head Coach jedem seiner einstigen Prinzipien entgegenwirkt.

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Bill Belichick und die Bilanz des Grauens bei North Carolina

Dass die Mannschaft, von deren 105 derzeitigen Spielern Belichick seit seiner Anstellung im Dezember 2024 nach eigenen Angaben 70 (!) ausgetauscht hat, gegen drei ernstzunehmende Gegner drei Spiele mit einer Bilanz von 33:120 Punkten verliert, ist wenig überraschend.

Dass die Vorfreude der Fans, mit dem wohl besten NFL-Coach der Geschichte nun direkt Erfolg zu haben, schnell in Ernüchterung umschlägt und die Tribünen bei Heimspielen bald nur noch von der Marching Band besetzt sind (die verpflichtet ist, bis zum Spielende zu bleiben), das passiert eben bei erfolglosen Mannschaften.

Dass der (vorgetäuschte oder authentische) Offseason-Optimismus Belichicks, sofort angreifen zu wollen, jetzt schon abgeändert wurde zu "Rebuilding-Saison": ebenfalls logisch und verständlich.

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NFL - Injury Update der Saison 2025: Wird Amon-Ra St. Brown gegen die Kansas City Chiefs auf dem Feld stehen?

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<em><strong>Amon-Ra St. Brown (Detroit Lions)</strong><br>Schlechte Nachricht für die Lions: Am Mittwochstraining konnte Star-Receiver St. Brown wegen einer Handgelenksverletzung nicht teilnehmen. Der Deutsch-Amerikaner tauchte auf dem Injury Report des Teams auf. Jetzt hat sich herausgestellt, es ist alles nicht so dramatisch: "Mir geht es gut", sagte St. Brown. "Es hat mich eine Weile etwas gestört, aber (der Mittwoch war) einfach ein Tag, um mich wirklich auszuruhen. Nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste. Alles wird gut."</em>
© 2025 Getty Images

Amon-Ra St. Brown (Detroit Lions)
Schlechte Nachricht für die Lions: Am Mittwochstraining konnte Star-Receiver St. Brown wegen einer Handgelenksverletzung nicht teilnehmen. Der Deutsch-Amerikaner tauchte auf dem Injury Report des Teams auf. Jetzt hat sich herausgestellt, es ist alles nicht so dramatisch: "Mir geht es gut", sagte St. Brown. "Es hat mich eine Weile etwas gestört, aber (der Mittwoch war) einfach ein Tag, um mich wirklich auszuruhen. Nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste. Alles wird gut."

<strong>Omarion Hampton (Los Angeles Chargers)</strong><br>Die Los Angeles Chargers müssen mindestens vier Wochen auf Running Back Omarion Hampton verzichten. Der Rookie verletzte sich gegen die Washington Commanders am linken Fuß und wurde auf die Injured-Reserve-Liste gesetzt. Als er am Sonntag das Stadion verließ, hatte er einen Stützschuh an.
© Imagn Images

Omarion Hampton (Los Angeles Chargers)
Die Los Angeles Chargers müssen mindestens vier Wochen auf Running Back Omarion Hampton verzichten. Der Rookie verletzte sich gegen die Washington Commanders am linken Fuß und wurde auf die Injured-Reserve-Liste gesetzt. Als er am Sonntag das Stadion verließ, hatte er einen Stützschuh an.

<strong>Brock Bowers (Las Vegas Raiders)</strong><br>Die Las Vegas Raiders hoffen auf eine baldige Rückkehr von Star-Tight-End Brock Bowers. Der 22-Jährige konnte aufgrund einer Knieverletzung zuletzt nicht trainieren und fehlte in Woche 5. Auch wenn es derzeit nicht so aussieht, als würde Bowers spielen, lässt die Einstufung als "day-to-day" ein Einsatz in Woche 6 möglich erscheinen.
© Imagn Images

Brock Bowers (Las Vegas Raiders)
Die Las Vegas Raiders hoffen auf eine baldige Rückkehr von Star-Tight-End Brock Bowers. Der 22-Jährige konnte aufgrund einer Knieverletzung zuletzt nicht trainieren und fehlte in Woche 5. Auch wenn es derzeit nicht so aussieht, als würde Bowers spielen, lässt die Einstufung als "day-to-day" ein Einsatz in Woche 6 möglich erscheinen.

<strong>Lamar Jackson (Baltimore Ravens)</strong><br>Rückschlag für die Ravens! Star-Quarterback Lamar Jackson verletzte sich in Week 4 im Spiel gegen die Kansas City Chiefs und fiel in Week 5 gegen die Houston Texans aus. Der zweimalige MVP kann wegen seiner Oberschenkelverletzung weiterhin nicht trainieren, weshalb Backup Cooper Rush einspringt. Nach der Diagnose wurde eine Pause von zwei bis drei Wochen prognostiziert – ein Comeback zum Spiel in Woche 8 gegen die Chicago Bears gilt als möglich.
© IMAGO/Imagn Images

Lamar Jackson (Baltimore Ravens)
Rückschlag für die Ravens! Star-Quarterback Lamar Jackson verletzte sich in Week 4 im Spiel gegen die Kansas City Chiefs und fiel in Week 5 gegen die Houston Texans aus. Der zweimalige MVP kann wegen seiner Oberschenkelverletzung weiterhin nicht trainieren, weshalb Backup Cooper Rush einspringt. Nach der Diagnose wurde eine Pause von zwei bis drei Wochen prognostiziert – ein Comeback zum Spiel in Woche 8 gegen die Chicago Bears gilt als möglich.

<strong>Bucky Irving (Tampa Bay Buccaneers)</strong><br>Rückschlag für die "Bucs"! Running Back Bucky Irving verpasste die Partie in Week 5 gegen die Seattle Seahawks. Berichten zufolge fällt der 23-Jährige wohl auch in Week 6 aus, da ihm neben seiner Fußverletzung nun auch eine Schulter-Blessur zu schaffen macht. Tampa Bay hat bereits reagiert und mit Owen Wright einen weiteren Running Back fürs Practice Squad verpflichtet.
© IMAGO/ZUMA Press Wire

Bucky Irving (Tampa Bay Buccaneers)
Rückschlag für die "Bucs"! Running Back Bucky Irving verpasste die Partie in Week 5 gegen die Seattle Seahawks. Berichten zufolge fällt der 23-Jährige wohl auch in Week 6 aus, da ihm neben seiner Fußverletzung nun auch eine Schulter-Blessur zu schaffen macht. Tampa Bay hat bereits reagiert und mit Owen Wright einen weiteren Running Back fürs Practice Squad verpflichtet.

<strong>Chuba Hubbard (Carolina Panthers)</strong><br>Die Panthers müssen wohl vorerst weiter auf ihren Starting Running Back verzichten. Chuba Hubbard konnte aufgrund einer Wadenverletzung schon in Woche 5 nicht gegen die Miami Dolphins auflaufen. Der 26-Jährige konnte auch in den ersten Tagen von Woche 6 nicht mittrainieren. Ein Einsatz gegen die Cowboys ist damit mehr als fraglich.
© IMAGO/Imagn Images

Chuba Hubbard (Carolina Panthers)
Die Panthers müssen wohl vorerst weiter auf ihren Starting Running Back verzichten. Chuba Hubbard konnte aufgrund einer Wadenverletzung schon in Woche 5 nicht gegen die Miami Dolphins auflaufen. Der 26-Jährige konnte auch in den ersten Tagen von Woche 6 nicht mittrainieren. Ein Einsatz gegen die Cowboys ist damit mehr als fraglich.

<strong>CeeDee Lamb (Dallas Cowboys)</strong><br>Der Receiver der Dallas Cowboys zog sich beim Spiel in Woche 3 gegen die Chicago Bears eine&nbsp;Sprunggelenksverletzung am linken Fuß zu. Zwar ist CeeDee Lambs Einsatz in dieser Woche noch ungewiss, doch der Wide Receiver wurde am Mittwoch gemeinsam mit Teamkollege Tyler Booker beim Reha-Training gesichtet – ein positives Zeichen für eine baldige Rückkehr. Ein Comeback in Week 6 gegen die Panthers ist möglich, wahrscheinlicher scheint jedoch ein Einsatz in Week 7 im Divisionsduell gegen die Washington Commanders.
© Imagn Images

CeeDee Lamb (Dallas Cowboys)
Der Receiver der Dallas Cowboys zog sich beim Spiel in Woche 3 gegen die Chicago Bears eine Sprunggelenksverletzung am linken Fuß zu. Zwar ist CeeDee Lambs Einsatz in dieser Woche noch ungewiss, doch der Wide Receiver wurde am Mittwoch gemeinsam mit Teamkollege Tyler Booker beim Reha-Training gesichtet – ein positives Zeichen für eine baldige Rückkehr. Ein Comeback in Week 6 gegen die Panthers ist möglich, wahrscheinlicher scheint jedoch ein Einsatz in Week 7 im Divisionsduell gegen die Washington Commanders.

<strong>Jakob Johnson (Houston Texans)</strong><br>Die Texans haben Fullback Jakob Johnson auf die Injured-Reserve-Liste gesetzt. Der 30-Jährige verletzte sich in Week 3 bei der Niederlage gegen die Jacksonville Jaguars am Oberschenkel und konnte die ganze Woche nicht trainieren. Damit fällt Johnson zumindest die folgenden vier Partien aus und könnte frühestens gegen die Denver Broncos Anfang November auf den Platz zurückkehren.
© IMAGO/Imagn Images

Jakob Johnson (Houston Texans)
Die Texans haben Fullback Jakob Johnson auf die Injured-Reserve-Liste gesetzt. Der 30-Jährige verletzte sich in Week 3 bei der Niederlage gegen die Jacksonville Jaguars am Oberschenkel und konnte die ganze Woche nicht trainieren. Damit fällt Johnson zumindest die folgenden vier Partien aus und könnte frühestens gegen die Denver Broncos Anfang November auf den Platz zurückkehren.

Aber man kann verlieren. Und man kann peinlich sein.

Und Belichick entscheidet sich ganz bewusst und völlig unnötig für Letzteres.

Der 73-Jährige hatte laut Medienberichten seiner Uni verboten, über den ehemaligen UNC-Quarterback Drake Maye zu posten, nachdem dieser mit Belichicks Ex-NFL-Franchise - den New England Patriots - die Buffalo Bills schlug. (Diese Anweisung wurde offenbar zurückgenommen, als das Thema Teil des öffentlichen Diskurses wurde.)

Eine von Belichick angekündigte Doku auf dem Streaming-Service "Hulu" über das Team (im Stile von "Hard Knocks") wurde jüngst gestrichen. Gleiches geschah im Frühjahr schon mit einem "HBO"-Projekt. Angeblich sollte Belichicks 49 Jahre jüngere Partnerin Jordon Hudson eine zu große Rolle einnehmen.

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College-Football: NFL-Legende Belichick macht sich zum Gespött

Schon wird darüber spekuliert, ob nicht doch die Universität die Reißleine zieht: Sie müssten dem Coach zwar 20 Millionen Dollar zahlen, wären ihn aber direkt wieder los, bevor der Schaden noch umfassender wird. Ein College-Football-Kommentator vermutete jüngst, Belichick könne der "schlechteste Head Coach der CFB-Historie" werden.

Und prompt, innerhalb von nicht einmal sechs Saisonwochen, spekuliert niemand mehr darüber, ob Belichick noch einmal den Weg zurück in die NFL finden wird. Das liegt nicht daran, dass sein Team keinen Erfolg hat - viele Teams von guten Coaches haben wenig Erfolg oder zumindest Startschwierigkeiten.

Es liegt vielmehr am Verhalten des Head Coaches, der eben das geworden ist, was er in all seinen Jahrzehnten in der NFL immer am meisten hasste: Ein Individuum, das sich über das Team und nicht in dessen Dienst stellt. Dazu kommt: Beide seine Söhne arbeiten als Coaches unter ihm, dazu der Sohn seines Kumpels Mike Lombardi, den er als General Manager zu North Carolina holte.

Es gibt eben doch - anders als Belichick jüngst behauptete - sehr viele falsche Dinge, die sie an der Universität North Carolina tun. Und niemand trägt mehr Verantwortung daran, als der Head Coach.

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