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College-Football

NFL-Legende Bill Belichick bei den North Carolina Tar Heels: Jetzt wird es peinlich - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 09.10.2025
  • 13:27 Uhr
  • Mattis Oberbach

Bill Belichick ist bei den North Carolina Tar Heels weit von einem Heilsbringer entfernt. Im Gegenteil: Die Trainer-Legende der NFL ramponiert sich ihren eigenen Ruf. Ein Kommentar.

Von Mattis Oberbach

"Was wir tun, ist nicht falsch. Es ist nur einfach nicht gut genug."

Mit diesen hanebüchenen Worten hat Bill Belichick, Head Coach des College-Teams der University of North Carolina, nach dem vergangenen Wochenende seine Mannschaft verteidigt, kurz nachdem diese mit 3:28 gegen die Clemson Tigers verloren hatte.

Nein, Korrektur: 3:28 stand es nach dem ersten Viertel, allein 14 Punkte hatte man schon nach den ersten vier Plays des Gegners kassiert. North Carolina verlor schließlich mit 10:38.

Ein Vergleich mit Super Bowl 51 - der NFL-Sternstunde Belichicks - erübrigt sich auch bei jenem Zwischenstand, ein solches Comeback kann kaum wiederholt werden. Der Uppercut für alle UNC-Fans kommt jedoch aus einer ganz anderen Richtung: Man bekommt nach dem ersten Saisonmonat das Gefühl, die Mannschaft könnte auch gegen einen leichten Gegner Schwierigkeiten haben, Spiele zu gewinnen - weil der eigene Head Coach jedem seiner einstigen Prinzipien entgegenwirkt.

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Bill Belichick und die Bilanz des Grauens bei North Carolina

Dass die Mannschaft, von deren 105 derzeitigen Spielern Belichick seit seiner Anstellung im Dezember 2024 nach eigenen Angaben 70 (!) ausgetauscht hat, gegen drei ernstzunehmende Gegner drei Spiele mit einer Bilanz von 33:120 Punkten verliert, ist wenig überraschend.

Dass die Vorfreude der Fans, mit dem wohl besten NFL-Coach der Geschichte nun direkt Erfolg zu haben, schnell in Ernüchterung umschlägt und die Tribünen bei Heimspielen bald nur noch von der Marching Band besetzt sind (die verpflichtet ist, bis zum Spielende zu bleiben), das passiert eben bei erfolglosen Mannschaften.

Dass der (vorgetäuschte oder authentische) Offseason-Optimismus Belichicks, sofort angreifen zu wollen, jetzt schon abgeändert wurde zu "Rebuilding-Saison": ebenfalls logisch und verständlich.

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NFL - Injury Update der Saison 2025: Amon-Ra St. Brown muss aussetzen

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<em><strong>Amon-Ra St. Brown (Detroit Lions)</strong><br>Schlechte Nachricht für die Lions: Am Mittwochstraining konnte Star-Receiver St. Brown wegen einer Handgelenksverletzung nicht teilnehmen. Der Deutsch-Amerikaner tauchte auf dem Verletzungsbericht des Teams auf. Ob er am Sonntag gegen Chiefs dabei sein kann, werde in den kommenden Tagen nach genauerer Beobachtung entschieden.</em>
© 2025 Getty Images

Amon-Ra St. Brown (Detroit Lions)
Schlechte Nachricht für die Lions: Am Mittwochstraining konnte Star-Receiver St. Brown wegen einer Handgelenksverletzung nicht teilnehmen. Der Deutsch-Amerikaner tauchte auf dem Verletzungsbericht des Teams auf. Ob er am Sonntag gegen Chiefs dabei sein kann, werde in den kommenden Tagen nach genauerer Beobachtung entschieden.

<strong>Omarion Hampton (Los Angeles Chargers)</strong><br>Die Los Angeles Chargers müssen mindestens vier Wochen auf Running Back Omarion Hampton verzichten. Der Rookie verletzte sich gegen die Washington Commanders am linken Fuß und wurde auf die Injured-Reserve-Liste gesetzt. Als er am Sonntag das Stadion verließ, hatte er einen Stützschuh an.
© Imagn Images

Omarion Hampton (Los Angeles Chargers)
Die Los Angeles Chargers müssen mindestens vier Wochen auf Running Back Omarion Hampton verzichten. Der Rookie verletzte sich gegen die Washington Commanders am linken Fuß und wurde auf die Injured-Reserve-Liste gesetzt. Als er am Sonntag das Stadion verließ, hatte er einen Stützschuh an.

<strong>Antonio Gibson (New England Patriots)</strong><br>Für Antonio Gibson endete das Spiel bei den Buffalo Bills vorzeitig und schmerzhaft. Bei einem Kickoff-Return im zweiten Viertel verletzte sich der Running Back der New England Patriots schwer am Knie und musste mit Tränen in den Augen das Feld verlassen. Der 27-Jährige ist einer der besten Kickoff-Returner seines Teams. Mittlerweile hat sich bestätigt: Gibson riss sich das Kreuzband, er wird 2025 nicht mehr spielen.
© Imagn Images

Antonio Gibson (New England Patriots)
Für Antonio Gibson endete das Spiel bei den Buffalo Bills vorzeitig und schmerzhaft. Bei einem Kickoff-Return im zweiten Viertel verletzte sich der Running Back der New England Patriots schwer am Knie und musste mit Tränen in den Augen das Feld verlassen. Der 27-Jährige ist einer der besten Kickoff-Returner seines Teams. Mittlerweile hat sich bestätigt: Gibson riss sich das Kreuzband, er wird 2025 nicht mehr spielen.

<strong>Brock Bowers (Las Vegas Raiders)</strong><br>Die Las Vegas Raiders hoffen auf eine baldige Rückkehr von Star-Tight-End Brock Bowers. Der 22-Jährige konnte aufgrund einer Knieverletzung zuletzt nicht trainieren und fehlte in Woche 5. Am Mittwoch machte Head Coach Pete Carroll Hoffnung auf eine baldige Rückkehr - man werde bei Bowers "von Tag zu Tag" sehen, ob er fit genug für Training oder einen Spieleinsatz sei.
© Imagn Images

Brock Bowers (Las Vegas Raiders)
Die Las Vegas Raiders hoffen auf eine baldige Rückkehr von Star-Tight-End Brock Bowers. Der 22-Jährige konnte aufgrund einer Knieverletzung zuletzt nicht trainieren und fehlte in Woche 5. Am Mittwoch machte Head Coach Pete Carroll Hoffnung auf eine baldige Rückkehr - man werde bei Bowers "von Tag zu Tag" sehen, ob er fit genug für Training oder einen Spieleinsatz sei.

<strong>Lamar Jackson (Baltimore Ravens)</strong><br>Rückschlag für die Ravens! Star-Quarterback Lamar Jackson fiel in Week 5 gegen die Houston Texans aus. Der zweimalige MVP konnte auch am Freitag wegen einer Oberschenkelverletzung nicht trainieren. Für ihn übernahm Backup Cooper Rush. Jackson verletzte sich in der Vorwoche im Spiel gegen die Chiefs, seine genaue Ausfallzeit ist unklar. Laut "Fox" sei aber sogar ein Einsatz gegen die Rams in Woche 6 nicht ausgeschlossen.
© IMAGO/Imagn Images

Lamar Jackson (Baltimore Ravens)
Rückschlag für die Ravens! Star-Quarterback Lamar Jackson fiel in Week 5 gegen die Houston Texans aus. Der zweimalige MVP konnte auch am Freitag wegen einer Oberschenkelverletzung nicht trainieren. Für ihn übernahm Backup Cooper Rush. Jackson verletzte sich in der Vorwoche im Spiel gegen die Chiefs, seine genaue Ausfallzeit ist unklar. Laut "Fox" sei aber sogar ein Einsatz gegen die Rams in Woche 6 nicht ausgeschlossen.

<strong>Bucky Irving (Tampa Bay Buccaneers)</strong><br>Rückschlag für die "Bucs"! Running Back Bucky Irving verpasste die Partie in Week 5 gegen die Seattle Seahawks. Berichten zufolge fällt der 23-Jährige wohl auch in Week 6 aus, da ihm neben seiner Fußverletzung nun auch eine Schulter-Blessur zu schaffen macht. Tampa Bay hat bereits reagiert und mit Owen Wright einen weiteren Running Back fürs Practice Squad verpflichtet.
© IMAGO/ZUMA Press Wire

Bucky Irving (Tampa Bay Buccaneers)
Rückschlag für die "Bucs"! Running Back Bucky Irving verpasste die Partie in Week 5 gegen die Seattle Seahawks. Berichten zufolge fällt der 23-Jährige wohl auch in Week 6 aus, da ihm neben seiner Fußverletzung nun auch eine Schulter-Blessur zu schaffen macht. Tampa Bay hat bereits reagiert und mit Owen Wright einen weiteren Running Back fürs Practice Squad verpflichtet.

<strong>Chuba Hubbard (Carolina Panthers)</strong><br>Die Panthers müssen wohl vorerst weiter auf ihren Starting Running Back verzichten. Chuba Hubbard konnte aufgrund einer Wadenverletzung schon in Woche 5 nicht gegen die Miami Dolphins auflaufen. Der 26-Jährige konnte auch in den ersten Tagen von Woche 6 nicht mittrainieren. Ein Einsatz gegen die Cowboys ist damit mehr als fraglich.
© IMAGO/Imagn Images

Chuba Hubbard (Carolina Panthers)
Die Panthers müssen wohl vorerst weiter auf ihren Starting Running Back verzichten. Chuba Hubbard konnte aufgrund einer Wadenverletzung schon in Woche 5 nicht gegen die Miami Dolphins auflaufen. Der 26-Jährige konnte auch in den ersten Tagen von Woche 6 nicht mittrainieren. Ein Einsatz gegen die Cowboys ist damit mehr als fraglich.

<strong>CeeDee Lamb (Dallas Cowboys)</strong><br>CeeDee Lamb fiel auch für das Gastspiel bei den New York Jets aus. Der Receiver der Dallas Cowboys zog sich beim Spiel in Woche 3 gegen die Chicago Bears eine&nbsp;Sprunggelenksverletzung am linken Fuß zu. Cowboys-Besitzer Jerry Jones erklärte, dass die Verletzung nicht so schwer sei wie befürchtet und stellte eine Rückkehr in Woche 6 oder 7 in Aussicht.
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CeeDee Lamb (Dallas Cowboys)
CeeDee Lamb fiel auch für das Gastspiel bei den New York Jets aus. Der Receiver der Dallas Cowboys zog sich beim Spiel in Woche 3 gegen die Chicago Bears eine Sprunggelenksverletzung am linken Fuß zu. Cowboys-Besitzer Jerry Jones erklärte, dass die Verletzung nicht so schwer sei wie befürchtet und stellte eine Rückkehr in Woche 6 oder 7 in Aussicht.

<strong>Jakob Johnson (Houston Texans)</strong><br>Die Texans haben Fullback Jakob Johnson auf die Injured-Reserve-Liste gesetzt. Der 30-Jährige verletzte sich in Week 3 bei der Niederlage gegen die Jacksonville Jaguars am Oberschenkel und konnte die ganze Woche nicht trainieren. Damit fällt Johnson zumindest die folgenden vier Partien aus und könnte frühestens gegen die Denver Broncos Anfang November auf den Platz zurückkehren.
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Jakob Johnson (Houston Texans)
Die Texans haben Fullback Jakob Johnson auf die Injured-Reserve-Liste gesetzt. Der 30-Jährige verletzte sich in Week 3 bei der Niederlage gegen die Jacksonville Jaguars am Oberschenkel und konnte die ganze Woche nicht trainieren. Damit fällt Johnson zumindest die folgenden vier Partien aus und könnte frühestens gegen die Denver Broncos Anfang November auf den Platz zurückkehren.

Aber man kann verlieren. Und man kann peinlich sein.

Und Belichick entscheidet sich ganz bewusst und völlig unnötig für Letzteres.

Der 73-Jährige hatte laut Medienberichten seiner Uni verboten, über den ehemaligen UNC-Quarterback Drake Maye zu posten, nachdem dieser mit Belichicks Ex-NFL-Franchise - den New England Patriots - die Buffalo Bills schlug. (Diese Anweisung wurde offenbar zurückgenommen, als das Thema Teil des öffentlichen Diskurses wurde.)

Eine von Belichick angekündigte Doku auf dem Streaming-Service "Hulu" über das Team (im Stile von "Hard Knocks") wurde jüngst gestrichen. Gleiches geschah im Frühjahr schon mit einem "HBO"-Projekt. Angeblich sollte Belichicks 49 Jahre jüngere Partnerin Jordon Hudson eine zu große Rolle einnehmen.

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College-Football: NFL-Legende Belichick macht sich zum Gespött

Schon wird darüber spekuliert, ob nicht doch die Universität die Reißleine zieht: Sie müssten dem Coach zwar 20 Millionen Dollar zahlen, wären ihn aber direkt wieder los, bevor der Schaden noch umfassender wird. Ein College-Football-Kommentator vermutete jüngst, Belichick könne der "schlechteste Head Coach der CFB-Historie" werden.

Und prompt, innerhalb von nicht einmal sechs Saisonwochen, spekuliert niemand mehr darüber, ob Belichick noch einmal den Weg zurück in die NFL finden wird. Das liegt nicht daran, dass sein Team keinen Erfolg hat - viele Teams von guten Coaches haben wenig Erfolg oder zumindest Startschwierigkeiten.

Es liegt vielmehr am Verhalten des Head Coaches, der eben das geworden ist, was er in all seinen Jahrzehnten in der NFL immer am meisten hasste: Ein Individuum, das sich über das Team und nicht in dessen Dienst stellt. Dazu kommt: Beide seine Söhne arbeiten als Coaches unter ihm, dazu der Sohn seines Kumpels Mike Lombardi, den er als General Manager zu North Carolina holte.

Es gibt eben doch - anders als Belichick jüngst behauptete - sehr viele falsche Dinge, die sie an der Universität North Carolina tun. Und niemand trägt mehr Verantwortung daran, als der Head Coach.

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