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Zion Tupuola-Fetui: Wie der Tod seines Vaters die Washington Huskies zusammenschweißt

  • Aktualisiert: 30.12.2023
  • 17:02 Uhr
  • Andreas Reiners
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Ein Schicksalsschlag hat die Washington Huskies noch mehr zusammengeschweißt. In den Playoffs geht es nicht nur um den Titel für das College, sondern auch für den Vater von Zion Tupuola-Fetui.

Von Andreas Reiners

Zion Tupuola-Fetui hatte eigentlich einen anderen Plan. Der war ambitioniert, eher kurzfristig angelegt, mit der NFL als ultimativem Ziel.

In die beste Football-Liga der Welt will er immer noch, der Linebacker hat sich aber mehr Zeit gelassen als gedacht, seit er 2018 seine erste Saison für die Washington Huskies absolvierte.

In seinem sechsten Jahr kämpft er mit den Huskies nun um den College-Titel, auf den letzten Metern dorthin sind am 2. Januar (ab 2:45 Uhr live auf ProSieben MAXX, im Livestream auf ran.de, in der ran-App sowie auf Joyn) im Halbfinale die Texas Longhorns die Gegner.

Das 3-Sterne-Talent hatte genug Selbstbewusstsein, um sich vorzunehmen, bereits in drei Jahren aus dem College in Richtung NFL zu streben. "Aber hier bin ich nun, sechs Jahre später. Es ist schon komisch, wie sich das alles entwickelt", sagte er.

Denn Tupuola-Fetui musste bis 2020 auf sein erstes Spiel als Starter warten, und als 2021 alles vorbereitet schien für den sportlichen Durchbruch, riss in der Vorbereitung die Achillessehne. Sein Comeback während der Saison wurde nach nur zwei Spielen von einer Gehirnerschütterung gestoppt.

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Zion Tupuola-Fetui: Erwachsener geworden

"Seitdem bin ich auf jeden Fall erwachsener geworden", sagte Tupuola-Fetui. "Aber ich versuche immer noch, derselbe charismatische Typ zu sein, der, wenn er durch die Tür kommt, ein Lächeln im Gesicht hat, auch wenn er nicht weiß, was er tut, und immer noch Spaß daran hat, Witze zu reißen. In gewisser Weise bin ich immer noch dieser Typ, aber ich bin definitiv ein bisschen erwachsener geworden."

Dafür sorgte auch die aktuelle Saison.

Denn nach dem Sieg Washingtons in Stanford am 29. Oktober erfuhr er, dass sein Vater Molia im Alter von nur 58 Jahren verstorben war. Seitdem ist das College-Jahr für ihn eine emotionale Achterbahn.

Trauer. Tränen. Emotionen.

Alles eingerahmt von einem Team, das seitdem noch mehr zusammenhält. Die vergangenen Wochen waren nichts für Menschen, die nah am Wasser gebaut sind. Dafür umso mehr etwas für diejenigen, die auf emotionale Helden-Storys stehen.

Denn für Tupuola-Fetui stand recht schnell fest, dass sein Vater gewollt hätte, dass er weiterspielt. Und in seinem ersten Spiel nach der Nachricht half er mit einem Big Play, die USC Trojans zu besiegen. Dazu kam die bewegende Umarmung von Trainer Kalen DeBoer, der nach dem Spiel auf den bitterlich weinenden Tupuola-Fetui einredete.

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Washington Huskies: Emotional Reise

"Wir wissen einfach, welchen Weg wir gemeinsam zurückgelegt haben und was für ein besonderer Mensch er ist. Es ging mehr um diese Gedanken und ich wollte ihm nur noch einmal sagen, wie stolz wir auf ihn sind", sagte DeBoer. "Ich habe gehört, wie er gesagt hat, dass er für seine Brüder da sein muss, und das gilt natürlich auch für uns alle, die wir für ihn da sein müssen."

Die emotionale Reise ging weiter. Einen Monat nach dem Tod seines Papas lief Tupuola-Fetui vor dem Spiel gegen den Rivalen Washington State mit einem Bild seines Vaters auf das Feld und schnurstracks zu seiner Mutter.

College Football: Das dreiköpfige Receiving-Monster der Washington Huskies

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<strong>Das dreiköpfige Receiving-Monster der Washington Huskies</strong><br>Die Washington Huskies stellen 2023 die wahrscheinlich explosivste Offensive im College Football. Kein Quarterback warf mehr Yards als Huskies-Spielmacher Michael Penix Jr. Doch das ist nicht nur sein Verdienst. Denn mit Rome Odunze, Jalen McMillan und Ja'Lynn Polk haben die Huskies ein dreiköpfiges Receiving-Monster.
© Imago

Das dreiköpfige Receiving-Monster der Washington Huskies
Die Washington Huskies stellen 2023 die wahrscheinlich explosivste Offensive im College Football. Kein Quarterback warf mehr Yards als Huskies-Spielmacher Michael Penix Jr. Doch das ist nicht nur sein Verdienst. Denn mit Rome Odunze, Jalen McMillan und Ja'Lynn Polk haben die Huskies ein dreiköpfiges Receiving-Monster.

<strong>Das beste Receiver-Trio im College Football?</strong><br>In 13 Spielen sammelten die drei Receiver 195 Catches, 2937 Yards und 22 Touchdowns - und das, obwohl McMillan für einen Großteil der Saison verletzt ausfiel. Odunze, die klare Nummer 1, verbuchte 1428 Yards und 13 Touchdowns, Polk fing 60 Pässe für 1000 Yards und acht Touchdowns, McMillan gelangen 34 Catches für 468 Yards und drei Scores.
© USA TODAY Network

Das beste Receiver-Trio im College Football?
In 13 Spielen sammelten die drei Receiver 195 Catches, 2937 Yards und 22 Touchdowns - und das, obwohl McMillan für einen Großteil der Saison verletzt ausfiel. Odunze, die klare Nummer 1, verbuchte 1428 Yards und 13 Touchdowns, Polk fing 60 Pässe für 1000 Yards und acht Touchdowns, McMillan gelangen 34 Catches für 468 Yards und drei Scores.

<strong>Rome Odunze: Die Nummer 1</strong><br>Rome Odunze gehört zu den besten Receivern im gesamten College Football und gilt als möglicher Top-10-Pick im kommenden NFL Draft. Der 1,91 Meter große, 98 Kilogramm schwere Wide Receiver ist eine Allzweckwaffe und überragt sowohl im tiefen als auch im kurzen Passspiel.
© USA TODAY Network

Rome Odunze: Die Nummer 1
Rome Odunze gehört zu den besten Receivern im gesamten College Football und gilt als möglicher Top-10-Pick im kommenden NFL Draft. Der 1,91 Meter große, 98 Kilogramm schwere Wide Receiver ist eine Allzweckwaffe und überragt sowohl im tiefen als auch im kurzen Passspiel.

<strong>Rome Odunze: Contested Catch King</strong><br>Besonders beeindruckend ist seine Fähigkeit, Bälle trotz enger Coverage spektakulär festzumachen. Mit 16 Contested Catches hat er gleich vier mehr als jeder andere College-Receiver. Sein Gespür für den Ball ist außerordentlich, sodass Odunze in den meisten Eins-gegen-Eins-Situationen die Oberhand behält.
© 2023 Getty Images

Rome Odunze: Contested Catch King
Besonders beeindruckend ist seine Fähigkeit, Bälle trotz enger Coverage spektakulär festzumachen. Mit 16 Contested Catches hat er gleich vier mehr als jeder andere College-Receiver. Sein Gespür für den Ball ist außerordentlich, sodass Odunze in den meisten Eins-gegen-Eins-Situationen die Oberhand behält.

<strong>Rome Odunze: Charakter und Talent</strong><br>Huskies-OC Ryan Grubb glaubt, dass Odunze eine lange und erfolgreiche Profi-Karriere haben wird - nicht nur dank seines Talents auf dem Feld. "Er ist verantwortungsbewusst, tough, intelligent und umgänglich", schwärmt Grubb. Odunze ist sehr reif für sein Alter. "Ich nenne ihn 'Rome der Philosoph'", verrät der Huskies-Coach.&nbsp;
© 2023 Getty Images

Rome Odunze: Charakter und Talent
Huskies-OC Ryan Grubb glaubt, dass Odunze eine lange und erfolgreiche Profi-Karriere haben wird - nicht nur dank seines Talents auf dem Feld. "Er ist verantwortungsbewusst, tough, intelligent und umgänglich", schwärmt Grubb. Odunze ist sehr reif für sein Alter. "Ich nenne ihn 'Rome der Philosoph'", verrät der Huskies-Coach. 

<strong>Jalen McMillan: Verletzungspech</strong><br>McMillans Saison verlief nicht ganz so, wie er es sich wahrscheinlich gewünscht hätte. Der 22-Jährige hatte in der vergangenen Spielzeit sogar mehr Catches und Touchdowns als Odunze, und legte auch 2023 einen Blitzstart hin, mit über 300 Yards und drei Touchdowns in den ersten drei Spielen. Dann folgte die Verletzung, die ihn für den Großteil der Saison ausbremste.
© ZUMA Wire

Jalen McMillan: Verletzungspech
McMillans Saison verlief nicht ganz so, wie er es sich wahrscheinlich gewünscht hätte. Der 22-Jährige hatte in der vergangenen Spielzeit sogar mehr Catches und Touchdowns als Odunze, und legte auch 2023 einen Blitzstart hin, mit über 300 Yards und drei Touchdowns in den ersten drei Spielen. Dann folgte die Verletzung, die ihn für den Großteil der Saison ausbremste.

<strong>Jalen McMillan: Der Slot-Receiver</strong><br>Nun scheint McMillan wieder vollkommen gesund zu sein. Im Pac-12 Championship-Game gegen Oregon sammelte er neun Catches für 131 Yards. Mit 1,81 Meter und 81 Kilogramm fällt er im Vergleich zu Odunze und Polk körperlich ab, brilliert aber mit einem sauberen Route-Running. McMillan agiert meistens aus dem Slot und ist insbesondere in der Mitte des Feldes gefährlich.
© USA TODAY Network

Jalen McMillan: Der Slot-Receiver
Nun scheint McMillan wieder vollkommen gesund zu sein. Im Pac-12 Championship-Game gegen Oregon sammelte er neun Catches für 131 Yards. Mit 1,81 Meter und 81 Kilogramm fällt er im Vergleich zu Odunze und Polk körperlich ab, brilliert aber mit einem sauberen Route-Running. McMillan agiert meistens aus dem Slot und ist insbesondere in der Mitte des Feldes gefährlich.

<strong>Ja'Lynn Polk: Das Breakout-Jahr</strong><br>Ja'Lynn Polk begann das Jahr als Nummer drei, profitierte aber von McMillans Verletzung und nutzte seine größere Rolle in der Offense voll aus.&nbsp; 60 Catches, 1000 Yards und acht Touchdowns können sich sehen lassen. Polk ist 1,88 Meter groß und wiegt 92 Kilogramm - er ist wahrscheinlich der physischste der drei und vermeidet selten den Körperkontakt.
© 2023 Getty Images

Ja'Lynn Polk: Das Breakout-Jahr
Ja'Lynn Polk begann das Jahr als Nummer drei, profitierte aber von McMillans Verletzung und nutzte seine größere Rolle in der Offense voll aus.  60 Catches, 1000 Yards und acht Touchdowns können sich sehen lassen. Polk ist 1,88 Meter groß und wiegt 92 Kilogramm - er ist wahrscheinlich der physischste der drei und vermeidet selten den Körperkontakt.

<strong>Ja'Lynn Polk: Transfer aus Texas Tech</strong><br>Anders als Odunze und McMillan begann Polks College-Karriere nicht in Washington. Der 21-Jährige spielte ein Jahr bei Texas Tech, bevor er 2021 zu den Huskies wechselte. Seine Produktion in Seattle steigerte sich von Jahr zu Jahr: 114 Yards in der ersten Spielzeit, 694 im vergangenen Jahr und nun die 1000-Yard-Saison.&nbsp;
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Ja'Lynn Polk: Transfer aus Texas Tech
Anders als Odunze und McMillan begann Polks College-Karriere nicht in Washington. Der 21-Jährige spielte ein Jahr bei Texas Tech, bevor er 2021 zu den Huskies wechselte. Seine Produktion in Seattle steigerte sich von Jahr zu Jahr: 114 Yards in der ersten Spielzeit, 694 im vergangenen Jahr und nun die 1000-Yard-Saison. 

<strong>Odunze, McMillan, Polk: Das dreiköpfige Receiving-Monster</strong><br>In der Nacht zum 9. Januar treffen die Washington Huskies im Finale des College Football Playoff auf die Michigan Wolverines (<a href="https://www.ran.de/sports/american-football/college-football/livestreams/college-football-live-michigan-wolverines-vs-washington-huskies-auf-prosieben-maxx-joyn-rande-und-in-der-ran-app-324603">ab 1:20 Uhr live auf ProSieben MAXX, Joyn und ran.de</a>). Zweifellos werden auch die Ausnahme-Receiver der Huskies eine Rolle spielen. Im April könnte dann der Weg für alle drei in die NFL führen.
© USA TODAY Network

Odunze, McMillan, Polk: Das dreiköpfige Receiving-Monster
In der Nacht zum 9. Januar treffen die Washington Huskies im Finale des College Football Playoff auf die Michigan Wolverines (ab 1:20 Uhr live auf ProSieben MAXX, Joyn und ran.de). Zweifellos werden auch die Ausnahme-Receiver der Huskies eine Rolle spielen. Im April könnte dann der Weg für alle drei in die NFL führen.

Beide lagen sich vor dem Kickoff weinend in den Armen, denn seine Eltern hätten an dem Tag ihren 26. Hochzeitstag gefeiert.

Da bleibt kein Auge trocken. Der Zuspruch war dann auch riesig, die Anteilnahme auch.

"Ich habe viele Nachrichten von Fremden, der Husky-Nation und von allen Fans bekommen. Alle aus dem ganzen Land", sagte Tupuola-Fetui. "Ich glaube, ich konnte die Nachrichten und Geschichten von allen mitnehmen und sie haben mir wirklich geholfen, zu erkennen, dass es mehr Menschen als mich gibt, die diese Art von Trauer durchmachen."

Bei den Huskies sorgte die Tragödie noch einmal für einen Schub, für noch mehr Zusammenhalt. Ungeschlagen holen sich die Huskies die Pac-12-Championship und werden hinter Michigan an zwei gesetzt. Tupuola-Fetui leistete seinen Beitrag, der 23 Jahre alte Edge Rusher kommt auf insgesamt 28 Tackles, dazu auf 3,5 Sacks.

"Alle wollten für mich da sein", sagte Tupuola-Fetui. "Ich bin wirklich dankbar für alle meine Jungs hier draußen und meine Brüder, die es auf sich genommen haben, mir irgendwie zu helfen."

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Washington Huskies: Das Happy End fehlt

Und auch der Head Coach ist "einfach stolz darauf, wie die Jungs füreinander da sind", sagte DeBoer. "Dass sie bereit sind, sich zu opfern, oder wie auch immer man es ausdrücken möchte, um das Team nach vorne zu stellen, selbst in den schwersten Zeiten."

Fehlt jetzt nur noch das Happy End, der Titelgewinn, der eine ungewöhnliche Saison krönen würde. Für die Huskies, für die es der dritte Titel nach 1960 und 1991 wäre. Für Papa Molia. Und für Zion Tupuola-Fetui in seinem letzten College-Jahr. Der Draft wartet nämlich.

Und dann dürfte für ihn mit ein wenig Verspätung auch der eigentliche Plan aufgehen.

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