Zehn Spieler verliehen
FC Bayern: "Loan Watch" - So läuft es bei den Leihspielern des Rekordmeisters
- Aktualisiert: 23.09.2025
- 15:25 Uhr
- Julian Erbs
Nach einem äußerst hektischen Ende des Transferfensters ist beim Rekordmeister Ruhe eingekehrt. ran wirft einen Blick auf alle Spieler, die der FC Bayern verliehen hat.
Von Julian Erbs
Der FC Bayern München hat auch in der Saison 2025/26 wieder zahlreiche Spieler aus dem Profikader verliehen, um ihnen mehr Spielpraxis auf hohem Niveau zu ermöglichen. Dabei sind die Leihstationen über ganz Europa verteilt – von Bundesliga-Konkurrenten über Vereine in England und Spanien bis hin zu Klubs in der Schweiz.
Ziel dieser Strategie ist es, jungen Talenten den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung zu ermöglichen oder Spielern, die im aktuellen Mannschaftsgefüge keine Rolle mehr spielen, die Chance zu geben, sich anderweitig zu präsentieren und im Idealfall ihren Marktwert zu steigern. Gleichzeitig will der Rekordmeister damit langfristig Optionen für die eigene Zukunft offenhalten.
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ran zeigt, wo die Bayern-Profis aktuell im Einsatz sind und welche Perspektiven sich für ihre weitere Karriere ergeben könnten. (Stand: 23. September 2025 / Quelle: transfermarkt.de)
Joao Palhinha
Im Sommer 2024 für 51 Millionen Euro mit großen Vorschusslobeeren vom FC Fulham zum FC Bayern gewechselt, entpuppte er sich als großes Missverständnis. In 25 Einsätzen stand er nur viermal über die volle Distanz auf dem Platz, war häufig verletzt und wirkte insgesamt unglücklich im Trikot des FCB.
In diesem Sommer entschied sich Tottenham Hotspur, nach Mathys Tel den zweiten Spieler des FC Bayern nach London zu holen. Der Portugiese wechselte allerdings vorerst nur per Leihgeschäft für ein Jahr auf die Insel, gegen eine Gebühr von fünf Millionen Euro inklusive Kaufoption von 30 Millionen Euro.
In der Premier League fühlt er sich offenbar wohler als in der Bundesliga. Beim 2:0-Sieg gegen Manchester City wurde er kürzlich sogar zum Player of the Match gewählt und gehört auch sonst zum festen Stammpersonal der Spurs.
Es ist gut vorstellbar, dass Tottenham im Sommer die Kaufoption für den Portugiesen zieht, während eine Rückkehr zum FC Bayern als ausgeschlossen gilt.
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Alexander Nübel
Bereits 2020 wechselte der Torhüter ablösefrei zum FC Bayern, kam dort jedoch bislang nur auf vier Einsätze. 2021 wurde er zunächst für zwei Jahre nach Monaco verliehen und steht seitdem beim VfB Stuttgart unter Vertrag – ebenfalls auf Leihbasis.
Bei den Stuttgartern ist er nicht nur die unangefochtene Nummer eins, sondern auch ein fester Bestandteil der Torhütergruppe, die in den Länderspielpausen für den DFB nominiert wird.
Die Bayern verlängerten seinen Vertrag vorzeitig, obwohl sie mit Jonas Urbig direkte Konkurrenz verpflichteten. Nübel ließ sich davon jedoch nicht beirren und formulierte seine Ziele in einem Interview mit der "Welt am Sonntag" klar: "Wenn Manuel (Neuer, Anm. d. Red.) irgendwann zurücktritt, hoffe ich, dass ich dann im Tor des FC Bayern stehen kann. Ich freue mich auf diese Zeit, bin aber gleichzeitig relativ entspannt."
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In Stuttgart fühle er sich sehr wohl, ergänzte Nübel, der seit 2023 beim VfB spielt und dort vergangene Saison DFB-Pokalsieger geworden war. Klar ist allerdings auch, dass die Schwaben sein Gehalt von geschätzt rund zehn Millionen Euro nicht zahlen könnten und daher eine feste Verpflichtung kein Thema ist.
Aktuell soll der VfB dem Vernehmen nach nur rund ein Drittel davon bezahlen, den Rest übernehmen die Bayern.
Bryan Zaragoza
Als großes Talent wurde der 1,64 Meter große Tempodribbler trotz der Abmachung, dass der Transfer erst im Sommer 2024 erfolgen sollte, bereits im Winter zuvor für eine Leihgebühr von 4 Millionen Euro als Soforthilfe vom FC Granada verpflichtet.
In seinem ersten halben Jahr beim FCB kam er lediglich auf 171 Einsatzminuten ohne Scorerpunkt und wurde anschließend nach Spanien verliehen – zu CA Osasuna, wo er sich als Stammkraft etablierte.
Auch in dieser Saison sah die Führungsriege des FCB keinen Platz für ihn im Kader, weshalb er erneut auf Leihbasis nach Spanien ging, diesmal zu Celta Vigo.
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Dort absolvierte er bisher zwei Startelfeinsätze und ist noch ohne Torbeteiligung; die Galicier haben fünf ihrer sechs Ligaspiele mit 1:1 beendet und treffen am 1. Spieltag der Europa League auf den VfB Stuttgart.
Dem Vernehmen nach zahlt Vigo zunächst eine Leihgebühr von einer Million Euro. Im kommenden Sommer könnte dann eine Kaufklausel in Höhe von marktwertgerechten zwölf Millionen Euro greifen. Diese soll verpflichtend werden, wenn Zaragoza rund 70 Prozent der möglichen Spielminuten absolviert und der Klub in LaLiga mindestens Platz elf erreicht. Der Linksaußen würde anschließend einen Vertrag bis 2030 erhalten.
Bei den Bayern hat er keine Zukunft.
Arijon Ibrahimovic
Der deutsche U20-Nationalspieler wechselte 2018 aus der Jugend des 1. FC Nürnberg in die Nachwuchsabteilung des FC Bayern, durchlief dort sämtliche Jugendmannschaften und wurde im Sommer 2023 in die zweite italienische Liga zu Frosinone Calcio verliehen. Dort konnte er sich jedoch nicht nachhaltig durchsetzen.
Ein halbes Jahr gehörte er anschließend zum erweiterten Kader der ersten Mannschaft des FCB, durfte sogar sein Bundesliga- und Champions-League-Debüt feiern, bevor er im Winter 2024 erneut verliehen wurde – diesmal zu Lazio Rom. Diese Station verlief allerdings weniger erfolgreich, da er in einem halben Jahr nur auf 19 Einsatzminuten kam.
Das Wichtigste in Kürze
Im Sommer entschied sich der FCB schließlich für eine Leihe innerhalb der Bundesliga und gab Ibrahimovic an den 1. FC Heidenheim ab. Zwar läuft es für die Mannschaft derzeit nicht rund, doch seine persönliche Entwicklung ist positiv: In allen Spielen stand er von Beginn an auf dem Platz und erzielte im DFB-Pokal sein erstes Tor.
Ob er sich nach einer Rückkehr langfristig beim Rekordmeister durchsetzen kann, bleibt abzuwarten.
Maurice Krattenmacher
Ein weiterer deutscher U-20-Nationalspieler, der beim FC Bayern unter Vertrag steht. 2024 wechselte Krattenmacher von Unterhaching zum Rekordmeister und wurde in seiner ersten Saison direkt an den SSV Ulm in die zweite Bundesliga verliehen.
Dort entwickelte sich der offensive Mittelfeldmann zur absoluten Stammkraft, absolvierte 32 Einsätze und steuerte elf Scorerpunkte bei. In diesem Sommer folgte eine Leihe zu Hertha BSC, wo er sich bei den kriselnden Hauptstädtern zwar noch nicht dauerhaft als Stammspieler etablieren konnte, bislang aber in jedem Pflichtspiel zum Einsatz kam.
Sein Vertrag beim FC Bayern läuft noch bis Sommer 2027.
Daniel Peretz
Der Torhüter wechselte im Sommer 2023 von Maccabi Tel Aviv zum FC Bayern, um Sven Ulreich zu konkurrieren, der damals den verletzten Manuel Neuer ersetzte. Doch weder an Ulreich noch an Neuer oder an Neuzugang Jonas Urbig kam er vorbei, sodass er ab Winter 2024 sogar nur noch die Rolle als dritter Torwart inne hatte.
Daraufhin entschied er sich im Sommer für einen Leihwechsel innerhalb der Bundesliga zum HSV, um dort auf sich aufmerksam zu machen. Für den Wechsel nach Hamburg lehnte er sogar Angebote des italienischen Erstligisten CFC Genua und des französischen Klubs Stade Brest ab.
Beim HSV verlor er jedoch das Duell um die Nummer eins gegen Aufstiegsheld und Fanliebling Daniel Heuer Fernandes und muss sich auch dort mit der Bank zufriedengeben. Ob er beim FC Bayern eine Zukunft hat, ist derzeit unklar.
Armindo Sieb
Die Münchener verkauften den Stürmer, der 2020 aus der Hoffenheimer Jugend an die Isar gewechselt war, zwei Jahre später an Greuther Fürth. Dort avancierte er in der 2. Bundesliga zur Stammkraft und überzeugte auch mit Torbeteiligungen.
Dank einer zuvor vereinbarten Rückkaufoption holte der FC Bayern ihn für 1,5 Millionen Euro zurück, verlieh ihn jedoch direkt wieder für zwei Jahre an Mainz 05 – gegen eine Leihgebühr von einer Million Euro. Bei den Mainzern kam er in der vergangenen wie auch in dieser Saison überwiegend als Einwechselspieler zum Einsatz. Am 4. Spieltag der aktuellen Bundesliga-Saison erzielte er bei seinem ersten Startelfeinsatz in dieser Spielzeit gegen den FC Augsburg allerdings direkt sein erstes Tor.
Dass Sieb nach seiner Rückkehr in der stark besetzten Offensive des FC Bayern eine Chance erhält, gilt als sehr unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist, dass die Mainzer die Kaufoption ziehen: Für rund fünf Millionen Euro könnten sie Sieb fest verpflichten.
Jonah Kusi-Asare
2024 wechselte das Sturmtalent aus Schweden zum FC Bayern und feierte im April 2025 sein Bundesligadebüt. In der Vorbereitung auf die aktuelle Saison wusste der 18-Jährige zu überzeugen und traf in zwei aufeinanderfolgenden Testspielen jeweils einmal.
Dennoch hielten die Verantwortlichen Kusi-Asare noch nicht für bereit, um als Backup hinter Harry Kane zu fungieren. Stattdessen verpflichteten sie Nicolas Jackson per Leihe und verliehen den 1,96 Meter großen Angreifer an den FC Fulham. Zuvor hatte er seinen Vertrag in München verlängert.
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Die Cottagers bestätigten eine Kaufoption, während sich die Bayern laut Medienberichten zusätzlich eine Rückkaufklausel sicherten. Die Leihgebühr soll bei rund vier Millionen Euro liegen.
Bisher kam er bei Fulham auf noch keine Kaderberufung. Nichtsdestotrotz werden bei den Bayern große Stücke auf ihn gehalten und es wird davon ausgegangen, dass er nach der Leihe auf jeden Fall zum FCB zurückkehren wird.
Lovro Zvonarek
Aus Kroatien ursprünglich 2022 für die zweite Mannschaft verpflichtet, schaffte es Zvonarek 2024 in den Profikader des FC Bayern und kam auf fünf Bundesligaeinsätze sowie ein Tor.
Im Sommer 2024 wurde er an Sturm Graz nach Österreich verliehen. Dort startete er zunächst vielversprechend, verlor aber besonders in der zweiten Saisonhälfte den Anschluss und brachte es im Kalenderjahr 2025 nach einem Trainerwechsel nur noch auf 28 Einsatzminuten in allen Wettbewerben.
In diesem Sommer folgte der Wechsel in ein weiteres Nachbarland, zu den Grasshoppers Zürich in die Schweiz. Dort verläuft die Saison bislang positiv: Stand er im Kader, dann von Beginn an - und nach fünf Spielen hat der Mittelfeldakteur bereits drei Scorerpunkte gesammelt.
Wenn er so weitermacht, stehen seine Chancen auf eine Rückkehr zum FCB nicht schlecht.
Tarek Buchmann
Das Innenverteidigertalent wechselte 2019 vom FC Augsburg in die Jugend des FC Bayern, durchlief dort alle Nachwuchsteams und galt lange als großes Versprechen für die Abwehr.
Doch Buchmann wird seit Jahren immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen: Außenbandriss, Kapselverletzung, Oberschenkelverletzung, zwei Muskelbündelrisse und eine Schulterverletzung – so liest sich seine Krankengeschichte seit Sommer 2022.
Beim 1. FC Nürnberg in der 2. Bundesliga sollte er nun endlich Spielpraxis sammeln. Doch es kam, wie es fast schon zu erwarten war: Eigentlich für Einsätze in der ersten Mannschaft des FCN eingeplant, verletzte sich der 20-Jährige Anfang September in der 63. Minute an der Fußsohle bei einem Einsatz für die zweite Mannschaft der Nürnberger und fällt seitdem erneut aus.
Wenn er verletzungsfrei bleibt, könnte es klappen beim FCB, ansonsten wird es schwierig.
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