BUNDESLIGA LIVE IN SAT.1 UND AUF RAN.DE
"Kein beleidigendes Wort": Tuchel-Assistent wütet gegen den Referee
Die Akteure des FC Bayern sind nach dem Topspiel gegen Bayer Leverkusen sauer auf Schiedsrichter Daniel Schlager. Der Referee erläutert später seine Entscheidungen.
Der rasante Bundesliga-Gipfel zwischen Bayern München und Bayer Leverkusen erhitzte auch nach Abpfiff noch die Gemüter. Zsolt Löw, Assistent von Bayern-Trainer Thomas Tuchel, stapfte nach dem spektakulären 2:2 (1:1) auf Schiedsrichter Daniel Schlager zu und sah nach kurzem Wortwechsel die Rote Karte - zu Unrecht, wie der Ungar meinte.
"Ich habe kein einziges beleidigendes Wort gesagt", betonte Löw in der "Bild-Zeitung" und ergänzte: "Ich war ganz, ganz ruhig, meine Tonlage war auch okay. Ich habe ihn nicht angeschrien."
Löw hofft, dass die TV-Bilder ihn entlasten. "Gerne auch mit einem Lippenleser - der könnte bestätigen, dass da kein einziges schlechtes Wort gefallen ist", sagte er.
Laut Schlager ging es jedoch bei der Szene gar nicht um eine Beleidigung, sondern um die konfrontative Art, mit der Zsolt Löw auf mich zugestürmt ist.
"Das ist nach Regelwerk eine Rote Karte", so der Schiedsrichter.
Warum? "Wir haben hier auch dem Amateurfußball gegenüber eine Vorbildfunktion."
Der Unparteiische brachte die Bayern vor allem mit zwei Entscheidungen gegen sich auf. Vor dem Freistoß zum 1:1 durch Alejandro Grimaldo (24.) fühlte sich Thomas Müller gefoult, nicht umgekehrt.
Das Wichtigste zum Fußball
Eine Wahrnehmung, die der Referee so nicht bestätigen konnte. Im Gegenteil. "Für mich spielt der Leverkusener Spieler den Ball und Thomas Müller vom FC Bayern versucht, nach dem Ball zu treten, tritt aber nur dem Leverkusener Spieler von unten gegen den Fuß. Deshalb ist es für mich ein Foulspiel", führte Schlager aus.
Bayern sauer auf Referee Schlager
Auch das Vergehen von Alphonso Davies, der vor dem Elfmeter zum 2:2 (90.+4) Jonas Hofmann zu Fall gebracht hatte, empfand man beim FC Bayern als nicht elfmeterwürdig. Trainer Thomas Tuchel und Offensivstar Thomas Müller sprachen von einem "supersoften" Kontakt.
Auch zu dieser Situation nahm Schiedsrichter Schlager im Anschluss Stellung. "Auf dem Feld habe ich es nicht wahrgenommen. Dann kam die Info vom Videoassistenten, dass ein klarer Treffer vorliegt.
Daraufhin bin ich nach draußen gegangen und habe mir die Szene noch einmal angeschaut", erläuterte der Unparteiische.
Und weiter: "Dann wurde mir relativ schnell klar, dass sich die Beschreibung des Videoassistenten mit den Bildern deckt und es ein klarer Treffer ist. Ein zu Fall bringen des Spielers Davies – und das Hinfallen des Spielers Hofmann passt für mich auch zum Treffer an der Wade, und deshalb habe ich am Ende auf Strafstoß entschieden."