Deutsche Nationalmannschaft
DFB-Team: Noah Atubolu gehört in die Nationalmannschaft - ein Kommentar
- Veröffentlicht: 25.09.2025
- 15:54 Uhr
- Oliver Jensen
Noah Atubolu ist vor allem als Elfmeter-Killer bekannt, ist darüber hinaus aber auch ein überragender Torhüter. Eine Nominierung für die Nationalmannschaft ist daher überfällig.
Deutschland hat ein Torwartproblem. Was in der Ära von Manuel Neuer, Oliver Kahn und Jens Lehmann unmöglich erschien, ist nun Realität.
Neuer ist zurückgetreten. Ein Comeback ist zwar nicht ausgeschlossen, doch planen lässt sich mit dem 39-Jährigen eher nicht. Marc-André ter Stegen laboriert an einer Rückenverletzung und dürfte beim FC Barcelona ohnehin keine Rolle mehr spielen.
Das Wichtigste in Kürze
Wer bleibt also noch? Bei den jüngsten zwei Länderspielen stand Oliver Baumann im Tor. Alexander Nübel und Finn Dahmen waren die Ersatzmänner. Alle drei sind zweifelsohne gute Torhüter - aber niemand von ihnen taugt zeitnah zur unumstrittenen Nummer 1.
Umso wichtiger ist es, den Konkurrenzkampf auszuweiten. Nur so lässt sich die Nummer 1 der neuen Ära finden.
Der personifizierte Elfmeter-Killer bietet sich dazu an - gemeint ist natürlich Noah Atubolu, der Torwart des SC Freiburg. Der 23-Jährige steht momentan im Fokus der Öffentlichkeit, weil er in der Bundesliga fünf Elfmeter in Folge gehalten hat. Doch er glänzt nicht nur in solchen Situationen.
Auch beim 2:1 gegen den FC Basel zum Auftakt der Europa League war er der überragende Mann und wurde völlig zu Recht von den Fans mit Sprechchören gefeiert. Ex-Bundestrainer Joachim Löw sieht den Keeper bald im Trikot der A-Nationalmannschaft: "Atubolu hat sicherlich die Qualitäten, das mal zu schaffen."
Auch der aktuelle Bundestrainer Julian Nagelsmann stellte fest: "Der Trend, auf dem er sich bewegt, der ist sehr, sehr gut."
Die Leistungen von Noah Atubolu finden in der Öffentlichkeit teilweise noch zu wenig Anerkennung, weil der SC Freiburg nicht so im öffentlichen Fokus wie Bayern, Dortmund, Frankfurt & Co. steht. Auch die Fehleranfälligkeit aus seiner Anfangszeit mögen einige noch im Gedächtnis haben.
Fehleranfälligkeit abgestellt - genauso wie früher Neuer
Tatsache ist aber: Auch ein Manuel Neuer war in seiner Anfangszeit beim FC Schalke 04 sehr fehleranfällig, stellte dies allerdings mit der Erfahrung ab. Selbiges scheint nun Atubolu gelungen zu sein. Umso wichtiger wäre es, ihn nun im Kreis der Nationalmannschaft zu integrieren.
Sollte das nicht geschehen, könnte Atubolu sich auch anderweitig orientieren und für die Nationalmannschaft von Nigeria auflaufen. Der in Freiburg geborene Atubolu ist der Sohn nigerianischer Eltern. Erst im Juni erklärte der Torwart, dass sich der Verband von Nigeria bereits bei ihm gemeldet hat.
Zwar sei Nigeria für ihn "aktuell kein Thema". Doch wer weiß, ob sich das vielleicht ändert, falls die Einladung von der A-Nationalmannschaft nicht bald erfolgt.