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U21-EM-Qualifikation: Diese Niederlage kann dem DFB-Team gut tun - ein Kommentar
- Veröffentlicht: 10.10.2025
- 21:32 Uhr
Die deutsche U21 kassiert die erste Pleite in der EM-Qualifikation nach vier Jahren. Es ist eine Pleite zu einem guten Zeitpunkt. Ein Kommentar.
Antonio Di Salvo war bedient. Restlos. Und das völlig zu Recht.
Der U21-Trainer nahm dann auch kein Blatt vor den Mund, sprach die katastrophale erste Halbzeit beim 2:3 gegen Griechenland schonungslos an.
Denn die unmittelbare Folge ist äußerst unangenehm: Das DFB-Team belegt nach dem zweiten Spiel mit drei Punkten Platz drei, hinter Griechenland (6) und Nordirland (4).
Die Nordiren sind am Dienstag (ab 18.00 Uhr im Livestream auf Joyn) der nächste Gegner, in Belfast gilt dann: verlieren verboten. Sonst könnte es zu einem sehr frühen Zeitpunkt bereits sehr unangenhem werden.
Das Wichtigste in Kürze
U21: Niederlage als Steigbügel
Doch der überraschende und nicht eingeplante Rückschlag gegen die Griechen kann der U21 auf dem Weg zur nächsten EM helfen. Er ist ein Warnschuss zum richtigen Zeitpunkt.
Und möglicherweise ein geeigneter Steigbügel für die nächsten Schritte der Talente, bei denen Fehler zum Weg naturgemäß dazugehören. So gesehen kann die Niederlage der Mannschaft sogar gut tun, wenn die richtigen Schlüsse gezogen werden.
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Ja, es ist die erste Niederlage in der EM-Qualifikation seit fast vier Jahren (0:4 gegen Polen im November 2021). Doch dass es mal eine Pleite geben wird, war klar. Sie beendet jetzt die Diskussionen um diese Serie, sorgt auch dafür, dass eine eventuelle Bürde der Fortsetzung verschwindet.
U21: Fehler sind offenkundig
Was aber noch wichtiger ist: Die Fehler sind offenkundig, und sie wurden bereits unmittelbar nach Abpfiff angesprochen. Selbstkritik, die Hoffnung macht, dass die Probleme gelöst werden können. Kein Selbstbetrug, kleine Floskeln, sondern klare Kante.
Denn in der ersten Halbzeit hat beim DFB-Nachwuchs im Grunde nichts funktioniert. Das Pressing war fehlerhaft, die Abstände viel zu groß, die Defensive konfus, die Offensive einfallslos.
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Hinzu kamen unerklärlich viele technische und leichte Fehler, es war ein ungewohnt unsauberer Auftritt. "Wir hatten Angst, den Ball nach vorne zu spielen", sagte Bayerns Tom Bischof, der für Dienstag deshalb "Eier" im Offensivspiel forderte. Er wird höchstselbst mitverantwortlich dafür sein. Umso wichtiger ist die Selbstreflexion.
U21: Erste Halbzeit ein Lehrbeispiel
Was Mut macht: Während die erste Halbzeit ein Lehrbeispiel dafür war, wie es nicht sein darf, zeigte die zweite Hälfte, zu was das Team vor allem offensiv in der Lage sein kann. Problematisch waren dabei zwar die Chancenverwertung und nicht gut ausgespielte Konter.
Doch das Potenzial ist da, wieder eine erfolgreiche Qualifikation zu spielen. Paul Wanner, Bischof, Nelson Weiper, Nicolo Tresoldi, Said El Mala oder Assan Ouedraogo – für Di Salvo gilt es, die zahlreichen Rohdiamanten im gut besetzten zu einer Einheit zu formen, wie es ihm bei der EM im Sommer gelungen ist.
Ein bisschen sportlicher Druck muss dabei nicht schädlich sein. Im Gegenteil: Das muss das DFB-Team aushalten, um daran wachsen zu können.
"Wir dürfen uns keine Fehler und Ausrutscher mehr erlauben", weiß der DFB-Coach. Er weiß aber auch, wie er eine junge Mannschaft in die Spur bringt, damit genau das gelingt.