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Boxen - Nach Kontroverse um Imane Khelif: World Boxing bestätigt Geschlechtstests bei WM

  • Aktualisiert: 21.08.2025
  • 10:41 Uhr
  • SID / ran.de

Der junge Box-Verband "World Boxing" hat vor der anstehenden WM in Liverpool obligatorische Geschlechtertests eingeführt.

World Boxing führt verpflichtende Geschlechtstests ein, um die Eignung weiblicher Athletinnen für seine Wettkämpfe zu prüfen.

Das bestätigte der junge, seit März vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) anerkannte Weltverband im Amateurboxen zwei Wochen vor der WM in Liverpool.

Boxerinnen in der Frauen-Kategorie müssen sich vor Start der WM in Liverpool am 4. September dem obligatorischen Test unterziehen.

Nach der Kontroverse um die Teilnahme insbesondere der Algerierin Imane Khelif an den Olympischen Spielen in Paris im vergangenen Sommer teilte World Boxing mit, dass man diese Entscheidung als Reaktion auf "Bedenken hinsichtlich der Sicherheit und des Wohlbefindens aller Boxerinnen und Boxer", getroffen habe.

"World Boxing respektiert die Würde aller Menschen und legt großen Wert darauf, so inklusiv wie möglich zu sein", erklärte der Präsident des Verbands, Boris van der Vorst: "Doch gerade in einer Kampfsportart wie dem Boxen besteht unsere Fürsorgepflicht darin, Sicherheit und faire Wettbewerbsbedingungen zu gewährleisten. Diese zentralen Prinzipien haben die Entwicklung und Einführung dieser Richtlinie geleitet."

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Geschlechtstest wird Pflicht

Der vorgesehene PCR-Test ist ein Laborverfahren zum Nachweis spezifischen genetischen Materials, in diesem Fall des SRY-Gens. Dieses weist auf das Vorhandensein des Y-Chromosoms hin, das als Indikator für das biologische Geschlecht dient.

Die nationalen Verbände sind für die Tests verantwortlich und müssen das Geschlecht ihrer Athletinnen und Athleten (ab 18 Jahre) bei der Anmeldung zu World-Boxing-Wettkämpfen durch Vorlage einer Bescheinigung über das chromosomale Geschlecht, das durch einen PCR-Test ermittelt wurde, bestätigen.

World Boxing wurde 2023 vor dem Hintergrund des Konflikts zwischen der International Boxing Association (IBA, früher AIBA) und dem IOC ins Leben gerufen. Das IOC hatte die aus Russland gelenkte IBA 2019 wegen schwerer Verfehlungen suspendiert und im Juni 2023 ausgeschlossen.

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Box-WM im September in Liverpool

World Boxing wird vom 4. bis zum 14. September in Liverpool seine erste WM ausrichten. Die Föderation, der auch der Deutsche Boxsport-Verband (DBV) angehört, wird zudem bei den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles das Boxturnier ausrichten.

Khelif und Lin Yuting aus Taiwan waren von der IBA bei der WM 2023 ausgeschlossen worden, weil sie angeblich einen Testosteron-Test nicht bestanden hatten. In Paris durften sie aber starten, weil für das IOC allein das Geschlecht im Pass ausschlaggebend war.

Wie Lin gewann auch Khelif in ihrer Gewichtsklasse - begleitet von Angriffen und einer Desinformationskampagne konservativer Kreise, die sie als "Mann, der gegen Frauen kämpft", darstellte - die Goldmedaille.

Die im März gewählte und ab dem 24. Juni amtierende neue IOC-Präsidentin Kirsty Coventry hatte angekündigt, auf dem schwierigen Feld Transgender im Sport eine Taskforce einzusetzen. Ergebnisse sind bislang nicht bekannt. "Wir werden die weibliche Klasse schützen", hatte Coventry nach ihrer Wahl erklärt: "Es wird eine klare Entscheidung geben, von der wir nicht abrücken."

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