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Bundesliga

Borussia Mönchengladbach: Gerardo Seoane entlassen - Planung mit Trainer für neue Saison war ein Fehler mit Ansage - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 16.09.2025
  • 13:40 Uhr
  • Daniel Kugler

Borussia Mönchengladbach hat sich nach dem Horrorstart in die neue Saison von Gerardo Seoane getrennt. Die Entscheidung kommt viel zu spät und wirft kein gutes Licht auf die Bosse um Sport-Geschäftsführer Roland Virkus. Ein Kommentar.

Von Daniel Kugler

Borussia Mönchengladbach hat nach dem enttäuschenden Saisonstart personelle Konsequenzen gezogen und Trainer Gerardo Seoane entlassen.

Nach drei Spieltagen steht nur ein magerer Punkt zu Buche, die "Fohlen" liegen noch ohne eigenen Treffer in der Bundesliga auf dem Relegationsplatz.

Die 0:4-Heimniederlage gegen den SV Werder Bremen war dann ein Tropfen zu viel, der das Fass schließlich zum Überlaufen brachte.

Eine derartige Packung im eigenen Stadion gegen ein Kellerkind, das aufgrund einer Vielzahl von Abgängen im Sommer ebenfalls in eine schwierige Spielzeit ging, spricht Bände.

Seoane und die Borussia, das war ein Missverständnis - die Trennung mit Ansage. Der Ausgang kommt aber eigentlich nicht wirklich überraschend, die Planung und Weitsicht der Gladbacher Verantwortlichen erscheint durch das frühe Ziehen der Reißleine jedoch schleierhaft.

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Borussia Mönchengladbach: Kaum Entwicklung unter Gerardo Seoane erkennbar

Dass Seoane überhaupt noch als Übungsleiter des Teams in die Vorbereitung und die neue Saison gehen durfte, muss im Nachhinein äußerst kritisch betrachtet werden.

Der Schweizer übernahm die Borussen vor zwei Jahren. Die erhoffte Wende konnte der 46-Jährige jedoch nicht einleiten. Am Ende der Saison 2024/25 sprang ein enttäuschender 10. Tabellenplatz heraus. Mit gerade einmal 45 Punkten wurde das europäische Geschäft deutlich verpasst. Zuvor landete Gladbach 2023/24 sogar nur auf Rang 14.

Wie schon zu häufig steckte BMG unter Seoane erneut im Niemandsland der Tabelle fest. Von berauschenden Europapokalabenden ist kaum mehr die Rede, mittlerweile ist die nationale Konkurrenz deutlich enteilt, und wie aktuell ersichtlich wird die Lücke immer größer und die Tendenz geht krachend immer weiter nach unten.

Eine wirkliche Weiterentwicklung des Kaders war zu wenig erkenntlich und auch eine klare Spielidee ließ Gladbach unter Seoane viel zu häufig vermissen. Gerade offensiv zeigte man sich besonders häufig akut abschlussschwach.

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Borussia Mönchengladbach: Gerardo Seoane hätte bereits nach enttäuschender Vorsaison gehen müssen

Das Verhältnis stimmte einfach nicht. Schon in der vorherigen Spielzeit hatte die Mannschaft mit -2 eine negative Tordifferenz.

Null Tore nach drei Spielen zum Saisonauftakt 2025/26 verdeutlichen nochmals die eklatante Abschlussproblematik, wenn Goalgetter Tim Kleindienst wie derzeit ausfällt. Aber auch der Nationalspieler kann den Bock nicht alleine Umstoßen, wie bereits die Vorsaison zeigte.

Einen Teil der Mannschaft hatte Seoane darüber hinaus aber offenbar bereits zuvor verloren. Wie die "Bild" berichtet, fiel der Trainer wohl bei einigen Spielern durch seine "sehr karge Kommunikation" in Ungnade. Und damit nicht genug. So hätte der Coach offenbar bestimmte Profis bevorzugt - über "Lieblinge" im Kader wird berichtet, die unabhängig von ihrer Form in der ersten Elf gesetzt gewesen waren. Zudem soll er mit seinem polarisierenden Führungsstil angeeckt sein, der laut einem Insider als "knallhart und gnadenlos" beschrieben wird.

Und auch die Kaderplanung in der Sommerpause soll zum Bruch mit einigen Spielern geführt haben. Dabei hätten die Ausbootung von Torwart Jonas Omlin sowie der Abschied von Sechser Julian Weigl zu Al Qadsiah für Unverständnis gesorgt.

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Borussia Mönchengladbach: Ist Geschäftsführer Roland Virkus noch der richtige Mann?

Die Berichte werfen kein gutes Licht auf Seoane. Und damit verbunden unweigerlich auch auf die Entscheidungsträger bei den "Fohlen" um Sport-Geschäftsführer Roland Virkus.

Für den 58-Jährigen wird die Luft laut "Kicker" durch den Fehlstart ebenfalls immer dünner. Das Stichwort Kaderplanung wird durch den Kurswandel nach gerade einmal vier Pflichtspielen in der neuen Saison nun immer lauter.

Neben dem langwierigen Kleindienst-Ausfall ging erschwerend mit Ko Itakura eine weitere langjährige Säule von Board. Adäquater, hochkarätiger Ersatz wurde nicht verpflichtet. Von den Neuzugängen Giovanni Reyna, Shuto Machino, Jens Castrop, Kevin Diks oder Yannik Engelhardt kann man zwar perspektivisch Impact erwarten, Soforthilfe sind die Genannten aber eben nur bedingt.

Hat Seoane die Qualität der Mannschaft vielleicht überschätzt? Und den Bossen womöglich nicht die Dringlichkeit der Probleme klargemacht? Man kann nur mutmaßen. Zumindest die eklatant fehlende Torgefahr hätte aber eigentlich zwingend zur Verpflichtung eines weiteren Knipsers führen müssen.

Denn so wirkt die Borussia derzeit wie ein Abstiegskandidat. Wunderdinge sind vom Seoane-Nachfolger bzw. von Interimstrainer Eugen Polanski nicht zu erwarten. Ein schneller Turnaround mit dem vorhandenen Personal? Unwahrscheinlich.

Und so verkommt die Borussia immer mehr zur grauen Maus und muss den Blick dringend nach unten richten und sich auf eine harte Spielzeit einstellen. Ob die Verantwortlichen darauf vorbereitet sind und einen Plan B in der Schublade haben? Es wirkt nach außen hin nicht so.

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