Die Entscheidung ist gefallen. Die Owner der NFL-Teams haben sich in einer Abstimmung dafür ausgesprochen, dass Spieler ihrer Teams bei den Olympischen Sommerspielen 2028 in Los Angeles für eine Teilnahme an den Flag-Football-Wettbewerben abgestellt werden können.
"Es ist eine unglaubliche Ehre für jeden Sportler, sein Land bei den Olympischen Spielen zu vertreten, die der Höhepunkt des Weltsports sind", ließ sich NFL-Commissioner Roger Goodell zitieren.
Was aber bedeutet die Entscheidung der Eigentümer konkret? Wie ist das Prozedere? Wie viele Spieler dürfte die beste Football-Liga der Welt abstellen und was sagen überhaupt die bereits aktiven Flag-Football-Spieler dazu?
Football bei Olympia: In welchem Format wird gespielt?
Das olympische Flag-Football-Format ist ein Fünf-gegen-Fünf-Spiel. Jede Mannschaft hat also zehn Spieler, jeweils fünf in Offensive und Defensive. Antreten werden sechs Frauen- und Männerteams.
Ausgesucht wird der Kader vom nationalen Olympischen Komitee der jeweiligen Länder auf Grundlage von Vorschlägen der nationalen Verbände.
Die NFL muss nun mit der Spielergewerkschaft NFLPA, der International Federaton of American Football (Ifaf) und den olympischen Behörden zusammenarbeiten, um Regeln für die Teilnahme von NFL-Spielern festzulegen, die mit einem Probetraining oder Qualifikationsverfahren beginnen.
Der Geschäftsführer von USA Football, Scott Hallenbeck, erklärte bereits, NFL-Spieler werden mit etablierten Flag-Football-Spielern und talentierten Athleten anderer Sportarten um Kaderplätze konkurrieren.
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Wie viele NFL-Spieler kann ein Team stellen?
Die NFL hat bereits mitgeteilt, dass von jedem der 32 Teams maximal ein Spieler für das US-Team bei Olympia nominiert werden kann – zusätzlich zu den von den Vereinen benannten internationalen Spielern, die für ihr jeweiliges Heimatland spielen dürften.
Warum ist die NFL daran interessiert, Spieler ihrer Liga für Olympia 2028 abzustellen?
Die Verantwortlichen betrachten Olympia in L.A. als "große Chance für den Sport und die NFL", das verkündete Commissioner Goodell bereits vor Reportern.
Und weiter: "Es ist wirklich der nächste Schritt, um NFL-Football und Football zu einem globalen Sport für Männer und Frauen jeden Alters und jeder Gelegenheit auf der ganzen Welt zu machen. Wir glauben, dass dies das Richtige ist, und dies ist ein großer Schritt, um dies zu erreichen."
Troy Vincent, Executive Vice President of Football Operations der NFL, erklärte: "Wir befinden uns jetzt auf einer globalen Bühne, und das ist aufregend. Wir können Amerikas größtes Spiel wirklich auf die globale Bühne bringen."
NFL - Top-Verdiener pro Position: Rekordvertrag bei den Linebackern
NFL: Top-Verdiener nach Positionen Fred Warner sieht seine Zukunft bei den San Francisco 49ers und lässt sich seine neue Unterschrift einiges kosten. Denn der einstige Drittrunden-Pick steigt wieder zum bestbezahlten Inside Linebacker der Liga auf. ran zeigt die Top-Verdiener der einzelnen Positionen. Basis ist das durchschnittliche Jahresgehalt. (Quelle: spotrac.com; Stand: 23. Mai 2025)
Quarterback 1. Platz: Dak Prescott (Cowboys, Foto) - 60 Millionen US-Dollar über vier Jahre 2. Platz (geteilt): Jordan Love (Packers) - 55 Millionen US-Dollar über vier Jahre 2. Platz (geteilt): Trevor Lawrence (Jaguars) - 55 Millionen US-Dollar über fünf Jahre 2. Platz (geteilt): Joe Burrow (Bengals) - 55 Millionen US-Dollar über fünf Jahre 2. Platz (geteilt): Josh Allen (Bills) - 55 Millionen US-Dollar über sechs Jahre
Running Back 1. Platz: Saquon Barkley (Eagles, Foto) - 20,6 Millionen US-Dollar über zwei Jahre 2. Platz: Christian McCaffrey (49ers) - 19 Millionen US-Dollar über zwei Jahre 3. Platz: Derrick Henry (Ravens) - 15 Millionen US-Dollar über zwei Jahre 4. Platz: Jonathan Taylor (Colts) - 14 Millionen US-Dollar über drei Jahre 5. Platz: Alvin Kamara (Saints) - 12,25 Millionen US-Dollar über zwei Jahre
Fullback 1. Platz: C. J. Ham (Vikings, Foto) - 4,3 Millionen US-Dollar über zwei Jahre 2. Platz: Alec Ingold (Dolphins) - 4,1 Millionen US-Dollar über drei Jahre 3. Platz: Kyle Juszczyk (49ers) - 3,8 Millionen US-Dollar über zwei Jahre 4. Platz: Patrick Ricard (Ravens) - 2,9 Millionen US-Dollar über ein Jahr 5. Platz: Nick Bellore (Commanders) - 2,1 Millionen US-Dollar über zwei Jahre
Wide Receiver 1. Platz: Ja'Marr Chase (Bengals, Foto) - 40,25 Millionen US-Dollar über vier Jahre 2. Platz: Justin Jefferson (Vikings) - 35 Millionen US-Dollar über vier Jahre 3. Platz: CeeDee Lamb (Cowboys) - 34 Millionen US-Dollar über vier Jahre 4. Platz: D.K. Metcalf (Steelers) - 33 Millionen US-Dollar über vier Jahre 5. Platz: AJ Brown (Eagles) - 32 Millionen US-Dollar über drei Jahre
Tight End 1. Platz: George Kittle (49ers, Foto) - 19,1 Millionen US-Dollar über vier Jahre 2. Platz: Trey McBride (Cardinals) - 19 Millionen US-Dollar über vier Jahre 3. Platz: Travis Kelce (Chiefs) - 17,1 Millionen US-Dollar über zwei Jahre 4. Platz: T. J. Hockenson (Vikings) - 16,5 Millionen US-Dollar über vier Jahre 5. Platz: Mark Andrews (Ravens) - 14 Millionen US-Dollar über vier Jahre
Offensive Tackle 1. Platz: Tristan Wirfs (Buccaneers, Foto) - 28,1 Millionen US-Dollar über fünf Jahre 2. Platz: Penei Sewell (Lions) - 28 Millionen US-Dollar über vier Jahre 3. Platz: Trent Williams (49ers) - 27,6 Millionen US-Dollar über drei Jahre 4. Platz: Christian Darrisaw (Vikings) - 26 Millionen US-Dollar über vier Jahre 5. Platz (geteilt): Laremy Tunsil (Commanders) - 25 Millionen US-Dollar über drei Jahre 5. Platz (geteilt): Lane Johnson (Eagles) - 25 Millionen US-Dollar über ein Jahr
Guard 1. Platz: Trey Smith (Chiefs, Foto) - 23,4 Millionen US-Dollar über ein Jahr 2. Platz: Landon Dickerson (Eagles) - 21 Millionen US-Dollar über vier Jahre 3. Platz: Chris Lindstrom (Falcons) - 20,5 Millionen US-Dollar über fünf Jahre 4. Platz (geteilt): Robert Hunt (Panthers) - 20 Millionen US-Dollar über fünf Jahre 4. Platz (geteilt): Quenton Nelson (Colts) - 20 Millionen US-Dollar über vier Jahre
Center 1. Platz: Creed Humphrey (Chiefs, Foto) - 18 Millionen US-Dollar über vier Jahre 2. Platz: Cam Jurgens (Eagles) - 17 Millionen US-Dollar über vier Jahre 3. Platz: Drew Dalman (Bears) - 14 Millionen US-Dollar über drei Jahre 4. Platz: Frank Ragnow (Lions) - 13,5 Millionen US-Dollar über vier Jahre 5. Platz: Lloyd Cushenberry (Titans) - 12,5 Millionen US-Dollar über vier Jahre
Defensive End 1. Platz: Myles Garrett (Browns, Foto) - 40 Millionen US-Dollar über vier Jahre 2. Platz: Danielle Hunter (Texans) - 35,6 Millionen US-Dollar über ein Jahr 3. Platz: Maxx Crosby (Raiders) - 35,5 Millionen US-Dollar über drei Jahre 4. Platz: Nick Bosa (49ers) - 34 Millionen US-Dollar über fünf Jahre 5. Platz: Milton Williams (Patriots) - 26 Millionen US-Dollar über vier Jahre
Defensive Tackle 1. Platz: Chris Jones (Chiefs, Foto) - 31,8 Millionen US-Dollar über fünf Jahre 2. Platz: Christian Wilkins (Raiders) - 27,5 Millionen US-Dollar über vier Jahre 3. Platz: Nnamdi Madubuike (Ravens) - 24,5 Millionen US-Dollar über vier Jahre 4. Platz: Alim McNeill (Lions) - 24,25 Millionen US-Dollar über vier Jahre 5. Platz (geteilt): Derrick Brown (Panthers) - 24 Millionen US-Dollar über vier Jahre 5. Platz (geteilt): Quinnen Williams (Jets) - 24 Millionen US-Dollar über vier Jahre
Outside Linebacker 1. Platz: Josh Hines-Allen (Jaguars, Foto) - 28,25 Millionen US-Dollar über fünf Jahre 2. Platz: Brian Burns (Giants) - 28,2 Millionen US-Dollar über fünf Jahre 3. Platz: T.J. Watt (Steelers) - 28 Millionen US-Dollar über vier Jahre 4. Platz: Andrew Van Ginkel (Vikings) - 23 Millionen US-Dollar über ein Jahr 5. Platz: Josh Sweat (Cardinals) - 19,1 Millionen US-Dollar über vier Jahre
Inside Linebacker 1. Platz: Fred Warner (49ers, Foto) - 21 Millionen US-Dollar über drei Jahre 2. Platz: Roquan Smith (Ravens) - 20 Millionen US-Dollar über fünf Jahre 3. Platz: Tremaine Edmunds (Bears) - 18 Millionen US-Dollar über vier Jahre 4. Platz: Zack Baun (Eagles ) - 17 Millionen US-Dollar über drei Jahre 5. Platz (geteilt): Jamien Sherwood (Jets) - 15 Millionen US-Dollar über drei Jahre 5. Platz (geteilt): Nick Bolton (Chiefs) - 15 Millionen US-Dollar über drei Jahre
Cornerback 1. Platz: Derek Stingley Jr. (Texans, Foto) - 30 Millionen US-Dollar über drei Jahre 2. Platz Jaycee Horn (Panthers) - 25 Millionen US-Dollar über vier Jahre 3. Platz: Jalen Ramsey (Dolphins) - 24,1 Millionen US-Dollar über drei Jahre 4. Platz: Patrick Surtain II (Broncos) - 24 Millionen US-Dollar über vier Jahre 5. Platz: Jaire Alexander (Packers) - 21 Millionen US-Dollar über vier Jahre
Safety 1. Platz: Kerby Joseph (Lions, Foto) - 21,5 Millionen US-Dollar über vier Jahre 2. Platz: Antoine Winfield Jr. (Buccaneers) - 21 Millionen US-Dollar über vier Jahre 3. Platz: Derwin James (Chargers) - 19,13 Millionen US-Dollar über vier Jahre 4. Platz: Minkah Fitzpatrick (Steelers) - 18,4 Millionen US-Dollar über vier Jahre 5. Platz: Budda Baker (Cardinals) - 18 Millionen US-Dollar über drei Jahre
Kicker 1. Platz: Harrison Butker (Chiefs, Foto) - 6,4 Millionen US-Dollar über vier Jahre 2. Platz (geteilt): Justin Tucker (Ravens) - 6 Millionen US-Dollar über vier Jahre 2. Platz (geteilt): Jake Elliott (Eagles) - 6 Millionen US-Dollar über vier Jahre 4. Platz: Cameron Dicker (Chargers) - 5,501 Millionen US-Dollar über vier Jahre 5. Platz: Graham Gano (Giants) - 5,5 Millionen US-Dollar über drei Jahre
Punter 1. Platz: Michael Dickson (Seahawks, Foto) - 3,7 Millionen US-Dollar über vier Jahre 2. Platz: Jack Fox (Lions) - 3,5 Millionen US-Dollar über vier Jahre 3. Platz: Bryan Anger (Cowboys) - 3,2 Millionen US-Dollar über zwei Jahre 4. Platz (geteilt): A. J. Cole (Raiders, vier Jahre), Logan Cooke (Jaguars, vier Jahre), Cameron Johnston (Steelers, drei Jahre), Tommy Townsend (Texans, zwei Jahre), JK Scott (Chargers, zwei Jahre), Jamie Gillan (Giants, drei Jahre), Riley Dixon (Bucs, zwei Jahre) - jeweils 3 Millionen US-Dollar
Long Snapper 1. Platz: James Winchester (Chiefs, Foto) - 1,65 Millionen US-Dollar über ein Jahr 2. Platz: Reid Ferguson (Bills) - 1,625 Millionen US-Dollar über vier Jahre 3. Platz: Luke Rhodes (Colts) - 1,616 Millionen US-Dollar über vier Jahre 4. Platz: Zach Wood (Saints) - 1,578 Millionen US-Dollar über vier Jahre 5. Platz: Thomas Hennessy (Jets) - 1,493 Millionen US-Dollar über vier Jahre
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Olympia: Was hat es mit dem Dream Team auf sich?
Kaum hat die NFL die Entscheidung der Owner bekanntgegeben, werden in den Staaten schon Rufe nach einem neuen "Dream Team" laut.
Jener Titel wurde bei Olympia 1992 dem US-Basketballteam verliehen, das die Goldmedaille holte. Es war die erste US-Mannschaft mit NBA-Spielern und umfasste Legenden wie Michael Jordan, Magic Johnson, Larry Bird und Charles Barkley.
Gedankenspiele, eine ähnliche Weltauswahl mit NFL-Spielern ins Rennen zu schicken, werden bereits diskutiert.
Seit wann beschäftigt sich die NFL mit Flag Football?
Seit 2023 wird der Pro Bowl nicht mehr im früheren Format ausgetragen, sondern im Flag-Football-Format. Neben einem besseren Erlebnis für die Zuschauer soll dadurch auch das Verletzungsrisiko deutlich minimiert werden.
Die NFL verwendet dabei das Format "Sieben-gegen-Sieben". Insgesamt werden am Pro-Bowl-Wochenende drei Flag-Football-Spiele absolviert, die dann einen Endstand ergeben.
Topspieler, die zuletzt nicht im Super Bowl standen, sind also bereits mit der Sportart in Berührung gekommen.
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Was müsste alles noch geklärt werden?
Zwar haben die Owner grünes Licht gegeben, einfach bei Olympia antreten – vorbehaltlich einer Nominierung – könnten die Spieler aber selbstverständlich nicht.
Diskutiert werden muss über den Schutz vor Verletzungen, zudem über die Frage, ob und wie ein Spieler dem Salary Cap der NFL-Teams angerechnet werden würde, sollte er sich beim Flag Football verletzen.
Dazu müsste ein "bestimmter Mindeststandard für medizinisches Personal und die Spielfeldoberflächen" gewährleistet werden, wie es in der ursprünglichen Beschlussmitteilung heißt.
Dazu dürften die Flag-Football-Aktivitäten nicht mit den NFL-Verpflichtungen der Spieler kollidieren.
NFL - Seit 2020: Die Siegquote der 32 Teams bei Primetime-Spielen
Zur Primetime: Die Siegquote der NFL-Teams seit 2020 Welche Teams performen zur Primetime, welche Franchise hat hingegen Probleme, zur besten Sendezeit Siege einzufahren? ran zeigt die Siegquote der NFL-Teams in den Primetime-Spielen seit dem Jahr 2020. (Quelle: pickinem/instagram; Stand: 22. Mai 2025)
Ja! Bereits beim Pro Bowl 2023 in Las Vegas erklärte der Wide Receiver der Detroit Lions: "An den Olympischen Spielen teilzunehmen, sei es für die Vereinigten Staaten oder für Deutschland, den Sport zu spielen, den ich am meisten liebe und mit dem ich aufgewachsen bin, wäre ein wahr gewordener Traum."
Dass er motiviert wäre, ist klar ersichtlich. Nach der Bekanntgabe seitens der NFL postete er in seiner Instagram-Story: "It's up! Die Mannschaft." Dazu postete er die Deutschland-Flagge. Ein klares Indiz für seine Motivation, das Heimatland seiner Mutter dort zu vertreten.
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Was sagen die Flag-Football-Spieler?
Diverse NFL-Stars haben bereits ihr Interesse an einer Olympia-Teilnahme bekundet. Chiefs-Quarterback Patrick Mahomes, Vikings-Receiver Justin Jefferson, Dolphins-Passempfänger Tyreek Hill – die Liste an prominenten Namen ist lang.
Das Problem: Die USA haben bereits ein erfolgreiches Flag-Football-Team – und das ganz ohne NFL-Spieler. 2023 und 2024 krönte sich die US-Auswahl zum Weltmeister und auch die Aussichten für die kommenden Jahre sind glänzend.
Bereits im vergangenen Jahr, als der Sport offiziell olympisch wurde, gab es seitens der Flag-Football-Community kritische Stimmen ob der Beteiligung von NFL-Spielern.
"Ich finde es respektlos, dass sie davon ausgehen, dass die USA von NFL-Spielern vertreten wird", erklärte Darrell Doucette, Quarterback der US-Mannschaft, im Gespräch mit dem "Guardian": "Das ist unser Sport."
Ohne Konflikte dürfte die Zusammenstellung dieses Olympia-Kaders also nicht vonstatten gehen.