DFB-Elf: Julian Nagelsmanns WM-Mission - "Müssen das Spiel gewinnen"
Veröffentlicht: 12.10.2025
12:57 Uhr
SID
Julian Nagelsmann bringt die DFB-Elf wieder auf Turnierkurs, schon wartet der nächste Härtetest. Der Bundestrainer zeigt auf, wie der bestanden werden soll.
Das "Oktoberfest" in Belfast wirbt mit bayerischem Bier und freiem Eintritt für Gäste in Lederhosen oder "Heidi Dress", doch Julian Nagelsmann hat keine Zeit für Heimatgefühle. "Wir müssen das Spiel gewinnen", sagte der Bundestrainer, "das steht über allem."
Nicht auszudenken, wenn die deutsche Nationalmannschaft an der Wiege der Titanic den nächsten Schiffbruch erleidet.
Dort, warnte Nagelsmann, warte am Montag (ab 20:45 Uhr im Liveticker) in der WM-Qualifikation gegen Nordirland "eine andere Hausnummer" als beim befreienden 4:0 (2:0) gegen Luxemburg.
Nämlich ein von Nagelsmann höchstpersönlich, wenn auch unfreiwillig heiß gemachter Gegner, der nach dem Sieg gegen den DFB-Schreck Slowakei (2:0) vom "Wunder vom Windsor Park" träumt.
Doch nach dem überzeugenden Pflichtsieg mit "Gier und Galligkeit" sowie den "Super-Bayern" Joshua Kimmich und Serge Gnabry als echten Anführern reiste die DFB-Auswahl voller Zuversicht auf die grüne Insel.
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DFB-Team führt WM-Quali-Gruppe A an
Tabellenführung in der Gruppe A, zufriedene Fans - Nagelsmann hatte dafür gute Gründe. Also zurücklehnen auf dem Flug mit der U21-Auswahl ab Nürnberg? Von wegen! Dass Nagelsmann bei manchen Themen etwas dünnhäutig reagierte, verriet seine Anspannung.
Kein Wunder: Ein weiterer Patzer gegen die "Boys in Green & White" nach der Blamage von Bratislava (0:2) genügt, und das direkte WM-Ticket wäre aus eigener Kraft nicht mehr zu holen.
Diese Teams sind bereits für die WM 2026 qualifiziert Die WM 2026 rückt immer näher. Auch das Kontingent der feststehenden Teilnehmer wird größer und größer. Wer könnte Argentinien vom Thron stoßen? ran zeigt die Nationen, die sich schon qualifiziert haben.
USA Die USA sind als Ausrichter der Weltmeisterschaft 2026 gesetzt. In den USA wird während der WM ein Großteil der Spiele stattfinden. Können die US-Boys für eine Überraschung sorgen?
Mexiko Auch Mexiko ist als Austragungsland bei der WM 2026 mit am Start. Die Mexikaner sind immer mal wieder für ein Ausrufezeichen gut, besiegten beispielsweise 2018 die DFB-Elf zum Auftakt mit 1:0.
Japan Über die Qualifikation war Japan das erste Team, das sein Ticket für die WM löste. Auch Japan kann auf einen überraschenden WM-Sieg gegen Deutschland zurückblicken. 2022 in Katar gelang dem Team ein 2:1-Erfolg über das DFB-Team.
Neuseeland Neuseeland hatte dann wohl doch kein Interesse an einem Fußball-Märchen. Im entscheidenden Spiel um das WM-Ticket setzten sich die "All Whites" mit 3:0 gegen Neukaledonien durch. Für Neuseeland ist es erst die dritte WM-Teilnahme der Geschichte. Zuletzt scheiterte man 2010 in Südafrika nach drei Unentschieden in der Gruppenphase, konnte allerdings den damals amtierenden Weltmeister Italien hinter sich lassen.
Iran Zum vierten Mal in Folge wird der Iran 2026 bei einer WM am Start sein. "Team Melli" genügte in der asiatischen Qualifikation ein 2:2 gegen Usbekistan, um vorzeitig das Ticket zu lösen. Insgesamt wird es die siebte WM-Teilnahme für den Iran sein.
Argentinien Als viertes Team machte der Titelverteidiger sportlich seine Teilnahme perfekt - und das ohne eigenes Zutun. Argentinien löste das Ticket bereits vor dem ewigen Klassiker gegen Brasilien, weil Bolivien wenige Stunden zuvor gegen Uruguay nicht gewann.
Usbekistan Premiere für Usbekistan: Das zentralasiatische Land darf erstmals bei einer WM-Endrunde mitspielen. Ein torloses Remis bei den Vereinigten Arabischen Emiraten genügte zur vorzeitigen Qualifikation.
Jordanien Auch Jordanien wird 2026 erstmals bei einer WM dabei sein, ein klarer 3:0-Sieg im Oman sorgte für die Vorentscheidung, die später durch ein anderes Land offiziell wurde ...
Südkorea ... und das war Südkorea. Der WM-Stammgast löste sein Ticket durch einen Sieg im Irak und verhalf Jordanien zeitgleich ebenfalls zur Teilnahme.
Australien Die Socceroos lösten als sechste Mannschaft der Asien-Qualifikation das Ticket für die WM 2026 durch einen 2:1-Sieg beim direkten Konkurrenten Saudi-Arabien.
Brasilien Auch aus Südamerika füllt sich das Kontingent der WM-Teilnehmer. Am drittletzten Spieltag der Eliminatorias Sudamericanas erreichte Rekord-Weltmeister Brasilien mit einem 1:0-Sieg gegen Paraguay die Endrunde im kommenden Jahr.
Uruguay Auch am vorletzten Spieltag mussten die Peruaner mit ansehen, wie sich eine Nationalmannschaft über die WM-Qualifikation freut. Diesmal ist es Uruguay nach einem 3:0-Sieg über den Tabellenvorletzten.
Kolumbien Als vorerst letzte Mannschaft aus Südamerika qualifizierte sich auch Kolumbien für die WM. Der ehemalige Bayern-Star James Rodriguez erzielte beim 3:0 über Bolivien das Führungstor.
Marokko Marokko hat sich als erstes afrikanisches Land für die WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada qualifiziert. Das Team um Kapitän Achraf Hakimi (li.) bezwang den Niger am Freitag in Rabat 5:0 (2:0) und sicherte sich vorzeitig den Sieg in Gruppe E. Für Marokko ist es die dritte WM-Teilnahme in Folge, 2022 in Katar hatte das Team überraschend das Halbfinale erreicht.
Tunesien Tunesien hat sich als zweites afrikanisches Land nach Marokko für die WM-Endrunde qualifiziert. Die Nordafrikaner sind zum dritten Mal in Serie dabei und werden 2026 ihre insgesamt siebte WM bestreiten. Mit einem 1:0-Sieg gegen Äquatorialguinea konnte Tunesien das Ticket schon zwei Spieltage vor Abschluss der Quali-Phase sichern.
Ägypten Mohamed Salah (r.) und Ägypten fahren zur WM! Als drittes afrikanisches Team haben die Ägypter ihre Qualifikation am vorletzten Spieltag der Qualifikation mit einem 3:0-Sieg gegen Dschibuti klargemacht. Salah gelang dabei ein Doppelpack. Für Ägypten ist die WM 2026 bereits die vierte Teilnahme an einer Weltmeisterschaft. Zuletzt nahm das Team 2018 teil, auf einen Sieg bei einer WM-Endrunde wartet das fußballbegeisterte Land jedoch noch.
Algerien Als vierte nordafrikanische Mannschaft haben sich die Algerier für die WM 2026 qualifiziert. Dank des Wolfsburgers Mohamed Amoura, der gegen Somalia gleich zweimal traf, sicherte sich das Team das Ticket. Insgesamt ist Algerien nun zum fünften Mal bei einer Weltmeisterschaft dabei.
Das Horrorszenario, dass Deutschland eine Endrunde erstmals sportlich verpasst, stünde plötzlich wieder wie ein Menetekel am Horizont - auch wenn der "Notausgang" über die Playoffs offen bliebe.
Und so steht Nagelsmann vor der Frage, wie sich die vielfach zitierte "Herangehensweise" vom vergangenen Freitag konservieren lässt.
Zunächst verbot er seinen Stars den Blick auf die Tabelle, in der die DFB-Elf mit sechs Punkten gleichauf mit den Nordiren und Slowaken auf Rang eins liegt. Da hinzuschauen sei "nicht immer ratsam". Das lenke nur ab.
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Joshua Kimmich wieder als Rechtsverteidiger?
Stattdessen forderte Nagelsmann für das Gastspiel vor "frenetischen" Nordiren: "Da müssen wir auf jeden Fall eine Schippe drauflegen und die Lust auf Gegenpressing mitnehmen, aufs gemeinschaftliche Verteidigen."
Ein Anfang wurde in Sinsheim gemacht - auch, weil Nagelsmann an den richtigen Schrauben drehte. Als "Führungsperson" müsse er Entscheidungen treffen, sagte der Bundestrainer, "das habe ich gemacht".
So zog er Kapitän Joshua Kimmich wieder nach rechts hinten - auf die Gefahr hin, dass ihm das als "Rolle rückwärts von der Rolle rückwärts" ausgelegt werden würde.
In der hybriden Rolle als "rechter Sechser", der immer wieder in die Mitte zog, zeigte Kimmich eines seiner besten Länderspiele - erster Doppelpack inklusive.
Dabei liege seine beste Position doch "im Tor", scherzte der Münchner. Tatsächlich sei es ihm "komplett egal", wo Nagelsmann ihn hinstelle. Wo das künftig sein wird? Der Bundestrainer will sich da nicht mehr festlegen.
DFB-Team - Joshua Kimmich scherzt über Lieblingsposition
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Nagelsmann auf der Suche nach seiner Achse
Das tut er in Abwesenheit vieler Stammkräfte auf anderen Planstellen. Mit Oliver Baumann im Tor, trotz der nervigen Dauerdebatte um eine mögliche Rückkehr von Manuel Neuer.
Beim linken "Energiegeber" David Raum. Mit dem eleganten ersten Spielgestalter Nico Schlotterbeck im Abwehrzentrum. Auf ein harmonierendes Münchner Sechser-Duo mit Aleksandar Pavlovic und Leon Goretzka. Und auf eine Vierer-Offensive mit "Vorbildspieler" Gnabry.
Die unliebsamen Diskussionen über Florian Wirtz und Nick Woltemade moderierte Nagelsmann schroff ab. Sein "Doppel-W" müsse "dran bleiben", dann platze der Knoten.
Überhaupt gelte: Wenn die "Prinzipien" Wille und Einsatzbereitschaft stimmten, sei der Gegner "egal". Ob Luxemburg oder Nordirland, ob Spanien oder Argentinien.
"Es ist sehr wichtig, dass wir innerhalb der Truppe verstehen, dass wir eine Mannschaft sind", sagte Kimmich und betonte: "Das muss unser Trumpf sein!"