Wm-Qualifikation
DFB-Team: Deutschlands Stabilisator - Gerüchte um Nico Schlotterbeck
- Aktualisiert: 13.10.2025
- 12:24 Uhr
- Tobias Hlusiak
Lange galt Nico Schlotterbeck als Bruder Leichtfuß. Doch der Wind hat sich gedreht. Der BVB-Star hat sich mehr als stabilisiert. So sehr, dass der Bundestrainer ihn längst zu einem elementaren Bauteil seines WM-Projekts gemacht hat. Funken nun Gerüchte dazwischen?
Aus Belfast berichtet Tobias Hlusiak
Nach 45 Minuten blieb Nico Schlotterbeck in der Kabine.
Anders als in seiner Anfangszeit beim DFB-Team wurde der mittlerweile 25-Jährige am vergangenen Freitagabend in Sinsheim aber nicht leistungsbedingt ausgewechselt.
Das Spiel gegen zehn tapfere, aber machtlose Luxemburger war im Gegenteil mehr oder weniger entschieden und Julian Nagelsmann entschied sich dazu, vorzusorgen.
Schlotterbeck – gerade erstmals nach gut halbjähriger Verletzungspause wieder nominiert – durfte sich schonen. Am heutigen Montag wird er schließlich dringender gebraucht.
WM-Qualifikation: Vieles hängt von diesem Spiel ab
In Belfast steht am Abend das potenziell ausschlaggebende Spiel auf dem Weg zur WM im kommenden Sommer auf dem Plan (ab 20:45 Uhr im Liveticker).
Ein Sieg bei den seit zwei Jahren zuhause ungeschlagenen Nordiren würde die Weichen klar und deutlich auf Qualifikation stellen. Eine Niederlage hingegen könnte teuer werden.
Und deshalb setzt der Bundestrainer auf die 1a-Besetzung. "Ich schwanke noch auf einer Position", verriet der 38-Jährige auf der obligatorischen Pressekonferenz am Tag vor der Partie. Sicher ist, es ist nicht Schlotterbecks.
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"Schlotti ist Schlotti - selbstbewusst und gut", schwärmte Nagelsmann kurz und knackig. Zuletzt hatte er seinen Innenverteidiger als "sehr wichtigen Spieler" bezeichnet und dessen linken Fuß als äußerst vorteilhaft im deutschen Spielaufbau gelobt.
Worte, die dem Abwehrspieler gut getan haben müssen. Schließlich war der Start in seine Nationalmannschaftskarriere mindestens mal holprig verlaufen.
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Schlotterbeck zu Beginn noch in der Kritik
Früh als Riesentalent identifiziert, unterliefen Schlotterbeck in seinen ersten Länderspielen immer wieder große Fehler – mit dem traurigen Höhepunkt bei der Winter-WM 2022 in Katar.
Diese Zeiten sind längst vorbei. "Ich freue mich, dass er (Nagelsmann, Anm. d. Red.) mittlerweile so sehr auf mich setzt", sagte der Innenverteidiger, "die gegenseitige Wertschätzung ist groß."
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So groß, dass sich Nagelsmann in der langen Verletzungspause seines Schützlings immer wieder nach ihm erkundigte. Fast so wie damals, als er ihn als Bayern-Trainer zum Rekordmeister holen wollte.
Ein Fakt, den beide auf dem Podium in Belfast locker weglächelten.
Der Dortmunder soll im Windsor Park genau wie beim 4:0 über Luxemburg in Sinsheim gemeinsam mit Jonathan Tah die letzte deutsche Reihe bilden, die – in diesem Länderspieljahr oft wacklige Defensive – als Stabilisator anführen.
Schlotterbeck und Tah harmonieren in der Innenverteidigung
"Wir ergänzen uns super. Ich spiele sehr gerne mit ihm zusammen. Für mich ist das Spiel mit dem Ball vielleicht noch interessanter, dafür ist er der bessere Verteidiger", beschrieb "Schlotti" die Zusammenarbeit mit seinem erfahrenen Kollegen augenzwinkernd.
Die Harmonie zwischen Schlotterbeck und Tah ist auffällig. Und sie sorgt für Stirnrunzeln – zumindest bei einigen Fans der Dortmunder Borussia.
In den vergangenen Tagen wurden Gerüchte laut, dass, was Nagelsmann einst nicht gelang, könnte nun doch noch in die Tat umgesetzt werden. Der FC Bayern München soll mehr als nur ein Auge auf den BVB-Star geworfen haben.
"Dazu kann ich eigentlich nichts sagen", erklärte Schlotterbeck zwar. Es ist aber davon auszugehen, dass er mehr weiß.
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BVB-Vertrag noch bis 2027 gültig
Noch nämlich hat der Führungsspieler seinen bis 2027 laufenden schwarz-gelben Vertrag nicht verlängert. Wohl auch, weil längst andere, größere Vereine ihren Hut in den Ring geworfen haben.
Von Real Madrid ist die Rede, seit Neuestem auch vom FC Liverpool und vom FC Barcelona. Klar, dass auch Bayern mitmischt.
Schlotterbeck wird irgendwann in den kommenden Wochen eine Grundsatzentscheidung über seine Karriere treffen müssen. In Dortmund zum Gesicht des Vereins werden oder es anderswo ein Regal höher versuchen.
Aus deutscher Sicht ist nur zu hoffen, dass sich der Umworbene von derlei Rauschen im Blätterwald nicht zu sehr ablenken lässt.
Auf dem Weg zur Weltmeisterschaft baut schließlich nicht nur der Bundestrainer auf ihn…