Wm-Qualifikation
DFB-Team: Deutschlands Schlüsselfaktor auf dem Weg zur WM - Gerüchte um Nico Schlotterbeck
- Aktualisiert: 14.10.2025
- 12:30 Uhr
- Tobias Hlusiak
Lange galt Nico Schlotterbeck als Bruder Leichtfuß. Doch der Wind hat sich gedreht. Der BVB-Star hat sich mehr als stabilisiert. So sehr, dass der Bundestrainer ihn längst zu einem elementaren Bauteil seines WM-Projekts gemacht hat. Funken nun Gerüchte dazwischen?
Aus Belfast berichtet Tobias Hlusiak
Sieht man Nico Schlotterbeck auf dem Platz, könnte man nicht vermuten, dass der Innenverteidiger monatelang verletzt ausgefallen war.
Anders als in seiner Anfangszeit beim DFB-Team legt 25-Jährige inzwischen Selbstverständlichkeit und Verlässlichkeit an den Tag und ist aus dem DFB-Team kaum wegzudenken. Zu wichtig sind die Qualitäten des BVB-Stars in der sonst oft wackligen Defensive.
WM-Qualifikation: Schlotterbeck wird zum Schlüsselfaktor
Beim knappen 1:0-Erfolg der Deutschen Nationalmannschaft über Nordirland knüpfte Schlotterbeck nahtlos an seine Leistung aus dem Luxemburg-Spiel an und war einer der besten Spieler auf dem Platz.
Schlotterbeck – gerade erstmals nach gut halbjähriger Verletzungspause wieder nominiert – zeigte sich resolut in den Zweikämpfen und überzeugte im Spielaufbau mit tollen Pässen. Für seine Leistung erhielt er von ran als einziger DFB-Star die Note 2.
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Der starke Auftritt von Schlotterbeck dürfte auf dem Weg zur WM enorm wichtig gewesen sein. Das schwere Auswärtsspiel in Belfast war potenziell das ausschlaggebende Spiel in der engen Gruppe A.
Durch Sieg bei den zuvor seit zwei Jahren zuhause ungeschlagenen Nordiren hat Deutschland drei Punkte Vorsprung auf Nordirland und rangiert aufgrund des Torverhältnisses vor den punktgleichen Slowaken. Im Falle einer Niederlage in Nordirland hätte Deutschland das direkte WM-Ticket nicht mehr in der eigenen Hand gehabt.
Nagelsmann lobt Schlotterbeck: "Selbstbewusst und gut"
Und deshalb setzte der Bundestrainer auf die 1a-Besetzung. "Ich schwanke noch auf einer Position", verriet der 38-Jährige auf der obligatorischen Pressekonferenz am Tag vor der Partie. Dabei machte er klar, dass es sich keineswegs um Schlotterbeck handle.
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"Schlotti ist Schlotti - selbstbewusst und gut", schwärmte Nagelsmann kurz und knackig. Zuletzt hatte er seinen Innenverteidiger als "sehr wichtigen Spieler" bezeichnet und dessen linken Fuß als äußerst vorteilhaft im deutschen Spielaufbau gelobt.
Worte, die dem Abwehrspieler gut getan haben müssen. Schließlich war der Start in seine Nationalmannschaftskarriere mindestens mal holprig verlaufen.
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Schlotterbeck zu Beginn noch in der Kritik
Früh als Riesentalent identifiziert, unterliefen Schlotterbeck in seinen ersten Länderspielen immer wieder große Fehler – mit dem traurigen Höhepunkt bei der Winter-WM 2022 in Katar.
Diese Zeiten sind längst vorbei. "Ich freue mich, dass er (Nagelsmann, Anm. d. Red.) mittlerweile so sehr auf mich setzt", sagte der Innenverteidiger, "die gegenseitige Wertschätzung ist groß."
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So groß, dass sich Nagelsmann in der langen Verletzungspause seines Schützlings immer wieder nach ihm erkundigte. Fast so wie damals, als er ihn als Bayern-Trainer zum Rekordmeister holen wollte.
Ein Fakt, den beide auf dem Podium in Belfast locker weglächelten.
Der Dortmunder soll im Windsor Park genau wie beim 4:0 über Luxemburg in Sinsheim gemeinsam mit Jonathan Tah die letzte deutsche Reihe bilden, die – in diesem Länderspieljahr oft wacklige Defensive – als Stabilisator anführen.
Schlotterbeck und Tah harmonieren in der Innenverteidigung
"Wir ergänzen uns super. Ich spiele sehr gerne mit ihm zusammen. Für mich ist das Spiel mit dem Ball vielleicht noch interessanter, dafür ist er der bessere Verteidiger", beschrieb "Schlotti" die Zusammenarbeit mit seinem erfahrenen Kollegen augenzwinkernd.
Die Harmonie zwischen Schlotterbeck und Tah ist auffällig. Und sie sorgt für Stirnrunzeln – zumindest bei einigen Fans der Dortmunder Borussia.
In den vergangenen Tagen wurden Gerüchte laut, dass, was Nagelsmann einst nicht gelang, könnte nun doch noch in die Tat umgesetzt werden. Der FC Bayern München soll mehr als nur ein Auge auf den BVB-Star geworfen haben.
"Dazu kann ich eigentlich nichts sagen", erklärte Schlotterbeck zwar. Es ist aber davon auszugehen, dass er mehr weiß.
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BVB-Vertrag noch bis 2027 gültig
Noch nämlich hat der Führungsspieler seinen bis 2027 laufenden schwarz-gelben Vertrag nicht verlängert. Wohl auch, weil längst andere, größere Vereine ihren Hut in den Ring geworfen haben.
Von Real Madrid ist die Rede, seit Neuestem auch vom FC Liverpool und vom FC Barcelona. Klar, dass auch Bayern mitmischt.
Schlotterbeck wird irgendwann in den kommenden Wochen eine Grundsatzentscheidung über seine Karriere treffen müssen. In Dortmund zum Gesicht des Vereins werden oder es anderswo ein Regal höher versuchen.
Aus deutscher Sicht ist nur zu hoffen, dass sich der Umworbene von derlei Rauschen im Blätterwald nicht zu sehr ablenken lässt.
Auf dem Weg zur Weltmeisterschaft baut schließlich nicht nur der Bundestrainer auf ihn…
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